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BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

Titel: BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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auf Größe und Figur, auf die Art, wie sie sich bewegten. Nachdem er sein nächtliches Abenteuer noch einmal Revue passieren ließ, war er sicher, daß er jedem nur einmal gegenübergestanden hatte. Darüber hinaus entsprach keiner von ihnen körperlich dem Schwertkämpfer, der ihn verwundet hatte. Hinter der Geschichte steckte mehr, als er verstand. Die Worte des alten Zeshin, seines Kindheitsbegleiters, kamen ihm in den Sinn: Ein kluger Mann hört zu, wenn ihm die Worte fehlen.
Theodore kam zu dem Schluß, daß dies ein sehr guter Rat war, wenn man berücksichtigte, was heute nacht vorgefallen war.

3
    Snorris Taverne, Neu-Samos, Kirchbach
Militärdistrikt Rasalhaag, Draconis-Kombinat
     
    17. Mai 3018
     
    »Glauben Sie, er kommt?«
    Von den fünf Männern und zwei Frauen im Hinterzimmer von Snorris Taverne war der Sprecher eindeutig am nervösesten. Da er mit seiner Frage die Blicke der anderen auf sich gelenkt hatte, begann er mit den goldenen Litzen herumzuspielen, mit denen die Schultern seiner Jacke verziert waren. Seine rastlosen Finger hatten bereits eine der Quasten ausgefranst, was zum abgerissenen Aussehen der alten Uniformjacke beitrug.
    Der bärtige Mann am Kopf des Tisches wußte wie alle Anwesenden, daß der fette Mann in der für ungesetzlich erklärten Uniform der Prinzengarde von Rasalhaag nicht berechtigt war, sie zu tragen. Seine Mitverschwörer tolerierten diese Anmaßung aufgrund der finanziellen Mittel, die er in das Unternehmen einbrachte. Der Bärtige unterdrückte ein Seufzen. Diese kuriose Gesellschaft anzuführen, war eine Prüfung, die durch die scheußlichen Plätze, an denen sie sich oft trafen, nicht gerade erleichtert wurde. Die Slums entsprachen weder seiner Würde noch der Größe seines Anliegens.
    »Selbstverständlich kommt er«, versicherte der Anführer dem aufgeregten Mann. »Diese Angelegenheit steht in zu enger Verbindung mit seinen Interessen.«
    »Er könnte uns verraten«, warnte eine der Frauen. Ihr Gesichtsausdruck war grimmig, und sie machte insgesamt einen ruhigen Eindruck, aber in ihrer Stimme lag ein Hauch von Angst.
    »Das wird er nicht«, sagte der Anführer, während er sich in einer ungezwungen wirkenden Geste der Zuversicht, mit der er seine Kameraden beruhigen wollte, über den pfeffer-und-salzfarbenen Bart strich. »Seine Stellung unter dem Drachen ist wackelig genug. Er hat seine Ambitionen in letzter Zeit zu deutlich erkennen lassen, und seine Feinde am Hofe von Luthien sind beinahe so weit, daß sie sein Ersuchen zu Fall bringen können, ihn zum Erzherzog über die fünf Welten zu machen, die er kontrolliert. Wenn man dann noch berücksichtigt, daß der Koordinator keine Kuritatruppen geschickt hat, um ihm gegen die jüngsten Steinerüberfälle beizustehen, bleibt ein Mann übrig, der sich keine Zukunft unter dem Drachen ausrechnet.«
    »Uns zu verraten, könnte er als Weg betrachten, die Gunst des Drachen wiederzuerlangen«, konterte ein hochgewachsener Mann, der auf und ab ging wie ein eingesperrtes Raubtier. Haltung und Gang verrieten den Militäroffizier, aber seine abgetragene graubraune Kleidung war die eines Handelskuriers. Eine Laserpistole, VSDK-Standardmodell, deren Griff von jahrelangem Gebrauch fleckig war, steckte in einem tiefsitzenden Kurierholster.
    »Durch einen derartigen Verrat könnte sich sein Einfluß am Hofe in der Tat vergrößern, aber es wird keine Verrätereien geben.« Der Bärtige lächelte zufrieden. »Wie ich schon gesagt habe, waren seine Ambitionen in letzter Zeit nur allzu offensichtlich. Mehr für uns hier im Distrikt als für Luthien. Ich habe einiges Beweismaterial gesammelt und für die Weiterleitung an gewisse Personen vorbereitet. Damit ist gewährleistet, daß er mit uns fällt, wenn er uns betrügen sollte. Das wird er nicht riskieren.«
    »Hassid Ricol ist ein verwegener Bursche«, warnte der Militär.
Mehrere Personen des Kreises zuckten bei der Nennung des Namens ihres erwarteten Besuchs zusammen. »Keine Namen«, zischte einer.
Der Militär schnitt angesichts der Ängstlichkeit der anderen eine verächtliche Grimasse. »Jessup hat doch gesagt, daß uns das Lostech-Artefakt, das er mitgebracht hat, vor allen Abhöranlagen der ISA schützen würde.«
»Ich sagte sollte, nicht würde«, rief Jessup erhitzt. »Ihr unbedachtes Gerede bringt uns alle in Gefahr.«
Der Militär ging auf Jessup zu, aber der Bärtige stellte sich ihm in den Weg und ergriff seinen Arm.
»Immer mit der Ruhe, Oberst. Er regt sich nur

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