BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal
sein, könnte die zwischen ihnen ausgehandelte Übereinkunft schon jetzt Makulatur geworden sein. In dem Falle war alles verloren, wie der Kampf auch ausging.
Noch während er diese Möglichkeit überdachte, verwarf Focht sie wieder. Wäre die Übereinkunft verfallen, hätten die Clans die Schlacht neu ausgehandelt. Sie hatten zwar untereinander um das Recht geboten, die Angriffe auf die verschiedenen Ziele zu führen, aber niemand hatte angeboten, den ganzen Kampf neu auszureizen. Nein, Ulric wird kommen, aber die anderen haben ihn ausmanövriert. Sie sahen die Schlacht als kurzes Gefecht und wollten ihn nicht dabei haben, um ihm keine Chance zum Sieg zu geben.
Focht nickte. Ulric hat ihnen gestattet, ihn aus den Kämpfen des ersten Tages herauszuhalten. Er wird Brzo und Skupo angreifen, aber erst, nachdem er gesehen hat, wie meine Truppen sich schlagen. Er benutzt die anderen Clans als Vorhut und hofft, daß ich meine Reserven in die Schlacht werfen muß, bevor er eingreift.
»Hettig, versetze alle Reserveeinheiten in Bereitschaft. Sie sollen jeweils ein Bataillon für eine sechste Reservearmee zur Verfügung stellen.«
»Ich habe es notiert, Sir.«
»Gut.«
Focht war siegessicher, vorausgesetzt seine Leute hielten sich an die Schlachtpläne. Organisatorisch waren die ComGuards in zwölf Armeen aufgeteilt. Auf TuKaiyid war jedes Landungsgebiet der Clans einer von sieben Armeen zugeteilt. Die kleinsten und unerfahrensten Armeen wurden in Reserve gehalten, um ihre Kameraden bei Bedarf zu unterstützen. Abgesehen von der Sechsundsechzigsten Division, die zur Begrüßung der Wölfe aus einer Reservearmee in die Fünfte Armee versetzt worden war, hatten alle Armeen die operationale Integrität ihrer vorherigen Stationierungen beibehalten.
Alle Armeen waren weiter in sechs Divisionen unterteilt. Im Gegensatz zu den übrigen Streitkräften der Inneren Sphäre waren die ComGuards von vornherein als kombinierte Streitkräfte organisiert. Durch langes Training hatte Focht die normale Rivalität zwischen den Waffengattungen abbauen und die Guards zu Kampfverbänden von erschreckender Effizienz zusammenschmieden können.
Wenn die Innere Sphäre unsere Fähigkeiten auch nur ahnen würde, hätte man längst versucht, uns zu vernichten. Zunächst würden die Panzer die Clantruppen angreifen. Dann würden Luft- und Artillerieangriffe ihnen gestatten, sich aufzuteilen und die Flanken der Clankräfte zu bedrängen. Die Mecheinheiten der ComGuards sollten immer wieder kurze Attacken ausführen und anschließend untertauchen, um den Gegner konstant in Bewegung zu halten. Da jede Division als Einheit in Kooperation mit einer zweiten Division agierte, sollten sie in der Lage sein, die Clans langsam abzunutzen.
»Es verläuft alles nach Plan.«
»Verzeihung, Präzentor Martialum?« Hettig sah seinen Kommandeur fragend an.
»Nichts. Ich habe nur laut gedacht. Welche Zonen sind im Augenblick besonders umkämpft?«
»Noch wird nirgends geschossen, aber Dinju und Spanac scheinen kurz vor ...« Hettig preßte die Hand an den Lautsprecher über dem linken Ohr. »Priorität Alpha-I-Botschaft der Prima für Euch.« Ärger stieg säuregleich aus seiner Magengrube nach oben. »Ich nehme das Gespräch hier in Przeno an.« Er drehte sich um, als Hettigs Bild sich ausdehnte und über eine ferne Gewitterwolke legte. Myndo Waterlys Gesicht ersetzte das seines Adjutanten. »Prima, der Angriff hat begonnen.«
Die weißhaarige Anführerin ComStars nickte gnädig, dann fuhr sie plötzlich herum. »Sie sitzen nicht in einem Mech.«
»Und wenn sich die Lage nicht dramatisch verschlechtert, werde ich es auch nicht tun.« Er versuchte, so gleichmütig wie möglich zu klingen, aber etwas von seinem Ärger schlug durch.
»Es war das Bestehen auf einem festen Hauptquartier, das den Kombinatstruppen auf Teniente Schwierigkeiten bescherte.« Ihr Blick wies Focht zurecht. »Haben Sie aus dieser Situation nichts gelernt?«
»Allerdings habe ich das, Prima. Alle Leitungen aus diesem Bunker sind mit dem planetaren Kommunikationsnetz verbunden. Durch Glasfaserkabel erreichen sie Sendeunterstationen. Die Botschaften sind natürlich zerhackt und werden entweder direkt von den Unterstationen oder über Satelliten an unsere Truppen gestrahlt. Es kostet ein, zwei Sekunden Verzögerung, zwingt die Clans aber, Einheiten bei dem Versuch zu verschwenden, uns aufzuspüren.« Er sorgte dafür, daß der Computer einen verärgerten Gesichtsausdruck darstellte. »Eure Sendung
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