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BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

Titel: BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Goretex und Panzerung verliefen Schläuche mit Kühlflüssigkeit. Wenn die Weste mit der Kommandoliege eines Mechs verbunden war, half sie dem Körper des Piloten, mit der unglaublichen Hitzeentwicklung im Cockpit fertigzuwerden.
    Kai hatte das Hemd ausgezogen und die Kühlweste angelegt, als sie ihr Ziel erreichten. Der kleinere Sergeant blieb abrupt stehen, aber Kai konnte stoppen, bevor er gegen ihn prallte. »Das ist er, nicht wahr, Lieutenant? Ich meine, das ist der echte Yen-lo-wang.
    Kai nickte feierlich. »Der einzig Wahre. Das ist Yen-lo-wang. Der Centurion, der vor ihnen aufragte, wirkte weit weniger wuchtig als mancher andere humanoide Mech. Seine schlanke Linienführung ließ ihn lebendiger erscheinen, aber die Autokanonenmündung an Stelle seiner rechten Hand verhinderte, daß ihn irgend jemand mit einem lebenden Wesen verwechselte. Der Kopf war mit einem Kamm versehen, der an einen altrömischen Helm erinnerte, aber Kai und der Sergeant wußten, daß es sich um mehr als bloße Dekoration handelte. Der Kamm war mit Tausenden Sensoren ausgestattet, die ihn zu Augen und Ohren der riesigen Kampfmaschine machten.
    Yen-lo-wang teilte die auf Eis und Schnee ausgelegte Tarnung der übrigen Maschinen nicht. Bis vor kurzem war er auf Kestrel stationiert gewesen, dem alten Familiensitz der Allards. Er war in einem fleckigen braunschwarzen Muster mit etwas Blau nahe der Visierplatte lackiert, ähnlich dem Gefieder eines Falken. Hoch auf der linken Torsoseite zeichnete sich in Schwarz der aufsteigende Falke der Kestrel-Miliz ab.
    Der kleinere Mann schauderte. »Ich hab' ihn in seinem ersten Kampf gesehen, wissen Sie.«
»Sie waren vor zwanzig Jahren auf Solaris?« Kai lächelte höflich.
Der Mann schüttelte den Kopf. »Also ich war nicht wirklich dabei. Aber ich habe den Mech gegen Peter Armstrong antreten sehen, als der Kampf zum erstenmal ausgestrahlt wurde. Moment, ich war damals auf Cor Caroli stationiert. Ich erinnere mich an Armstrongs Greif - ich glaube, er nannte ihn Mars.. .« »Ares«, korrigierte Kai sanft.
»Ja, Ares.« Der Sergeant zuckte linkisch die Achseln. »He, bei all den alten Götternamen vertut man sich schon mal, wissen Sie? Ist Yen-lo-wang nicht auch ein Gott?«
»Der chinesische Gott der Toten«, flüsterte Kai. »Der König der neun Höllen.«
Der Sergeant grinste breit. »Ja, genau. Deswegen wurden die Holovids von dem Kampf damals als >Zweikampf der Götter< verkauft. Na, ich hab' es jedenfalls alles gesehen. Aus Jux hab' ich damals auf Ihren Vater gesetzt - hauptsächlich, weil ich eine tolle Quote kriegen konnte. Als Ihr Dad Armstrong zum Teufel schickte, habe ich abgesahnt. Weil er Armstrong umgebracht hat, bekam ich die doppelte Quote.«
Die Überschwenglichkeit des Mannes hinterließ einen bitteren Geschmack in Kais Mund. Ich erinnere mich, wie ich mir das Holovid dieses Kampfes heimlich angesehen und damit angegeben habe, daß mein Vater einen Mann getötet hatte. Wie alt war ich damals, sechs glaube ich, und habe das Holovid benutzt, um einen dieser >Mein Vater kann deinen besiegen<- Streits mit einem Jungen von meiner Schule zu gewinnen. Der andere Junge war davon so mitgenommen, daß man ihn nach Hause schicken mußte. An dem Abend hat mein Vater sich lange mit mir unterhalten. Er drückte mich an sich, während wir uns den Kampf gemeinsam noch einmal ansahen, und ich fühlte, wie er zitterte. Er erzählte mir, was er gedacht hatte, als das Visier von Armstrongs Mech explodierte. Er wollte Armstrong aussteigen sehen, wollte, daß er dem Untergang seines Mechs entfloh, aber als die Flammen zwanzig Meter hoch aus dem Cockpit schlugen, war diese Hoffnung dahin.
»Einen anderen Menschen zu töten ist nicht leicht, und das darf es auch nicht sein«, erklärte er mir. Ich war zu jung, uni das richtig zu verstehen, aber inzwischen habe ich es gelernt, und ich habe es nie vergessen. Jemanden zu töten ist in letzter Hinsicht immer ein Versagen aller anderen Methoden, ihn zu beeinflussen oder zu ändern. Daß es manchmal die einzige Schutzmöglichkeit darstellt, macht es in keiner Weise besser oder wertvoller.
Der Sergeant klopfte Yen-lo-wang mit einer Zuneigung auf den metallenen Fuß, wie ein anderer sie einem Hund oder Pferd gegenüber gezeigt hätte. »Ich hätte mir nie träumen lassen, dieses Baby einmal aus der Nähe zu sehen.« Er grinste hilflos, als er sich wieder zu Kai umdrehte. »Wenn Sie nichts dagegen haben, Sir, möchte ich Ihren Mech persönlich betreuen. Wissen Sie,

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