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BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

Titel: BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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blaue Augen verengten sich. »Über eines mußt du dir, im klaren sein, mein Sohn: Es war nie einfach, mit dem Draconis-Kombinat fertigzuwerden. In der Vergangenheit war es nur nötig zu verstehen, wie ihre Kultur Ehre und Erniedrigung mißt oder welchen Stellenwert Pflicht und Mitgefühl in ihr einnehmen, um vorauszusagen, was sie tun und wie sie reagieren.
    In der Vergangenheit - bis vor fünfzehn Jahren -konnten wir uns auf einen Gegenschlag für jeden Überfall und einen Gegenzug für jeden Zug verlassen, den wir versuchten. Ihre Truppen waren zu selbstmörderischen und närrischen Angriffen fähig, nur um Ehre für ihre Familien zu erringen. Mehr als einmal beging ein von seinen Vorgesetzten verratener Anführer Selbstmord, weil er nicht mit der Schande des Versagens leben konnte, auch wenn dieses Versagen nicht seine Schuld war. Es war Wahnsinn, und wir profitierten von der Berechenbarkeit dieses Wahnsinns.«
Der Prinz erhob sich von seinem Stuhl am Fußende von Victors Bett und trat an die Karte. »Vor über zwanzig Jahren, vor dem Krieg, befahl Takashi Kurita die Bildung von zwei neuen Mecheinheiten: der Genyosha und der Ryuken. Die Genyosha war eine Eliteeinheit etwa von der Größe eines verstärkten Bataillons. Ihre MechKrieger waren die Auslese des Kombinats und dazu ausgebildet, Ehre als etwas Überdimensionales zu sehen, das über ihre Person hinausging. Ihr Ruhm war der Ruhm der Einheit, und der Ruhm der Einheit war der Ruhm des Kombinats. Unter der Führung Yorinaga Kuritas, eines brillanten MechKriegers, kämpften die Mitglieder der Genyosha als Einheit und nicht als Einzelkämpfer auf der Suche nach persönlichem Ruhm. Und das machte sie so tödlich. «
    Hanses Blick konzentrierte sich auf die Karte. »Die Ryuken hatte die Größe mehrerer Regimenter. Sie wurde als Antwort auf Wolfs Dragoner aufgebaut, und ihr Training ähnelte dem der Dragoner. Auch die MechKrieger dieser Einheit arbeiteten gut zusammen. Sie lernten einander zu unterstützen und meisterten Taktiken, die sie zu einem gefürchteten Gegner machten. Als sie 3028 auf ihre Lehrmeister trafen - auf einer Welt mit dem passenden Namen Misery - Elend -, wurden beide Seiten aufgerieben.
    Die Ryuken war als Einheit nicht stark genug, um am Vierten Nachfolgekrieg teilzunehmen, aber die Genyosha war es. Am Ende dieses Krieges verpflichteten sich die Überreste der Genyosha Theodore Kurita. « Der Prinz wandte sich wieder seinem Sohn zu. »Die Genyosha vertrat die Ansicht, daß Theodores Vater Takashi ihren toten Kommandeur mißachtet und entehrt hatte. Ein paar Krieger der Genyosha desertierten sogar zu den Kell Hounds. Damals zog Theodore auch die Reste der Ryuken an sich, die ebenfalls ihren Kommandeur verloren hatten.
    Er organisierte ohne Zeitverlust Ausbildungsbataillone um die Genyosha und die Überlebenden der Ryuken und rekrutierte zusätzlich extensiv unter den Yakuza. Obwohl sein Vater die Auflösung und Zerstreuung von Ryuken und Genyosha befahl, konnte Theodore eine ausgezeichnete militärischen Streitmacht aufbauen.«
    Justin räusperte sich. »Es scheint sogar, daß sich durch das Auseinanderbrechen der beiden Eliteeinheiten Theodores neue Militärphilosophie noch weiter ausbreiten konnte, statt unterzugehen, wie Takashi gehofft hatte. Während ein paar Vertreter der alten Linie Revolten anzettelten -und weitgehend für die sogenannten Roninkriege im Anschluß an die Unabhängigkeitserklärung Rasalhaags verantwortlich waren -, hat Theodores neue und effektivere Militärdoktrin den Sieg errungen.«
    Victor kaute auf seiner Unterlippe. »War es diese neue Militärdoktrin, die es Theodore ermöglicht hat, uns 3029 zurückzuschlagen?«
    Hanse zögerte, von dieser Frage etwas pikiert. »Das hat tatsächlich zu unserem militärischen Rückschlag beigetragen. Wichtiger als das war jedoch die Anzahl der dem Kombinat zur Verfügung stehenden Mechs. Theodore erhielt mit unglaublicher Geschwindigkeit Verstärkungen, obwohl sein Vater ihn als Bedrohung ansah und die Lieferung von Ersatzteilen und Munition zu verzögern versuchte.«
    Victor verzog das Gesicht. »Eine Dummheit. Das kommt dem Abschneiden der eigenen Nase gleich, um es seinem Gesicht zu zeigen.«
    Morgan warf einen Blick auf die Uhr und zog seine schwarzgoldene Uniformjacke straff. »Das haben wir uns auch gedacht, Victor, und deshalb haben wir so gehandelt, wie wir es getan haben. Theodore hat seinen Wert bewiesen, und seither beobachten wir einander sehr aufmerksam.«
    Hanse

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