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BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

Titel: BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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mehr darum machen mußte, daß ein falscher Schritt ihn möglicherweise durch ein verrottetes Dach brechen und auf den tief unter ihm liegenden Erdboden stürzen lassen würde.
Theodore wußte, daß er nicht allein war, aber keiner seiner Tricks, mit denen er den anderen dazu zwingen wollte, sich zu zeigen, hatte Erfolg. Schließlich gab er den Versuch auf, diesen einsamen Jäger zu stellen, und konzentrierte sich ganz darauf, seinen hartnäckigen Verfolger abzuschütteln.
Plötzlich spürte Theodore die Präsenz des anderen ganz in der Nähe und verfluchte sich selbst, weil ihm ihre kurze Abwesenheit entgangen war. Noch ein Fehler, tadelte die Geisterstimme von Comerford-Sensei. Diesmal ein ziemlich kostspieliger, pflichtete Theodore bei.
Eine Hand schoß aus dem Rinnstein hervor und griff nach seinem Knöchel. Bevor er reagieren konnte, hatte er schon das Gleichgewicht verloren und fiel. Er krümmte sich zusammen, um die Folgen des Sturzes so gering wie möglich zu halten, und bemerkte gleichzeitig, daß die Hand verschwunden war. D as ist schlecht, sagte er sich, während er im Geiste Comerford-Senseis Zustimmung hörte.
Als er sich auf dem Straßenpflaster abrollte, sah er aus dem Augenwinkel einen Gullideckel hochfliegen. Ein leises Zischen verriet ihm, daß der Deckel durch den Einsatz einer Patrone mit komprimiertem Gas abgesprengt wurde. Dem Deckel folgte ein Schatten, der wie ein Dämon aus den niederen Höllen plötzlich emporwuchs. Die schwarze Gestalt landete leichtfüßig auf der Straße und rannte auf ihn zu.
Theodore kam auf die Beine und zog sein Schwert gerade noch rechtzeitig, um einen im Vorbeilaufen gegen ihn gerichteten Hieb zu parieren. Schwarzer Stoff raschelte, und polierter Stahl glänzte, als der andere herumwirbelte.
Einen Augenblick standen beide völlig regungslos, der andere in Muniken, Theodore in Tensetsu. Er erkannte die Meisterschaft des anderen in der alten Schwertkampftechnik des Yagyu und wechselte zu Katsuninken. Der andere zögerte einen Augenblick lang und leitete einen Wechsel zu Kojo ein, der jedoch niemals vollendet wurde, denn im selben Moment knallte der Gullideckel mit einem lauten Krachen auf die Straße, das Theodore aus seiner Konzentration riß. Der andere, der ganz eindeutig mit diesem Geräusch gerechnet hatte, wandelte den Stellungswechsel in einen blitzschnellen Angriff um. Theodores Parade kam zu spät. Der andere stürmte an ihm vorbei.
Als er sich zu seinem Gegner umdrehte, wußte Theodore, daß er getroffen worden war, denn an der Klinge seines Gegners war Blut. Das Schwert war so scharf, daß er die Klinge gar nicht gespürt hatte. Während er sich bereit machte, forschte er nach dem Schmerz. Die Wunde fühlte sich klein an, ein winziger Schnitt genau über der linken Hüfte. Er hoffte, daß sein Körper ihn nicht belog, ihm die schreckliche Wahrheit einer tödlichen Wunde verheimlichte. Er hatte jedoch keine Zeit, der Sache auf den Grund zu gehen. Der andere bewegte sich, und Theodore mußte sich verteidigen.
Die beiden schwarz gekleideten Gestalten kreuzten jetzt die Klingen miteinander. Angriff und Parade wechselten einander ab. Mitten in einer von Theodores Angriffskombinationen ging der andere unerwartet zu Boden. Theodores Hieb pfiff durch die Luft über dem fallenden Körper und brachte ihn aus dem Gleichgewicht, als er nicht auf den erwarteten Widerstand traf.
Als er die Balance wiedergefunden hatte, ging er sofort wieder in eine vorsichtige Abwartehaltung, während er auf die reglose Gestalt hinunterblickte. Er war verwirrt. Er war sich nicht bewußt, die Deckung des anderen durchdrungen zu haben.
Es blieb keine Zeit, länger darüber nachzudenken. In einiger Entfernung hörte er die Geräusche rennender Füße. Ob es nun seine Verfolger oder Ortsansässige waren, die durch das Klappern des Gullideckels angelockt worden waren, wußte er nicht. So oder so waren die Geräusche gleichbedeutend mit mehr Schwierigkeiten, als er sich leisten konnte. Er drehte sich um und rannte eine schmale Gasse hinunter. Bevor er um die Ecke am Ende der Gasse bog, schaute er sich rasch um. Drei schwarzgekleidete Gestalten bogen soeben in die Gasse ein, aber von seinem ersten Gegner war keine Spur zu sehen.
In dem Wissen, daß die Dunkelheit keinen Schutz vor den Lichtverstärkern seiner Verfolger bot, rannte Theodore weiter.

2
    Auf den Straßen von Kuroda, Kagoshima
Militärdistrikt Pesht, Draconis-Kombinat
     
    17. Mai 3018
    Als Theodore dem Widerhall seiner Schritte

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