Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

Titel: BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
Vom Netzwerk:
überglücklich, wieder ein Kommando zu haben, aber seine Freude schien nicht ganz ungetrübt zu sein. Er zögerte, während er auf seiner Unterlippe kaute.
»Es gibt ein Problem«, gab ihm Theodore das Stichwort.
»Ich soll einen Greif zugewiesen bekommen, Tai-sa, aber ›Katana Kat‹, der Panther der Familie, ist mit mir zusammen nach Marfik gebracht worden.«
Theodore verstand sofort. »Wie könnte ich mich der Familienehre in den Weg stellen?«
Fuhitos Gesicht strahlte vor Dankbarkeit.
»Aber bevor Sie Ihr Kommando übernehmen, möchte ich doch sehen, ob Sie in einem Mech die Tetsuhara-Note haben. Wir sehen uns in zwanzig Minuten auf dem Übungsgelände.«
»Hai, Tono!« rief Fuhito.

21
    Einheitspalast, Imperial City, Luthien
Militärdistrikt Pesht, Draconis-Kombinat
     
    17. März 3028
    Constance Kurita betrachtete ihr Gesicht im Spiegel. Obwohl sie die Verpflichtungen der Wahrerin der Ehre des Hauses vor nur vier Jahren übernommen hatte, spürte sie doch die drückende Last der Verantwortung. Sie suchte nach Anzeichen, daß sich die Belastung bemerkbar machte, fand aber keine. Wenigstens ein Trost, dachte sie. Jetzt wäre auch keine Zeit mehr, sie unter Schminke zu verbergen.
    Als der Bedienstete ihren Namen aufrief, überprüfte sie noch ein letztes Mal ihr Äußeres, bevor sie durch die Tür ging, die er für sie offenhielt. Bei ihrem Gang über die Veranda des Anwesens glättete sie unbewußt den Sitz ihres Kimonos.
    Der rhythmische Schlag ihres schweren, doppelt gebundenen Pferdeschwanzes gegen ihr Hinterteil war wie ein Metronom und half Constance, die Gedanken zu ordnen. Noch vor ein paar Jahren hatte sie die bloße Vorstellung von einem Zusammentreffen mit dem Koordinator mit Besorgnis erfüllt. Jetzt, wo die Zeit ihr Selbstvertrauen genügend gestärkt hatte, war sie froh, daß sie die angemessene innere Ruhe aufrecht erhalten konnte. Sie war in ihrer Rolle als Gewissen des Koordinators gewachsen. Obwohl ihr Cousin Takashi zwanzig Jahre älter war als sie, behandelte er sie nicht mehr wie ein Kind, das Erwachsensein spielt. Er hörte ihr sogar zu — manchmal.
    Constance fand Takashi im geharkten Kiesgarten am Ende der Veranda. Seine schwarze Offiziersuniform verband sich harmonisch mit der Basaltbank, auf der er saß. Er meditierte. Sein Blick war starr auf die Zwergkryptomerie gerichtet, die sich an das niedrige Bambusgeländer gegenüber seiner Bank schmiegte. Als sie vom Holzfußboden der Veranda auf die erste Schieferplatte des Weges trat, erhob er sich und begrüßte sie mit einer formgerechten Verbeugung.
    »Du wolltest mich sprechen, Jokan Constance«, sagte er, während sie die Verbeugung erwiderte, tiefer, wie es sich für einen Untertan des Herrschers gehörte.
    »Das will ich, Tono. Vielen Dank, daß du dir die Zeit genommen hast.« Constance zögerte für einen Augenblick in scheinbarer Berücksichtigung der Kurita-Sitte, jedes Gespräch mit einer möglichst unbedeutenden Einleitung zu beginnen. Sie und Takashi, die nicht nur Cousin und Cousine, sondern auch Staatsbeamte waren, hatten den Punkt lange hinter sich gelassen, wo sie diese Formalität noch gebraucht hätten, um sich über die Verfassung des anderen klar zu werden. »Man hat mir berichtet, daß du Theodore keine Einladung geschickt hast«, kam sie direkt zum Kernpunkt der Sache.
    »Das ist richtig.«
»Es ist ein wichtiger Anlaß, Tono. Die Hochzeit von Hanse Davion, dem Herrscher der Vereinigten Sonnen, mit Melissa Steiner, dem designierten Archon des Lyranischen Commonwealth und Thronerbin dieses Staates, ist ein noch nie dagewesenes Ereignis. Jedes Staatsoberhaupt der Inneren Sphäre wird dort anwesend sein. Es ist eine unschätzbare Chance für deinen Erben, mit ihnen zusammenzutreffen. Eine beispiellose Gelegenheit.«
»Er ist auch weiterhin unnachgiebig«, bemerkte Takashi entschieden. Constance sah die Verärgerung, die er in seiner Stimme nicht durchklingen ließ, an der Stellung seiner Mundwinkel.
»Genau wie du«, sagte sie traurig. Seit Theodores Verbannung zur Legion Wega vor über drei Jahren hatte es zwischen Vater und Sohn kaum ein Gespräch gegeben. »Du behandelst ihn schlecht. Du bist der Koordinator, und er ist dein Erbe. Wenn du ihn nicht angemessen vorbereitest, erweist du damit dem Drachen und dem Reich einen schlechten Dienst.«
»Ich bin mir meiner Verpflichtung dem Reich gegenüber wohl bewußt, Jokan. Was ich tue, hat lediglich den Zweck, meinen Sohn zu der Art Führer zu formen, wie ihn das Kombinat

Weitere Kostenlose Bücher