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BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

Titel: BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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- deinen Vater, meine ich -, und ich weiß, daß er kein kalter Mann ist, aber er erscheint mir so zurückgezogen und mißtrauisch. Das ist gut für den Chef des Geheimdienstes, aber für seine Kinder muß es die Hölle sein.«
Kai versteifte sich. Da täuscht du dich, Wendy. Mein Vater, ein Mann, der für das Wohl der Nation eine Lüge gelebt hat, ein Mann, der später ausgebildet wurde, Wahrheit von Lüge zu unterscheiden, hat nicht vor uns verborgen gehalten. Weil er immer wusste, dass er täglich getötet werden konnte - und wenn, dann aller Wahrscheinlichkeit nach durch die Schwester meiner Mutter, Romano Liao -, er hat sich besonders bemüht, uns allen seine Gefühle und Hoffnungen für uns zu zeigen. Vielleicht war er wegen seiner Pflichten nicht immer da, aber er hat dafür gesorgt, daß wir nie den Eindruck bekamen, verlassen oder unerwünscht zu sein.
Wendy stand auf und packte den kleinen grauen Stock mit beiden Händen. »Deine Mutter ist die Herrscherin einer souveränen Nation, die sie hauptsächlich von New Avalon aus regiert, um bei deinem Vater sein zu können, aber gleichgültig, wie viele Sommer ihr zusammen auf St. Ives verbracht habt, es muß manchmal hart gewesen sein.«
Etwas in ihrem Blick bettelte ihn an, endlich auch etwas zu sagen, aber er konnte nicht. Es läßt sich nicht bestreiten, daß meine Kindheit nicht eben normal war, aber was ist schon normal? Ich bin in dem Bewußtsein aufgewachsen, daß meine Eltern mich lieben und mir jede Gelegenheit bieten wollen, das Beste aus mir zu machen. Kai schluckte. Sie haben mich immer gelehrt, daß nicht außerhalb meiner Möglichkeiten liegt.
»Mein Gott, Kai, sag was!« Mit einem lauten Krachen brach Wendy das Treibholz entzwei. »Romano Liao verbringt ihre Zeit mit dem Versuch, deine Eltern, Tanten und Onkel umzubringen. Dan Allard ist vollauf mit der Leitung der Kell Hounds beschäftigt, und deine Tante Riva hat den Nobelpreis für ihre Arbeit in Neurocybernetik gewonnen! All diese Leute haben eine solche Macht, aber nicht einer von ihnen konnte das bißchen Zeit erübrigen, zu deiner Abschlußfeier zu kommen!
Wie konnten sie dir so etwas antun?
Wendy sank auf die Knie, und Tränen der Frustration traten in ihre Augen. Sie schleuderte die Bruchstück, des Holzstücks beiseite. »Nein, verdammt! Ich habe mir geschworen, das nicht zuzulassen.« Sie blickte zu ihn auf. »Alles, was ich für dich wollte, waren die Heavy Guards, war, daß du Teil meiner Familie wirst. Ich wollte dir eine Umgebung bieten, in der du dich sicher und zuversichtlich fühlen kannst, Ich war so froh an dem Tag als wir unsere Einteilungsanträge ausfüllten und beide die Heavy Guards als erste Wahl aufführten.«
Sie ließ den Kopf hängen und das Haar wie einen Schleier vor ihr Gesicht fallen. »Und dann habe ich heute die Einteilungen gesehen. Ich bin bei den Heavy Guards, aber du bist der Zehnten Lyranischen Garde zu geteilt.« Sie spie den Namen des Commonwealth-Regiments aus, als sei er Gift. »Du wirst auf Skondia in der Isle of Sky dienen. Womit habe ich dich so weit fortgetrieben?«
Kai schüttelte den Kopf. »Du hast mich nicht fortgetrieben. «
Sie riß den Kopf hoch. »Warum hast du dann deinen Entschluß geändert?«
Kai zögerte, sein Herz pochte. »Wenn ich auf meine ersten Wahl bestanden hätte, hätten wir nicht zusammen gedient.«
Eine Ader auf ihrer Stirn pulsierte vor Wut. »Was redest du da? Du bist der fünftbeste deiner Klasse. Deine Zensuren garantieren dir die freie Wahl der Einheit, und ich habe gesehen, wie du die Guards eingetragen hast - als erste Wahl!«
Ihre Wut schlug auf ihn ein wie die Wogen auf den Strand. »Wenn ich auf meiner ersten Wahl bestanden hätte, hätten wir nicht zusammen gedient«, wiederholte er flüsternd. Wie eine Maschine sprach er weiter, während auf Wendys Gesicht langsam die Erkenntnis dämmerte. »Mein Vater kam her, um mir zu meiner Zuteilung zu gratulieren, bevor er mit Prinz Davion zu Victors Abschlußfeier abreiste. Als ich die Aufstellung der Heavy Guards sah, stand dein Name auf dem ersten Platz der Reserveliste.«
Er wandte sich ab, als sie die Hände vors Gesicht schlug. Nur für einen Augenblick, Kai. Gib ihr die Chance, sich zu fangen. Aber das war eine Lüge, und er wußte es. Er war es, der Zeit brauchte, um seine tobenden Gefühle zu zügeln, aber er zwang sich zu dem Glauben, daß alles gut werden würde.
Im Kreischen der Seevögel war Wendys Stimme kaum zu hören. »Das hast du für mich getan? Du hast

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