Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

Titel: BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
Vom Netzwerk:
Hauptstreitmacht eintrafen.
    »Nein, Sir. Es sind schwere Mechs. Wir haben drei überschwere Mechs von mindestens neunzig Tonnen auf unseren Schirmen. Bei dem Rest der Truppe scheint es sich um schwere und mittelschwere Maschinen zu handeln.«
    »Eine Sturmtruppe führt den Angriff an?« Das ergab keinen Sinn. Die anhaltenden Kämpfe in der Umlaufbahn machten beiden Seiten eine umfassende Luftaufklärung unmöglich. Die Hauptstreitmacht ohne Kenntnis der gegnerischen Stellung ins Gefecht zu schicken, war tollkühn. Es sei denn, dachte Theodore, sie haben uns überflügelt. »Geben Sie einen Haltebefehl an das Elfte weiter. Seine leichte Panzerung würde den SteinerMechs nicht standhalten. Sorgen Sie für eine breit gefächerte Flankendeckung, Tai-i Tetsuhara. Suchen Sie den Waldrand nach Feindeinheiten ab. Ich will keine Überraschungen aus dieser Richtung erleben. Wie viele Panzer- und Infanterieeinheiten sind bei den Mechs?«
    »Keine, Sir. Feindeinheiten werden ...« Die Übertragung wurde unterbrochen, als der Panther sich duckte und gleichzeitig eine ganze Reihe von Raketen auf dem Hügelkamm einschlug, die Erdbrocken himmelwärts schleuderten. »Wiederhole, Feindeinheiten werden nicht unterstützt. Kennzeichnung identifiziert Einheiten als Vierte Skye-Rangers«, kam Fuhitos ruhige Stimme wieder, als er den Kommlaser neu ausgerichtet hatte.
    »Verstanden, Tai-i. Behalten Sie sie im Auge.«
    Theodore brach die Kommverbindung ab, um in der summenden Abgeschiedenheit des Cockpits seines ›Rächer‹ über die Situation nachzudenken. Ein nicht unterstützter Vormarsch? Der Steiner-Kommandant war entweder ein Idiot oder extrem selbstsicher. Die letztere Möglichkeit bot Anlaß zu ernsthafter Besorgnis.
    Theodore rief das Bibliotheksprogramm im Computer des ›Rächer‹ auf, um sich Informationen über seine Gegner zu verschaffen. Was er sah, gefiel ihm ganz und gar nicht. Die Vierten Skye-Rangers waren eine formidable Einheit, die aus erstklassig ausgebildeten und motivierten EliteMechKriegern bestand. Ihre Leistungen waren beeindruckend. Als ihr Kommandant wurde ein Kommandanthauptmann Kathleen Heany genannt. Die Berichte über ihre Fähigkeiten waren uneinheitlich und abwertend, aber das war typisch für Kombinatsberichte über weibliche Offiziere, insbesondere Steineroffiziere.
    Die Ranger stammten von der Isle of Skye, einem der drei Gründungsstaaten des Lyranischen Commonwealth. Skye, das ein Drittel des Steinerreiches und einen Großteil seiner industriellen Macht einschloß, stellte auch annähernd die Hälfte der Grenze zwischen dem Kombinat und den Lyranern. Die ISA behauptete in ihren Berichten, daß Skye wegen der sehr starken Separatistenbewegung dort für Haus Steiner ein ebenso großes Problem darstellte wie Rasalhaag für Haus Kurita. Skyeeinheiten weigerten sich oft, an militärischen Unternehmungen Steiners teilzunehmen, weil sie einer stark defensiven Haltung den Vorzug gaben. Hier aber nahmen die Ranger an einem Angriff auf die Kuritawelt Marfik teil, der ganz bestimmt kein Defensivmanöver war.
    Ein weiteres Anzeichen, daß der totale Krieg ausgebrochen war.
Tournevilles Stimme unterbrach Theodores Gedankengang. »Tai-sa, unsere Abhöreinheiten fangen ihre Sendungen auf. Ich verstehe es zwar nicht, aber sie senden im Klartext.« Tourneville macht eine Pause, als wisse er nicht, wie er sich ausdrücken sollte. »Äh ... ganz offensichtlich ist dies eine Aktion, um Sie gefangenzunehmen, Tono. Sie schließen sogar Wetten darüber ab, wie lange sich die Legion halten wird.«
»Ziemlich überheblich«, bemerkte Theodore. Die Nachricht, daß die Steinertruppen hofften, den Thronerben des Kombinats gefangenzunehmen, erklärte ihr Wagnis mit dem ›Piratenpunkt‹. Solange er ihren Angriff für einen gewöhnlichen, wenn auch gut vorbereiteten Überfall hielt, würde er hierbleiben und gegen sie kämpfen, auch wenn seine Chance auf einen militärischen Sieg gering war. Wenn sie über einen normalen Sprungpunkt in das System eingedrungen wären, hätte ihn die Nachricht vom Ausbruch des Krieges noch rechtzeitig erreicht, so daß er mehr als genug Zeit gehabt hätte, die Gefahr zu erkennen und ihrer Falle zu entkommen. Sie hofften zweifellos, ihn schon in der Eröffnungsschlacht gefangenzunehmen, um so den Drachen ernsthaft in Verlegenheit zu bringen.
Das durfte Theodore auf keinen Fall geschehen lassen. »Wir werden ihnen ganz einfach eine Lektion erteilen müssen«, sagte er.

23
    Massinghamtal,

Weitere Kostenlose Bücher