Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

Titel: BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
Vom Netzwerk:
befürchtet hatte, daß sie ihn einholen oder, noch schlimmer, Verstärkung anfordern könnten, um ihn unterwegs abzufangen, hatte er die Richtung geändert und die Einöde angesteuert. Dort, inmitten der verfallenen Gebäude und des Schutts dieses schon lange verlassenen Viertels von Kuroda, hoffte er, die Verfolger abzuschütteln. Die Akademie hielt in der Einöde oft Übungen im Stadtkampf ab. Um seine Ergebnisse zu verbessern, hatte sich Theodore die Pläne dieser Region eingeprägt, und er hielt sich über alle Veränderungen im Stadtbild des Viertels auf dem laufenden, die die Übungen mit sich brachten. Er hatte gehofft, daß ihm diese Kenntnisse den Vorteil verschaffen würden, den er brauchte, um sich seiner Verfolger zu entledigen.
Sobald er sie aus den Augen verloren hatte, war er losgerannt. Jetzt stand er hier, weniger als einen Kilometer von der Akademie entfernt. Er keuchte nicht mehr, aber die Atmung war immer noch etwas unregelmäßig. Er sammelte sich innerlich und konzentrierte sich. Langsam normalisierte sich sein Atemrhythmus. Er akzeptierte die Müdigkeit in seinen Gliedmaßen und verscheuchte sie. Gelassenheit durchflutete ihn, und inmitten dieser Gelassenheit spürte er die Anwesenheit einer zweiten Präsenz.
Sein Kopf ruckte hoch, und seine Augen versuchten die Dunkelheit zu durchdringen. Da, auf dem Dach der ausgebrannten Ruine auf der anderen Straßenseite, stand reglos eine schwarzgekleidete Gestalt, auf deren Rundumsichtgerät das Sternenlicht glitzerte. Die Gestalt verbeugte sich vor ihm. Theodore schloß sein Visier, nur um dann zu erkennen, daß die schlanke Gestalt verschwunden war.
Einer hat mich gefunden.
Nein , ermahnte er sich. Einen habe ich gesehen. Ich hoffe zwar, daß nur einer da ist, aber ich kann nicht davon ausgehen. Niemals den Gegner unterschätzen.
Er kontrollierte die Straße und fand sie leer. Das heißt, menschenleer. Das menschliche Treibgut und die Kriminellen, die sich gelegentlich in den Ruinen versteckten, hatten sich bereits schlafen gelegt. Nur das Ungeziefer streifte auf seinen nächtlichen Beutezügen umher. Theodore kam zu dem Schluß, daß die Anwesenheit der kleinen Tiere ein gutes Zeichen war, denn es bedeutete, daß sie zumindest auf Bodenniveau bei ihrer Jagd nicht von Menschen gestört wurden. Vielleicht war tatsächlich nur der eine da. Dieser Gedanke veranlaßte ihn, das Dach erneut in Augenschein zu nehmen, aber er fand keine Spur seines Verfolgers. Während er die Straßen kontrolliert hatte, war er für Angriffe mit weitreichenden Waffen von oben verwundbar gewesen.
Es war kein Angriff erfolgt. Er wußte nicht, warum, aber er hatte auf jeden Fall Glück gehabt. Er nahm an, daß der andere dabei war, auf Bodenniveau zu wechseln. Indem er selbst auf die Dächer auswich, hoffte Theodore, dieses Manöver zu entkräften und die Zeit aufzuholen, die er verloren hatte.
Er zog die Lederabdeckung auf den Handflächen seiner Handschuhe zurück und legte die Mikrohaken frei, die sich darunter verbargen. Mit einem Sprung begann er seine Kletterpartie an der Wand des Gebäudes, das ihm Deckung bot. Finger und Zehen suchten die winzigen Ansatzpunkte zwischen den Ziegeln, wo der Mörtel bröckelig war. Wo es keine nutzbaren Fugen oder Risse gab, bohrten sich die Mikrohaken in die porösen Ziegel und boten Halt. Wenn er die Hand streckte, lösten sich die Haken, so daß er sich einen neuen Halt suchen konnte.
Auf dem Weg die Wand hinauf schalt sich Theodore für seine törichten Nachlässigkeiten Im Geiste hörte er die Stimmen seiner Lehrer. Zwei waren äußerst beharrlich. Brian Comerford, sein Lehrer für Spezialunternehmen, wußte nichts Gutes über sein ständig verspätetes Erscheinen zum Unterricht und seine körperliche Ausdauer zu berichten. Tetsuhara Sensei bedrängte ihn, nach seinem Innersten auszugreifen und ihm zu vertrauen, und versprach ihm alle Kraft, die er brauchte, wenn seine Hara -Kontrolle stark genug war. Während er diesen inneren Stimmen lauschte, erkletterte er die fünfzehn Meter hohe Mauer in weniger als einer halben Minute.
Auf dem Dach angekommen, kontrollierte Theodore erneut die Umgebung, konnte aber keine Spur des anderen entdecken. Er setzte sich mit einem Tempo in Marsch, das den Tarnanzug nicht überbeanspruchen würde. Schließlich zwang ihn der immer schlechter werdende Zustand der Gebäude, seine Wanderung über die Dächer abzubrechen und auf den Erdboden zurückzukehren. Er wurde schneller, als er sich keine Gedanken

Weitere Kostenlose Bücher