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BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis

BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis

Titel: BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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vermute, die Dragoner wollten uns den Ernst der momentanen Lage deutlich machen.«
    »Eine weise Entscheidung«, bemerkte Theodore leise. »Manche unserer Kollegen scheinen nicht wirklich zu begreifen, welche Gefahr die Clans für die Innere Sphäre darstellen.«
    Hanse blieb stehen. »Beziehen Sie sich auf Lady Romano, oder ist Ihre Bemerkung an meine Adresse gerichtet?« Er stellte die Frage ohne beleidigende Absicht, aber Magnusson sah ihn an, als habe Hanse Theodore eine Ohrfeige versetzt. Der Kriegsherr des DraconisKombinats dagegen schien seine Worte sorgsam abzuwägen, bevor er antwortete.
    »Kann ich offen mit Ihnen reden, Prinz Davion?« »Ich würde es vorziehen, Kanrei.« Hanse humpelte auf einen vom Wind geschliffenen Felsen zu und lehnte sich dagegen. »Worüber machen Sie sich Sorgen?«
Theodore atmete tief durch. »Meine Sorge bezieht sich auf einen Zweifrontenkrieg. Aus Jaime Wolfs Daten wissen wir beide, daß die Clans das Draconis-Kombinat ebenso schwer getroffen haben wie den lyranischen Teil Ihres Reiches.« Theodore neigte den Kopf in Richtung Magnussons. »Natürlich ist keiner von uns annähernd so schwer getroffen wie die Freie Republik Rasalhaag, aber wir spüren die Verluste. Vor zwanzig Jahren habe ich gegen ihre Stellvertreter gekämpft und nicht nur ein paar kleinere Siege genießen können; ich habe auch meinen Teil der Niederlagen auskosten müssen.« Der Kanrei hängte sich das Gewehr über die Schulter. »Vor zehn Jahren trat ich direkt gegen Sie an. In beiden Fällen habe ich einen mehr als würdigen Gegner gefunden, und ohne ein oder zwei Tricks, auf die Sie nicht vorbereitet waren, hätte ich an Stelle der Patts, die ich erzielen konnte, eine totale Niederlage erlebt.«
Hanse kniff die blauen Augen zusammen, »Sie unterschätzen Ihre Leistung. Nach dem Vierten Nachfolgekrieg haben Sie die Vereinigten Soldaten des DraconisKombinats zu einer Truppe mit weit mehr Biß und Flexibilität als je zuvor aufgebaut. In nur zehn kurzen Jahren haben sie aus einem Militärapparat, den ich leicht hätte zerschmettern können, eine Armee gemacht, die ich nicht besiegen konnte. Ihr Vorstoß in mein Gebiet im Krieg von '39 hat mich gezwungen, die zweite Angriffswelle abzulenken, um die Mark Draconis zu verteidigen. Es war ein mutiger Schachzug, und er hat funktioniert.«
»Es war ein Vabanquespiel.« Theodore lächelte müde. »Ein Bluff, den Sie leicht hätten aufdecken können. Bei einem entsprechenden Versuch wäre es Ihnen nicht schwergefallen, meine Truppen von ihrem Nachschub abzuschneiden und geradewegs ins Kombinat einzufallen.«
»Aber, Prinz Kurita, ich habe ihn nicht aufgedeckt.« Hanse sah hinüber zu Justin. »Wie Ihnen mein geschätzter Kollege bestätigen wird, haben unsere Geheimdienstberichte nicht darauf schließen lassen, wie überdehnt Ihre Fronten waren. Sie hatten neue Einheiten, neue Taktiken und neue Mechs, auf die wir nicht vorbereitet waren. Die Eroberung von ein paar Welten im Kombinat hat es mir ermöglicht, für die Öffentlichkeit einen Sieg zu proklamieren, aber wir wissen alle, wie knapp wir einem völligen Desaster entronnen sind.«
Theodore verneigte sich in Antwort auf das Kompliment. »Die heutige Situation jedoch ist anders. Ihr Geheimdienstministerium war sehr erfolgreich bei seinen Versuchen, meine neue Befehlsstruktur zu durchlöchern. Heute können Sie sehen, was ich wo habe. Wenn Sie
wollen, können Sie es bestreiten, aber ich kann mir den Luxus, ihnen zu glauben, nicht gestatten. Und das, Prinz Davion, bereitet mir Sorge. Als ich durchsickern ließ, daß mein Sohn auf Turtle Bay stationiert wurde — Sie haben damit reagiert, Ihren Sohn Victor nach Trellwan zu schicken —, hatte ich auf eine stillschweigende Übereinkunft gehofft, den nächsten Krieg diesen beiden zu überlassen. Ich habe nicht mit dem Auftauchen einer Bedrohung wie den Clans gerechnet, aber sie läßt unsere Auseinandersetzungen um einen seit dreihundert Jahren leerstehenden Thron reichlich dumm aussehen.« Hanse nickte zustimmend. »Ich habe meinen Sohn als Antwort auf Ihre Geste nach Trellwan versetzt. Ich stimme auch Ihrer Einschätzung zu, daß die Clans die größte Bedrohung darstellen, der sich unsere Staaten je gegenübergesehen haben.« Er löste sich schwerfällig von dem Felsen und begann, auf den Rendezvouspunkt zuzugehen. »Nun heißt es, gemeinsam stehen oder getrennt fallen.«
Theodore fiel neben Hanse in Gleichschritt, und die beiden anderen übernahmen

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