BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe
Grazie ihrer Bewegungen erkennen. Ihr blaues Kleid war einen Ton dunkler als die Litzen an den Kadettenuniformen und von modisch jugendlichem Schnitt.
Das Seidenmaterial war diagonal bis zum linken Knie geschlitzt, wo es eine hübsche Wade freigab, und auf gleiche Art an der rechten Schulter, so daß der rechte Arm frei war. Die Halskette und Ohrringe aus Diamanten und Saphiren waren farblich auf das Kleid abgestimmt. Auf ihrem hochgesteckten blonden Haar saß ein einfaches Platindiadem.
Hinter ihr geleitete Prinz Hanse Davion die Gattin des Kommandanten. In der marineblauen Ausgangsuniform der Davion Heavy Guards machte er eine beeindruckende Figur. Das Alter hatte ihn, besonders an den Schläfen, etwas von der roten Farbe seines Haars gekostet, und in seinem Gesicht waren eine Reihe neuer Falten aufgetaucht, aber niemand konnte das für Zeichen der Schwäche halten.
Der Prinz, dessen blaue Augen strahlten, verströmte ein Selbstvertrauen und ein Machtbewußtsein, die den Raum wie statische Energie zum Knistern brachten.
Victor fühlte, wie der Schmerz in seiner Kehle sich löste und sein Lächeln breiter wurde. Es ist viel zu lange her, seit ich euch zuletzt gesehen habe. Er zupfte am Saum seiner Jacke. Ich hoffe, ihr seid stolz auf mich.
Melissa löste sich vom Arm des Kommandanten und kam durch den Raum auf ihren Sohn zu. Wie er sie so sah, erinnerte sie Victor an seine verstorbene Großmutter. Die Art, wie meine Mutter sich bewegt, und diese grauen Augen, sie ist ihrer Mutter sehr ähnlich. Die Erinnerung an seine Großmutter verblaßte, als Melissa näher kam, und er strahlte vor Freude, sie wiederzusehen. Andererseits, meine Mutter ist einzigartig.
Victor breitete die Arme aus und drückte sie an sich. »Hallo, Mutter«, sagte er, bevor er ihr einen Kuß auf die Wange ab und sie noch einmal drückte. Einen Arm noch immer um sie gelegt, wandte er sich seinem Vater zu. Ihre Hände trafen sich zu einem festen Gruß, dann trat Melissa beiseite.
Vater und Sohn zogen sich einander in die Arme. Victor wandte sich Renny und seiner Familie zu. »Vater, Mutter, ich habe die große Freude, euch Kadett Renard Sanderlin, seine Eltern, Albert und Nadine, und seine besondere Freundin, Rebecca Waldeck, vorzustellen.« Victor lächelte und vermied Rennys vorhergegangenen Fehler. »Das sind meine Eltern, Prinz Hanse Davion und Archon Melissa Steiner-Davion.«
Hanse hauchte sofort einen Kuß auf Nadine Sanderlins Hand. »Soweit ich es verstehe, haben wir Ihrem Sohn für Victors Erfolge in den komplexeren mathematischen Fächern dieser Schule zu danken.« Hanse lächelte freundlich. »Ich wünschte, Renard wäre auf Albion gewesen, als ich dort studierte. Dann hätte ich vielleicht auch einen besseren Abschluß gemacht.«
Nadine war stumm vor Schreck und konnte nur lächelnd nicken, aber während die Runde mit dem Austauschen von Begrüßungen beschäftigt war, bemerkte niemand ihr Schweigen. Renny salutierte vor dem Prinzen, der den Gruß erwiderte, bevor er Rennys Hand schüttelte. Melissa gewann Rebecca und Nadine sofort für sich, indem sie ihnen zu ihren Kleidern gratulierte, was Nadines Zunge ausreichend unter Kontrolle brachte, um das Kompliment zu erwidern.
Der unauffällige Vorhang von Leibwächtern, der scheinbar zufällig zwischen die Fürstenfamilie und den Rest der Gesellschaft gedriftet war, hielt Ciro Oquendo und seine Verwandten zurück, hinderte jedoch drei andere Personen nicht daran, sich Victor und seinen Eltern zu nähern. Der erste von ihnen war ein großer, breitschultriger Mann, dessen kupfernes Haar lang genug war, die goldenen Marschallsepauletten auf seiner schwarzen Uniform und das halbe Dutzend Feldzugsabzeichen auf seiner linken Brust zu verdecken. Die Frau an seinem Arm trug ein schwarzgoldenes Kleid, das einen dramatischen Kontrast zu ihrem hellen Haar bildete.
Victor begrüßte beide mit einem Lächeln und stellte sie vor. »Renny, das ist dein neuer Kommandeur, Marschall Morgan Hasek-Davion, und seine Gattin, Herzogin Kym Hasek-Davion.« Victor überließ es Renny, seine Eltern vorzustellen, und wandte sich dem dritten Neuankömmling zu.
Der schlanke Mann kam dem, was Victor als eine vernünftige Größe ansah, schon näher. Die Lachfalten an den Winkeln seiner mandelförmigen Augen und die vereinzelten weißen Strähnen in seinem kohlschwarzen Haar waren der einzige Hinweis auf sein wahres Alter. Er reichte Victor die Rechte und ließ seine behandschuhte Linke an seiner Seite. »Herzlichen
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