BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen
reagierte der Feind schließlich und richtete seine Aufmerksamkeit auf die anstürmende Legion. Während der Beschuß, der ihnen entgegenschlug, stärker wurde, sah Theodore, wie das Cockpit eines Kurita-Panther von einem Partikelstrahl getroffen wurde. Noch bevor die blauen Entladungsblitze, die die ganze Gestalt des Mechs umspielten, erloschen, schnitt ein zweiter Strahl durch den Rumpf des Panther. Der zur Skulptur eines rennenden Giganten erstarrte Mech wankte und krachte zu Boden. Außer sich über den Verlust ihres Kameraden, konzentrierten die Lanzenkameraden des Pantherpiloten ihren Beschuß auf den mörderischen Kriegshammer. Die Siebzigtonnenmaschine zog sich lieber in die Deckung einer Gruppe Brellabäume zurück, als sich dem Beschuß der erzürnten Kuritas zu stellen.
Der ›Rächer‹ erschauerte, als er von mehreren Langstreckenraketen getroffen wurde. Auf dem Statusbord wurden die Stellen angezeigt, an denen sie eingeschlagen waren, aber die Sprengköpfe hatten die vielschichtige Panzerung des Mechs nicht durchschlagen können. Es bedurfte schon mehr als ein paar Raketen, um einen Orion aufzuhalten.
Weicher Erdboden erhitzte und verflüchtigte sich vor Theodore. Panzerung verdampfte und floß in silbrigen Bächen an ihm herunter, als er von Energiewaffen der SteinerMechs getroffen wurde. Das Statusbord zeigte mehr und mehr Rot, als der Computer die getroffenen Stellen markierte, aber der Durchbruchsalarm schwieg auch weiterhin.
Theodores Begleiter waren in weitaus schlechterer Verfassung. In dem immer dichter werdenden Beschuß erlitten die BattleMechs um Theodore mehr Treffer, als sie verkraften konnten. Ein Jenner, der nur noch Schrottwert besaß, war bereits zu Boden gegangen. Die meisten anderen Mechs wiesen ein oder mehrere klaffende Löcher in ihrer Panzerung auf, so daß Elemente der internen Struktur und Myomer-Pseudomuskeln ungeschützt waren.
Olivares hatte recht. Die Mechs der Legion waren den Rangers im direkten Kampf nicht gewachsen. Ihr Geschwindigkeitsvorteil war auf dem spärlich bewaldeten, welligen Talboden nicht voll auszuspielen.
Eine Cicada zu Theodores Linken wurde von einem Raketenhagel überschüttet. Der vogelähnliche Mech, von dem ein Bein vollständig abgetrennt worden war, krachte zu Boden. Noch bevor der Koloß zur Ruhe gekommen war, woben schillernde Energiestrahlen ein tödliches Netz um einen Vulkan fünfzig Meter hinter dem ›Rächer‹. Der Vulkan geriet ins Taumeln, dann wurde seine Gesichtsplatte abgesprengt und der Pilot auf seinem Schleudersitz hinauskatapultiert. Der steuerlose Mech stolperte nach rückwärts, dann explodierte der Rumpf, als die Munition hochging.
Plötzlich war die Vorgehensweise der Lyraner klar. Sie hatten Theodores BattleMech identifiziert und versuchten ihn des Schutzes der Mechs, die ihm am nächsten waren, zu berauben.
»Olivares!« rief Theodore über Komm. »Sind Sie mit den Leuten schon im Wald?«
»So gut wie, Sama.« Olivares' Antwort kam rasch. »Aber es gibt ein Problem mit der Vierunddreißigsten Infanterie. Sie will Massingham nicht verlassen. Sho-sa Willis sagt, er würde seine Männer nicht nach draußen führen, nur damit sie im Freien abgeschlachtet werden.«
Nein, dachte Theodore, er läßt sich lieber mit Mauern drumherum abschlachten. »Dann lassen Sie sie. Sie haben sich entschieden. Nehmen Sie das Erste Bataillon mit in den Donnerbrauwald. Beziehen Sie am Waldrand Stellung. Wir werden vielleicht Ihren Feuerschutz benötigen.«
»Hai, Sama!«
Theodore befahl dem Zweiten Bataillon, sich auf seine ursprüngliche Stellung zurückfallen zu lassen, während er das Dritte Bataillon anwies, ihm Deckung zu geben. Seine Streitmacht verlor zwei weitere Mechs, bevor das Zweite seine Bereitschaft meldete. Theodore gab Tetsuharas Kompanie den Befehl durch, sich nach Norden zurückfallen zu lassen, um dann in Richtung Wald zu schwenken und sich von den Rangern zu lösen.
Da er langsamer als die meisten anderen KuritaMechs war, benötigte der Orion jede Schicht und jede Platte seiner schweren Panzerung, um den Marsch zu überstehen. Er war der letzte LegionsMech, der die Auffanglinie des Zweiten Bataillons erreichte. Das Dritte Bataillon, das nun mit seinem Rückzug an der Reihe war, passierte seine Stellung, als er den ›Rächer‹ wendete, um sich den langsam vorrückenden Rangern zu stellen. Geschützt durch die Auffanglinie des Zweiten Bataillons zog sich das Dritte weiter auf den Donnerbrauwald zurück.
Angesichts der Flucht der
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