BattleTech 12: Stackpole, Michael A. - Das Blut der Kerensky 3 - Dunkles Schicksal
verschmitzte Miene auf. »Was allerdings deinen Vorschlag betrifft, mir die Lage persönlich anzusehen, gebe ich dir recht. Ich bin dem Kampf zu lange ferngeblieben. Wenn wir uns den ComGuards in den Bergen stellen, werde ich unsere Truppen in die Schlacht führen. Dann werden wir ein für allemal das Schicksal der Inneren Sphäre besiegeln.«
38
Mär Negro, Alyina
Trellshire, Jadefalken-Besatzungszone
10. Mai 3052 (Operation Skorpion – Tag 10)
Vom Rand der Klippe aus sah Kai die beiden Elementare auftauchen. Rund um sie herum schien das Meer zu kochen. Sie hielten die Daumen in die Höhe, und er gab das Zeichen weiter. Jemand warf einen Schalter um, und die Winde begann zu arbeiten. Das Stahlkabel unter seiner rechten Hand spannte sich. Unter ihm hob sich Yen-lo-wangs Gaussgeschütz der Wasseroberfläche entgegen.
Kai konnte kaum fassen, was in den letzten fünf Tagen alles geschehen war. Die Flucht war perfekt abgelaufen. Kai und Deirdre hatten die Limousine des Demi-Präzentors requiriert und waren über eine alles andere als direkte Route zum Mahlerhof gefahren, während die Elementare sich einen schweren Hovertruck besorgt und ihre Rüstungen aus den Bergen geholt hatten, bevor sie auch zu den Mahlers gekommen waren.
Erik Mahler arretierte den Steuergriff der Winde und zeigte Malthus, wie er ihn wieder lösen konnte, wenn die Zeit kam. Er hatte recht unterkühlt auf die Ankunft der Elementare reagiert, aber Hilda hatte sie mit derselben Höflichkeit behandelt, die sie Kai bei dessen Eintreffen gezeigt hatte. Kais Waffenstillstand mit den Elementaren half, auch Mahler umzustimmen, und als er erfuhr, daß sie sich gegen ComStar verbündet hatten, bestand der alte MechKrieger darauf, ihnen bei der Organisation der Rettungsmission und Überwachung des Steiner-Widerstands zu helfen.
Erik hatte ihnen über die Bergungsaktionen berichten können, die ComStar auf der Halbinsel durchgeführt hatte, weil er auch in eine Arbeitsmannschaft gesteckt worden war. Soweit er wußte, waren alle Mechs ins All abtransportiert worden, aber er konnte sich an keine Unterwasseroperationen erinnern. Das hatte Kai noch zuversichtlicher gemacht, daß Yen-lo-wang und sein Gaussgeschütz auf sie warteten.
Am Morgen nach der Ankunft der Elementare fuhren sie alle hinaus zu der Klippe, an der sein Centurion ins Meer gestürzt war. Sie bemühten sich, ihr Ziel geheimzuhalten, und hielten ständig Ausschau nach ComStar-Patrouillen, bemerkten jedoch niemand. Um so überraschter waren sie, als noch jemand an der Klippe auftauchte.
GUS Michaels kam herüber und legte die Hand auf Kais Schulter. »Sony, daß wir nicht mehr von Yen-lo-wang raufholen konnten, Jungchen. Der Centurion läßt sich bergen, aber nicht mit ’ner Winde. Der Omni hält ihn fest, sonst wäre er einen ganzen Kilometer abgesackt.«
»Ich weiß.« Als Kai hinunter auf das dunkle Wasser blickte, sah er unter den Wellen einen weißen Zylinder sichtbar werden. »Wenn er in den Abgrund hinabgesunken wäre, hätte der Druck das Cockpit zerquetscht, und ich wäre gestorben.«
»Mit Glück kommt man weiter als mit Können, Jungchen.«
Kai mochte den kleinen, stämmig gebauten Mann. Malthus war mißtrauisch gewesen, aber der MechKrieger führte es darauf zurück, daß GUS erklärt hatte, im Auftrag des ilKhans unterwegs zu sein. Die Gefechtsberichte über Kais Aktionen auf Alyina hatten Hinweise auf einen Mech mit überlegener Myomertechnologie enthalten, und Gus war losgeschickt worden, um der Angelegenheit nachzugehen. Er hatte bei ihrer Ankunft gerade den Ort des Gefechts aufgespürt, und sie fanden seine Bergungsausrüstung sehr hilfreich.
Das Gaussgeschütz brach durch den Wasserspiegel. Ein kleiner Wasserfall ergoß sich aus der Mündung. Abgesehen von ein paar Tangstreifen und herabhängenden Drähten am hinteren Ende, mit dem es an Yen-lo-wang gekoppelt gewesen war, schien es in gutem Zustand. Die Elementare halfen, es zur Küste zu bewegen, dann warfen sie Polster und alte Reifen über das Geschütz, damit es auf dem Weg nach oben nicht durch einen Aufprall an der Klippe beschädigt wurde.
Malthus kam herüber und legte den Arm über Gus’ Schulter. »Merke dir das alles gut für den ilKhan, kleiner Mann. Jetzt beginnt die Befreiung Alyinas.«
Nachdem sie das Gaussgeschütz auf der Ladefläche des schweren Hovertrucks verstaut und versteckt hatten, begann eine hitzige Diskussion über das weitere Vorgehen. »Es ist ohne Bedeutung für mich, daß du ein
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