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BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

Titel: BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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an den unzähligen Wachtposten im Lager Bruch bis zu meinem Quartier geschlichen hat, oder auch nur, woher er überhaupt wußte, wo mein Quartier ist.
    Ich schlief und träumte von einem jungen Mädchen, das ich als junger Mann gekannt hatte. Sie ist seit sechzehn Jahren tot, bei einem Kühlmittelunfall in einem Mech verkohlt, aber in meinen Träumen ist sie noch so lebendig. Jedenfalls bin ich sicher, daß ich mich in meinem Traum hin und her gewälzt habe, als ich plötzlich mit der Gewißheit aufwachte, daß noch jemand in meinem Zimmer war.
    Aidan stand einfach nur da. Er schien meine Prothese anzustarren, die auf dem Tisch neben der Koje lag, wo ich sie vor dem Schlafengehen abgelegt hatte. Ich wollte sie wieder anlegen, aber ich habe etwas dagegen, diese Schwäche vor anderen zu zeigen. Mit meiner gesunden Hand stellte ich mein Kissen an die Wand und setzte mich auf.
    »Ich könnte dich allein schon für dein Eindringen hier vor ein Kriegsgericht bringen«, stellte ich fest. »Wie bist du hereingekommen?«
    Er zuckte die Schultern. »Wenn ich etwas tun muß, finde ich einen Weg. Was ist aus dem echten Jorge geworden?«
    Vorsichtig, um meinen verkrüppelten Arm nicht zu entblößen, zuckte ich ebenfalls die Achseln, soweit das mit einer Schulter möglich ist. »Er ist gestorben«, sagte ich.
»Ich weiß. Sie haben mir gesagt, es sei ein Unfall gewesen.«
    »Ja, das habe ich. Ich habe es dir gesagt.«
»Aber es war nicht die Wahrheit.«
Ich schwieg. Es ging zu schnell. Ich war mir nicht sicher, was er wissen konnte, und schon gar nicht, was er wissen sollte. Sein Blick war seltsam, nicht zu identifizieren. Es ist schwer genug, in seinen Augen zu lesen, wenn seine Stimmung normal ist. In so einer seltsamen Stimmung ist es unmöglich.
    »Sie brauchen es nicht zu sagen, Ter Roshak. Ich weiß, daß Jorge bewußt umgebracht worden sein muß, um Platz für mich zu schaffen. Aber warum die anderen? Warum der Rest seiner Einheit? Warum seine Ausbilderin? Warum Falknerin Abeth?«
    Mit der letzten Frage überraschte er mich, und ich fürchte, ich habe bei der Erwähnung ihres Namens schuldig reagiert. Sie hatte den größten Teil der Verschwörung aufgedeckt und mir ihre Entdeckung vorgetragen, ohne zu wissen, daß das fehlende Puzzlestück meine Beteiligung an dem Plan war. Ich habe bedauert, sie töten zu müssen, aber sie war ganz offensichtlich eine Offizierin, die alles andere der Clanloyalität unterordnet. Sie hätte meine Motive nie verstanden. Ihr Tod war notwendig, und ich gebe zu, daß er der einzige war, von dem ich mir gewünscht hätte, er wäre zu vermeiden gewesen. Aber natürlich konnte ich mit Aidan nicht über ihre Entfernung diskutieren. Ich bezweifle, daß er die Notwendigkeit eingesehen hätte. Er ist zu jung, um taktische Feinheiten richtig zu würdigen.
    »Warum?« fragte er wieder.
    »Darauf gibt es keine Antwort, Aidan. Was geschehen ist, ist geschehen.«
»Aber die ganze Einheit…«
»Jorges?«
»Ja. Sie wurden weggeworfen, nur damit ich…«
»Vergiß sie. Es waren nur Freigeburten.«
»Aber sie haben gelebt, sie…«
»Willst du damit sagen, daß du einem Freigeborenen dasselbe Recht auf Leben zusprichst wie uns, wie jemand, der aus dem Genfundus erzeugt wurde und dadurch…«
»Ja. Ich betrachte ihr Leben als wertvoll.«
»Als ebenso wertvoll wie das unsere?«
»Ich, nun, ich… ja, warum nicht? Sie waren hier, um zu Kriegern ausgebildet zu werden.«
»Findest du, daß ein Freigeborener, der den Test erfolgreich besteht, dadurch besser ist als du, daß er dir vom Kastenstatus her überlegen ist? Nun, Aidan?«
»Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll. Ich habe gelernt, etwas anderes zu meinen. Aber ist es nicht wahr, daß ein Freigeborener, der den Test besteht, ein Krieger des Clans wird?«
»Ja, aber nur in gewisser Hinsicht. Du wirst kaum einen Freigeborenen im Fronteinsatz sehen. Ihr Wert liegt hauptsächlich darin, daß sie echte Krieger für ernsthafte Aufgaben freistellen. Sie werden niemals Gene zum Genfundus beitragen und verdienen nur sehr selten einen Blutnamen.«
»Aber zumindest sind sie Krieger. Ich habe versagt. Ich wurde ein Tech. Ja, selbst der Krieger in der unangenehmsten Garnisonsstellung ist beneidenswert, wenn man hier als einfacher Tech arbeitet.«
»Die Techs würden das wahrscheinlich bestreiten, aber ich habe den Eindruck, du hast zu lange unter Freigeborenen gelebt.«
»Ich war einer von ihnen! Ich bin einer von ihnen!«
Ȇbertreibe nicht, Aidan. Was immer

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