BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe
des Commanders vernichtet werden?«
Hohiros Antwort kam ohne Zögern. »Nein! Wir wollen nicht, daß seine Nachkommen getötet werden. Und ja, rufen Sie Ihre Schiffe. Verlassen Sie diese Welt auf der Stelle!«
Shin schaltete sofort um auf die Befehlsfrequenz. »Sho-sa Hohiro-sama, was halten Sie von diesem Wahnsinn?«
»Ich weiß nicht. Ich verstehe es nicht.« Hohiro klang ebenso fassungslos, wie Shin es war.
»Was hat es im Augenblick schon für eine Bedeutung, mein Sohn?« fragte Theodore Kurita. »Wir wollen damit zufrieden sein, daß wir erreicht haben, was noch niemandem vor uns gelungen ist: Wir haben diesen Eindringling besiegt und ihm Mechs abgerungen, die das Geheimnis unglaublicher Macht enthalten. Niemals in der Geschichte der Menschheit hat es einen solchen Sieg gegeben. Nur das zählt hier und jetzt.«
39
Sprungschiff Höhlenwolf, Angriffsorbit, Engadin VII Provinz Radstadt, Freie Republik Rasalhaag
31. Oktober 3050
Phelan Kell trat in die Beobachtergalerie oberhalb der Brücke der Höhlenwolf , in der Erwartung, sie leer zu finden. Die Anwesenheit eines anderen riß ihn aus dem Traumzustand, in dem er hierher gewandert war. Verzeihen Sie mir, Präzentor Martialum. Ich wußte nicht, daß Sie hier sind.« Er sah sich um, als die Tür hinter ihm zuglitt. »Ich werde wieder gehen.«
Anastasius Focht hob die Hand. »Nein. Ich bin extra hierher gekommen, um Sie zu treffen.« Der weißhaarige Mann lächelte und deutete hinab auf die Brücke, wo Ulric mit dem ilKhan redete. »Um Sie zutreffen, und um von hier aus zu beobachten, da der ilKhan etwas gegen meine Anwesenheit auf der Brücke hat.«
Der jüngere Mann zupfte unbewußt an der Leibeigenenkordel um sein rechtes Handgelenk. »Ja, es herrscht eine angespannte Stimmung, nicht wahr? Dieses Treffen der Clanführer macht alle nervös.«
Focht nickte nachdenklich, dann verschwanden seine Hände in den Ärmeln der weißen Robe. »Wie wahr. Ich würde nur zu gern wissen, was hinter dieser Invasion steckt. «
Fast augenblicklich fühlte Phelan die Gefahr. »Mir scheint, Präzentor Martialum, daß Sie mehr über die wahren Absichten der Clans wissen, als irgend jemand sonst in der Inneren Sphäre mit Ausnahme der Clansleute selbst.«
Focht lächelte abwesend, dann verschränkte er die Hände hinter seinem Rücken und ging in der schmalen Kammer auf und ab. »Unterschätzen Sie Ihr eigenes Wissen über ihre Taktiken und Kampftechniken nicht.
Aber keiner von uns beiden weiß, was diese Clans wirklich bewegt. Jemand von Ihrer Intelligenz muß doch einen geheimen Beweggrund hinter all dem erahnen.«
Phelan nickte, als er hinab auf die Brücke blickte. Außer den normalen Brückenoffizieren sah er noch mehr Clansmänner, deren Insignien sie als Mitglieder der Geisterbären, Nebelparder und Jadefalken auswies. Er wußte, daß die meisten von ihnen vor einer Woche mit drei verschiedenen Sprungschiffen eingetroffen waren. Soweit er es durch aufgeschnappte Gesprächsfetzen und scheinbar unschuldige Fragen hatte herausfinden können, waren sie gekommen, um ein Treffen aller an der Invasion beteiligten Khans zu verlangen und seine Einzelheiten auszuhandeln.
Phelan drehte sich zu dem ComStar-Vertreter um. »Wir beide erkennen Rivalitäten zwischen den Clans, und wenn ich mich nicht irre, hat die vorzeitige Angriffswelle der Wölfe die anderen aufgebracht. Außerdem habe ich den Eindruck, daß das Kombinat den Nebelpardern auf einer Welt die Köpfe abgeschlagen und auf einem Silbertablett präsentiert hat, während das Commonwealth die Jadefalken in ihre Schranken verwies.
Die Bären sind ausgesprochen träge bei der Befriedung ihrer Welten, was insgesamt dazu führt, daß die Wölfe innerhalb dieser Kriegergesellschaft ganz nach oben gekommen sind.«
Focht hob den Kopf. »Gut. Ihre Informationen sind korrekt, und irgendwann werde ich Ihnen Einzelheiten über die verschiedenen Gefechte mitteilen können. Für jetzt muß genügen, daß die Kell Hounds das Zünglein an der Waage beim Sieg des Commonwealths darstellten.«
Na, zum Teufel, das wird auch langsam Zeit! Phelan lächelte freier, als es ihm seit Monaten möglich gewesen war. »Danke, Präzentor. Ich bin Ihnen etwas schuldig.«
Er konnte den seltsamen Ausdruck, der auf das Gesicht des Präzentors trat, nicht deuten. Focht unterdrückte ihn schnell, indem er eine andere Frage stellte. »Haben Sie noch andere Trennlinien innerhalb der Clans festgestellt, etwa eine, die sich quer durch die Clanlinien
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