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BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

Titel: BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Luft/Raumjägers als fünfundsechzig Tonnen schwerer Luzifer der eigenen Seite auf Manöverflug.
Kai öffnete einen Funkkanal. »Ich bin einen Klick draußen. Ich bringe Yen-lo-wang jetzt auf volle Geschwindigkeit.« Ohne auf die Bestätigung der Streckenkontrolle zu warten, legte Kai den Mech nach vorne und setzte dessen Beine in Bewegung. Riesige Metallfüße donnerten über den schneebedeckten Boden, stießen durch die vereiste Kruste des ersten Schnees und warfen die darunterliegende Erde auf. Als die Geschwindigkeit sich dem Grenzwert von 64,8 km/h näherte, fühlte Kai sein Herz rasen. Nach zwei Monaten des Nichtstuns ein großartiges Gefühl.
Knatternd drang Rumbles Stimme aus den Lautsprechern. »Alle Systeme einwandfrei, Centurion. Auf mein Zeichen noch fünfzehn Sekunden bis zur Teststrecke. Sie erhalten keine simulierten Bilder in sichtbarem Licht, nur Magnetortung oder Infrarot. Kennzeichnung auf allen drei Bändern. Jetzt. Viel Glück!«
Kai legte die Hände auf die Steuerknüppel an den Armen seiner Pilotenliege. Der Knüppel in seiner rechten Hand steuerte das Fadenkreuz der Autokanone und des vorderen Lasers, während der linke Knüppel den rückwärtigen Laser kontrollierte. Der Knopf unter seinem rechten Daumen löste die Autokanone aus, während die beiden Laser durch Auslöser unter den Zeigefingern abgefeuert wurden.
Warnsirenen meldeten mit lautem Kreischen das Erreichen der Teststrecke. Schneeschuhhasen sprinteten hastig von einem kleinen Holzverschlag fort, den der Computer als mittelschweren Kobold-Panzer identifizierte. Kai senkte das vordere Fadenkreuz über das Bild, sah es aufblinken und stieß den Daumen auf den Feuerknopf.
Mit einem donnernden Röhren stieß die Autokanone des Centurion einen Strom von Urangranaten aus. Sie zogen eine Spur den Hügel hinauf und in den Verschlag. Die Tür explodierte in einem Schauer von Splittern, dann löste sich das Dach auf und verstreute Ziegel über den gesamten verschneiten Hang. Für Sekundenbruchteile blieb das wacklige Bauwerk stehen, obwohl es schien, als hätte es eine unsichtbare Kreissäge in der Mitte zweigeteilt. Dann fegte der Metallsturm das Gebäude in Stücke, während Kai mit dem Rückstoß der Autokanone kämpfte.
Fast augenblicklich kennzeichnete der Computer das rostige Skelett einer alten, zerbrochenen Ölpumpe an der linken Flanke als Valkyrie. Kai brachte das goldene Fadenkreuz hinüber und gab einen Feuerstoß mit dem mittelschweren Torsolaser ab. Der rubinrote Strahl traf zu tief auf und verwandelte den Schnee in wogende Dampfwolken. Eine dichte, weiße Wolke erhob sich vor den Trümmern der Pumpe und nahm Kai die Sicht.
Mit der Linken schaltete er die Anzeige von Optik auf Magnetdetektor um. Das Bild verwandelte sich in eine Vektorgrafik der Landschaft. Eine halbe Sekunde lang erschien die Ölpumpe in ihrem realen Zustand, dann formte der Computer ihre Umrisse in die des leichten BattleMechs um, den sie darstellen sollte.
Kai zog das Fadenkreuz hoch und setzte ein zweitesmal die Autokanone ein. Durch die Anzeige hindurch sah er Stahlträger unter dem Aufprall der schweren Granaten funkensprühend in Stücke gehen. Die Projektion des Computers rechnete den Schaden auf die imaginäre Valkyrie um und ließ Panzerplatten von deren Torso fliegen. Kai sah die Valkyrie schwanken, während über den Hauptdatenmonitor die Berichte unglaublicher Schäden rollten.
Als ihr reales Gegenstück langsam zu Boden sank, fiel auch die Valkyrie in sich zusammen. Hinter ihr identifizierte der Computer eine neue imaginäre Bedrohung, und hinter dieser eine weitere. Ohne einen bewußten Gedanken hetzte Kai durch die Teststrecke. Als die Wärmeentwicklung in seinem Mechs die Wärmeanzeige von Blau nach Grün und dann nach Gelb steigen ließ, verzichtete er für eine Weile auf die Autokanone und konzentrierte sich auf die Laser. Sie richteten zwar weniger Schaden an - und der Frontlaser hatte eine Neigung, zu tief zu feuern -, aber sie erzeugten auch weniger Abwärme.
Am Ende der Strecke strömte der Schweiß von Kais Körper, aber er lachte laut auf. »Ich fühle mich, als wäre ich von den Toten auferstanden. Das war großartig!«
Rumbles Antwort hallte vom selben Enthusiasmus wider wie Kais Stimme. »Jesus, Maria und Josef, das war einfach unglaublich. Ihr Zeit/Abschuß-Verhältnis liegt nur zwanzig Punkte unter dem Basisrekord - und dabei mußten Sie einen falsch eingestellten vorderen Laser kompensieren!«
Kai grinste. »Danke, Mr. Rumble.«

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