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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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jetzt?«

15
    Cerant City, An Ting
Militärdistrikt Galedon, Draconis-Kombinat
     
    22. November 3024
    Um 1300 Standardzeit traf Kriegsherr Grieg Samsonow exakt nach Fahrplan auf der Orbitalstation von An Ting ein.
    Zwei Stunden später ging er auf dem Raumhafen von Cerant von Bord seines Landungsschiffes Winterdrache. Seine Begleitung folgte im Schlepptau. Darunter war auch ein Mann, den Minobu sofort wiedererkannte, obwohl er ihn seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Es war Jerry Akuma, ein hochgewachsener Japaner, der die modisch geschnittene Uniform eines Sho-sa oder Majors im Achten Regiment der Schwerter des Lichts trug. Ein kleines Abzeichen mit dem Siegel Galedons bezeichnete ihn als Adjutanten des Kriegsherrn.
    Wolf war nicht in der Lage gewesen, für die Begegnung mit Samsonow seine Colonels zu versammeln. Nur Ellman vom Trainingskommando und Jamison vom Zeta-Bataillon standen zur Verfügung. Als sich die Besuchergruppe näherte, trat ein Adjutant mit einem Päckchen vor. Er deutete auf das Päckchen und fragte nach Colonel Jaime Wolf. »Beglaubigungsschreiben und Protokolle, Sir«, sagte er, als er es Wolf überreichte. Der Adjutant verschwand eilig in der Menge der Begleitoffiziere des Kriegsherrn und machte so den Weg frei für Samsonows persönlichen Auftritt. Jetzt, wo Wolf identifiziert war, beachtete der Kriegsherr niemand anderen mehr aus der Dragonergruppe.
    »Ich bin hocherfreut, den berühmten Jaime Wolf kennenzulernen«, polterte er, obwohl etwas ganz anderes in seinem Tonfall lag als Freude.
    »Es ist mir eine Ehre, Kriegsherr Samsonow«, erwiderte Wolf mit einer Verbeugung. Minobu wußte, daß Wolf sich nicht sonderlich geehrt fühlte, aber der Tonfall des Söldners verriet nichts.
    Während Wolf sprach, erforschten Samsonows argwöhnische Augen das Gesicht des Söldners, nahmen Maß. Über sein eigenes Gesicht huschte ein Ausdruck der Geringschätzung. Der herablassende Ton, dessen sich der Kriegsherr im weiteren Verlauf der Präliminarien befleißigte, verriet Minobu, daß er Wolf als Untergebenen, als gedungenen Soldaten betrachtete. Minobu fragte sich, wie lange es dauern würde, bis der Kriegsherr seinen Fehler, den Söldner zu unterschätzen, bemerken würde.
    Das Empfangskomitee und die Besucher organisierten sich für die Fahrt zum Verwaltungshauptquartier der Dragoner, wo alles für das Treffen vorbereitet war. Samsonow kletterte in ein imposantes Bodenfahrzeug, das eskortiert von den leicht gepanzerten Fahrzeugen des Zivilen Führungscorps von Cerant praktisch sofort losfuhr. Während Wolf und seine Offiziere das zweite Fahrzeug bestiegen, bemühten sich die Adjutanten des Kriegsherrn um Plätze in den verbliebenen Bodenfahrzeugen. Bevor Minobu sich Wolf anschließen konnte, hielt Akuma ihn auf.
    »Sie sehen sehr gut aus in der Uniform eines Chu-sa, Tetsuhara«, sagte Akuma mit einem kalten Lächeln. »Ist sie bequem?«
    »Ich bin damit zufrieden, Sho-sa.« Minobu hatte Akuma seit Dromini VI nicht mehr gesehen, wo der Umgang mit ihm unangenehm geworden war. Wenn andere zugegen waren, hatte Akuma seine Pflicht erfüllt und sich immer respektvoll benommen, aber im Privaten und auf dem Schlachtfeld war es anders gewesen. Akuma hatte Minobus Entscheidungen in Frage gestellt und immer gestichelt, immer den Codex des Bushido verspottet und ihn verächtlich gemacht. Jetzt kreuzten sich also ihre Wege wieder. Als Samsonows Adjutant war Akuma in einer Position, Einfluß auf die Beziehungen zu Minobus Schützlingen, den Dragonern, nehmen zu können. Am besten ließ er ihm seinen Willen.
    Alle Fahrzeuge bis auf eines waren abgefahren. Die beiden Männer drehten sich um und schlenderten die Allee hinunter darauf zu. Eine frische Brise zerrte an ihren Uniformen und wirbelte gelegentlich Blütenblätter von den Bäumen am Straßenrand auf sie herab. Der Schwertoffizier versuchte lässig zu wirken, aber seine Augen verfolgten genauestens Minobus Reaktionen.
    »Sie scheinen ja ziemlich obenauf zu sein, was Ihnen ermöglichen sollte, alles um Sie herum klar zu erkennen. Vielleicht gibt es ein paar Wolken, die Ihre Sicht ein wenig trüben«, behauptete Akuma leichthin.
    Minobu war durch Akumas Eröffnung verwirrt, verweigerte ihm aber die Befriedigung, es ihn wissen zu lassen. Er behielt seinen teilnahmslosen Gesichtsausdruck bei und sagte nichts.
    Akuma blieb ungerührt. »Bei Ihren Streifzügen mit diesen gekauften Soldaten haben Sie einen BattleMech gesteuert, nicht wahr?«
    »Ja.«
»Finden Sie es

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