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BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

Titel: BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Befehl lautet, mich zu begleiten und abseits des Geschehens zu bleiben. Was kümmert dich das Schicksal dieser widerwärtigen Freigeburten? Bei deinem Test hast du fünf Freigeborene getötet. Denk eine Weile darüber nach. Das war alles. Zurück zu deiner Einheit.«
Aidan war noch nicht fertig, aber er wußte, daß Joanna keine weitere Diskussion zulassen würde. Als er zu den anderen zurückkehrte, überlegte er, ob er sie vor den Gefahren warnen sollte, die sie erwarteten, aber das hätte das Lüften seiner Deckidentität bedeutet, und das konnte er nicht tun. Es hätte niemand etwas genutzt. Er hätte keinen zweiten Test absolvieren können, und die Einheit hätte trotzdem in den Wald gemußt.
»Sah aus, als würdet ihr streiten«, bemerkte Tom.
»Nein«, erwiderte Aidan, »ich habe nur zusätzliche Rationen für heut abend vorgeschlagen, nachdem wir den ganzen Weg wieder zurück marschieren müssen.«
Er haßte jedes Wort. Die Lüge schien ihn in das Lügengewebe Ter Roshaks und Joannas einzubinden. Als er sich umdrehte, sah er Hengst, der ihn genau beobachtete. Plötzlich wurde Aidan klar, wie gewaltig seine Lüge war. Hengst wußte, wer er war, und behielt es für sich, während Aidan die anderen Kadetten durch seine Lüge möglicherweise in den Tod trieb. War es das, was ein Krieger zu sein bedeutete? Kaltblütig harte Entscheidungen zu treffen, wenn nötig seine Freude zu opfern, Verbündete gegen eine Übermacht in die Schlacht zu schicken? Die Lektionen, die seine Geschko von Dermot gelernt hatte, tendierten in diese Richtung.
Joanna hätte gesagt, daß Aidan Hengst vergessen und den jungen Freigeborenen für sich selbst sorgen lassen mußte. Aber es fiel Aidan schwer, jemandem zu betrügen, der so fair zu ihm gewesen war. Er täuschte vor, seine Waffe überprüfen zu müssen, und löste sich von der Gruppe. Nur Hengst schien es zu bemerken.
Nachdem Joanna für die anderen strategisch günstige Positionen gefunden hatte, führte sie Aidan fort, scheinbar, um seine Stellung festzulegen.
»Das ist weit genug«, stellte sie nach einer Viertelstunde fest. Sie deutete auf eine kleine Lichtung, auf der er sich bequem an einen Baum lehnen konnte. »Warte hier und entspanne dich. Ich habe noch andere Aufgaben bei diesem Test, und ich kann die Truppentransporter schon hören.«
Als sie die Lichtung verließ, hörte auch Aidan die Fahrzeuge. Er lehnte den Kopf nach hinten an den Baumstamm und schloß die Augen. In seiner Erinnerung sah er Bret, Marthe und sich selbst am Testgelände eintreffen, fühlte die Spannung noch einmal, erlebte die wilde Jagd durch den Wald erneut und auch (wie Joanna so treffend bemerkt hatte) den Abschuß der Freigeborenen. Er genoß die Begeisterung, in einem Mech zu sitzen, die Lust am Kampf, sogar die Verzweiflung des Versagens. Zum erstenmal seit langer Zeit erinnerte er sich an das Gefühl, im Schleudersitz durch die Luft zu fliegen – den Boden auf sich zukommen zu sehen, der sich in alle Richtungen auszudehnen schien.
Er öffnete die Augen. Der Wald schien friedlich. Über
ihm wippte ein Ast. Augenblicklich erinnerte er sich an seinen Test und dachte an einen Scharfschützen. Aber das konnte nicht sein. Irgendwo in der Baumkrone mußte ein kleiner Vogel über den Ast hüpfen. Das Wippen hörte auf, ein Zweig bewegte sich. Zwischen den Blättern erhaschte er einen Blick auf blaue und weiße Federn.
Plötzlich konnte er nicht mehr stillsitzen. Es schien falsch, hier herumzusitzen, während die anderen in Gefahr schwebten. Trotz Joannas Befehlen wollte er zumindest näher am Geschehen sein. Sich zu verstecken, um nicht in Gefahr zu kommen, widersprach seinem Naturell. Selbst Joanna hätte das wissen müssen.
Vorsichtig schlich er sich zurück. Sein Überlebenstraining hatte dafür gesorgt, daß er sich markante Punkte im Gelände und spezielle Bäume instinktiv merkte. Es dauerte nicht lange, bis er ein Versteck in der Nähe seiner Einheit gefunden hatte. Er legte sich auf den Boden und kroch zum Waldrand. Auf der Ebene konnte er eine Gruppe Ausbilder sehen, und bei ihnen die beiden Kadetten, die diesen Test absolvieren mußten, einen Jungen und ein Mädchen. Sie ähnelten sich ebenso, wie er und Marthe es getan hatten. Beide waren etwa von derselben ansehnlichen Größe, und ihre Haltung verriet einen stolzen Eifer, der ihn nicht nur an sich und Marthe sondern auch noch an einige andere seiner Kogeschwister erinnerte. Einen Augenblick lang sah er seine Geschko, wie sie bei ihrem

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