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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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forschte, spürte er die glühende Überzeugung, von der Wolfs tiefstes Inneres durchdrungen war.
»Nicht die Dragoner haben Torisobo und sein Schwertregiment aufgehalten.« Wolf machte eine kleine Pause, um Minobu das erst einmal verdauen zu lassen. »Sie hatten Befehl von Sarnsonow. Sie sollten abwarten und zusehen, wie die Ryuken niedergemetzelt werden. Wenn wir uns dann gegenseitig ausreichend in Stücke gehauen hätten, sollten sie einschreiten und aufräumen. Jeder unbequeme Überlebende, egal auf welcher Seite, hätte sich vor dem Lauf einer PPK wiedergefunden.« Wolf schüttelte traurig den Kopf. »Es klingt verrückt, aber es stimmt. Der alte Bastard ist wahnsinnig.«
Minobu wußte, daß Samsonow närrische Dinge tat, aber er wäre nie auf den Gedanken gekommen, der Kriegsherr könne wahnsinnig sein.
»Wir haben das Hauptquartier der Schwerter überrannt, bevor sie sich mit eingekniffenem Schwanz davonmachen konnten«, sagte Wolf. »Unter den erbeuteten Dokumenten befinden sich auch Samsonows Befehle. Ich kann sie dir zeigen.«
Minobu schüttelte den Kopf.
»Du siehst also, daß Samsonow niemals die Absicht hatte, in unserem Rücken zu landen. Er hat dort draußen im Dunkeln gewirkt, das stimmt schon, aber nicht in diesem System. Er und seine Truppen hatten anderes zu tun — sie haben unsere Familien gejagt. Der große, tapfere Kriegsherr wollte unsere Zivilisten töten. Nicht unbedingt die Vorgehensweise eines ehrenhaften Mannes, oder? Wie Akuma vor ihm scheint er gedacht zu haben, ein Angriff auf unsere Angehörigen würde uns ablenken und unsere Entschlossenheit ins Wanken bringen. Er ist nicht nur ein Narr, sondern auch ein feiger Verräter. Samsonow ist der Entehrte«, schloß Wolf. »Dein Herr hat dich hintergangen und im Stich gelassen. Er hat das Treueband zerrissen.«
Der Sinn von Wolfs Plädoyer war offensichtlich. Er kämpfte, um Minobu von seinem gewählten Pfad abzubringen.
Minobu sah keine Möglichkeit, wie er Wolf geben konnte, was er wollte, und dennoch seine Ehre retten. Nichts von dem, was ein anderer Mann getan hatte, konnte seine eigene Verantwortlichkeit verringern.
Minobu erhob sich schwankend, und Michi sprang auf, um ihn zu stützen. Als er einigermaßen sicher stand, entzog er sich Michis Arm. Sich gerade aufrichtend, sagte er: »Samsonow ist nicht der Herr, dem gegenüber ich versagt habe.«
Wolfs Enttäuschung stand ihm im Gesicht geschrieben, ebenso aber seine Entschlossenheit. »Er hat nur Takashi Kuritas Befehlen gehorcht, als er dich hintergangen hat.«
Wolfs Anschuldigung war schwerwiegend. Wenn der oberste Herr aller Kuritasamurai unehrenhaftes Verhalten befohlen hatte, wenn er selbst das Band der Loyalität zerrissen hatte, würde dies die Situation entscheidend ändern. Unter gewissen Umständen war ein Aufbegehren gegen einen Herrn, der seinen Samurai ungehöriges Verhalten befahl, durchaus gerechtfertigt. Minobu holte tief Luft, und sofort schmerzten seine Rippen. Er atmete wieder aus, bevor er sprach.
»Hast du Beweise?«
»Ich brauche keine.« Wolfs Antwort war schnell, voller Gewißheit.
»Ich schon.«
Das Fünkchen Hoffnung, das Wolf in ihm erweckt hatte, erlosch. Selbst der wahrhaftige Glaube eines geschätzten und ehrenwerten Freundes war keine ausreichende Basis für ein Aufbegehren. Minobu schritt zur Wand und lehnte sich dagegen. Er wirkte weitaus müder, als man das aufgrund der kurzen körperlichen Anstrengung hätte erwarten können.
Wolf ließ den Kopf hängen und rieb sich die verklebten Augen. »Hör zu! Du mußt das nicht tun. Brich mit Haus Kurita! Komm zu uns! Ich gebe dir einen Posten bei den Dragonern.«
Das Angebot überraschte Minobu nicht. Statt dessen bestätigte es die Güte, die, wie Minobu wußte, im Innern von Wolfs Herzen wohnte. So sehr es ihn auch danach drängte, das Angebot anzunehmen, er konnte nicht. »Ich verstehe dein Angebot und weiß es zu schätzen. Du mußt versuchen zu verstehen, warum ich es nicht annehmen kann.
Von dem Tag an, als ich auf Quentin dein Leben geschont habe, war ich für dich verantwortlich. Für alles, was du getan hast, trage ich die Verantwortung. Dein Karma ist zu einem Teil mein Karma geworden.
Daher trage ich auch die Verantwortung für alle Kuritatruppen, die deine Dragoner vernichtet haben.«
Wolf wollte widersprechen, aber Minobu schüttelte den Kopf.
»Die Dragoner waren das Herz der Kombinatstruppen im Distrikt Galedon. Jetzt hast du sie abgezogen. Das allein hat unsere Grenzverteidigung schon

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