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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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einzubeziehen. Bei manchen Gruppen, insbesondere bei denen, wo ältere Dragoner in der Mehrzahl waren, schien die Unterhaltung jedoch ins Stocken zu geraten, wenn sie merkten, daß sich ihnen das Kuritapärchen näherte. Die Gespräche gerieten zwar immer schnell wieder in Fluß, aber es war klar, daß man das Thema gewechselt hatte.
Schließlich entdeckte Minobu Jaime Wolf bei einer riesigen Bowleschüssel. Der Colonel stand neben einer dunkelhaarigen Frau, deren blaßblaues Kleid sich in zahllosen Falten um ihre wohlgeformte Gestalt schmiegte. Sogar auf diese Entfernung konnte Minobu erkennen, wie entspannt die beiden in der Gesellschaft des anderen waren. Als Wolf Minobu und Tomiko auf sich zukommen sah, erschien ein erfreutes Grinsen auf seinem Gesicht.
»Freut mich, daß Sie gekommen sind, Minobu-San.« Wolf wandte sich an Tomiko und machte eine Verbeugung. »Es ist mir ein Vergnügen, Sie wiederzusehen, Lady Tomiko. Sie sehen heute abend ganz bezaubernd aus.«
»Sie sind sehr liebenswürdig zu einer alten Frau, Fürst Wolf.«
»Unsinn. Ich wäre nur liebenswürdig, wenn es nicht wahr wäre. In Wirklichkeit habe ich noch untertrieben.«
»Er ist kein Schmeichler, Lady Tetsuhara, das weiß ich sehr wohl.« Die Augen von Wolfs Begleiterin funkelten vor Belustigung. »Gestatten Sie, daß ich mich selbst vorstelle, da Jaime so überwältigt ist, daß er seine Manieren vergißt. Ich bin Marisha Dandridge, irgendwann einmal Ehefrau dieses Vagabundencolonels.«
Wenn Tomiko an der direkten Art der Frau Anstoß nahm, dann zeigte sie es jedenfalls nicht. Sie verbeugte sich.
»Es ist uns ein Vergnügen, Lady«, sagte Minobu. »Jaime hat Sie wie eines seiner Dragonermysterien behandelt. Sind Sie ein militärisches Geheimnis?«
Wolf akzeptierte den Tadel zum Schein und ließ den Kopf hängen. »Einfach nur ein Versehen und das Fehlen einer passenden Gelegenheit, mein Freund. Marisha hat noch mehr zu tun als ich. Sie arbeitet im Zivilbereich des Trainingskommandos. Einen besseren Studienberater für Kinder werden Sie nicht finden. Sie ist auch bei uns Erwachsenen nicht schlecht.«
Dandridge versetzte Wolf einen Rippenstoß und richtete dann das Wort an Tomiko. »Jaime hat mir erzählt, daß Ihr ältester Sohn bald auf die Sun Zhang Akademie geht.«
»Ja, es ist eine Ehre für unsere Familie.« Tomikos Antwort war förmlich und kurz. Selbst Dandridges herzliches Interesse reichte nicht aus, um sie aufzutauen.
»Jaime hat ältester Sohn gesagt, Lady Tetsuhara. Haben Sie noch mehr Kinder?« Dandridge schien fest entschlossen zu sein, Tomikos Bollwerk der Zurückhaltung zu zerschlagen.
»Ja, eine Tochter und noch einen Sohn. Sie sind etwas jünger.«
Wieder war die Antwort förmlich und kurz, aber Minobu spürte einen Riß in ihrer Reserviertheit.
»Nun, ich weiß, es wird Sie interessieren, die Kinderpflege und die Spielmöglichkeiten zu sehen, die wir hier haben.« Ohne auf eine Antwort zu warten, nahm Dandridge Tomikos Arm und führte sie fort. Obwohl Tomiko anscheinend nur sehr ungern mitging, war sie doch noch weniger bereit, Aufsehen zu erregen. Sie ergab sich Dandridges Enthusiasmus.
»Was war denn das nun, Freund Jaime? Ich hätte nicht gedacht, daß Ihre Dame so ... häuslich ist.«
»Sie könnte Sie überraschen. Aber Sie haben recht, normalerweise ist sie das auch nicht. Allerdings ist sie fast so verschlagen wie ich. Wir haben uns gedacht, dies könnte eine Gelegenheit sein, dafür zu sorgen, daß Ihre Frau eine etwas bessere Meinung von uns bekommt, also hat Marisha sie ausgenutzt. Außerdem wußte sie, daß ich mich mit Ihnen noch eine Weile unter vier Augen unterhalten will.«
Minobu neigte fragend den Kopf. Anstelle einer Antwort führte ihn Wolf um den Tisch herum zur Wand und drückte auf ein Paneel des dekorativen Musters. Eine Tür öffnete sich, und die beiden Männer betraten ein kleines Büro. Wolf bot Minobu einen Platz an, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben ihn. Beide Männer schauten auf das Fenster des Raums, durch das sie zwei von An Tings kleineren Monden sehen konnten, die in erhabener Prozession ihre Bahn über den Nachthimmel beschrieben.
Wie gewöhnlich kam Wolf ohne Umschweife zur Sache. »Was können Sie mir über Kriegsherr Samsonow sagen?« In den Anfängen ihrer Beziehung hatte diese Art Schroffheit Minobu verwirrt, weil sie der Kombinatspraxis zuwiderlief, sich einem Thema indirekt zu nähern. Die Draconier durchliefen eine Reihe unwichtiger Präliminarien mit der Absicht,

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