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BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

Titel: BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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geordnet.
    Abeth lächelte Aidan an, als er eintrat. Er spielte mit dem Gedanken, sie habe ihn aus sexuellen Gründen rufen lassen, obwohl die anderen Kadetten ihm gesagt hatten, daß sie nie einen von ihnen holte, um sich mit ihm zu paaren. Sie deutete auf einen Stuhl am Fußende ihrer Koje. Sie saß in einem anderen Stuhl neben dem Tisch mit den Papieren und nahm einen Ordner auf, der offen auf einem der Stapel lag. Sie deutete damit in seine Richtung.
    »Jorge, hier steht, du warst in deiner alten Gruppe in allen Kategorien der Beste. Dein alter Falkner hat geschrieben, daß du mit Sicherheit den Test bestehen würdest, wenn du keine Dummheit machst.«
    Aidan wußte nicht, wie er darauf reagieren sollte, also nickte er nur kurz.
»Seit du zu uns gekommen bist, hast du auch hier das höchste Ergebnis der Gruppe erzielt. Ich bin beeindruckt. Und ich bin beunruhigt. Deine Leistungen hier übersteigen die Leistungen in deiner vorherigen Einheit. Sie übersteigen sie sogar bei weitem. Kannst du das erklären?«
Ihr Tonfall war sanft wie immer, aber die Worte fühlten sich an wie die harten Schläge, die sie austeilen konnte.
»Ich nehme an«, sagte er, »es war die Tragödie.« Sie runzelte die Stirn. »Tragödie?«
»Als… als die anderen umgekommen sind, habe ich mir geschworen, noch härter daran zu arbeiten, ein Krieger zu werden. Ich leiste mehr, weil ich nicht nur mir, sondern auch ihnen Ehre machen will.«
Toll improvisiert, dachte er, von sich selbst beeindruckt. Die Schärfe von Abeths Blick hatte nicht nachgelassen.
»Eine seltsame Antwort, Jorge. Beinahe mystisch. Ich bin von Freigeborenen keinen Mystizismus gewohnt. Übrigens auch nicht von Wahrgeborenen.«
»Der Begriff Mystizismus sagt mir nichts.«
»Ich vermute das Gegenteil. Du hörst dich sogar anders an, jedenfalls anders als die übrigen Freigeborenen.«
Aidans Herz klopfte bis zum Hals, als die Furcht vor Entdeckung den Stolz auf sein Improvisationstalent verdrängte. Wenn Abeth die Täuschung aufdeckte, konnte sie seine Chance auf den Test zerstören.
»Anders. Nein. Ich bin nur neu hier. Sie werden sich an mich gewöhnen, und bald werden Sie mich nicht mehr von den anderen unterscheiden können.«
Sie legte die Akte ab. »Du redest nicht einmal wie sie. Du redest wie ich, wie ein Krieger. Zum Beispiel hast du in diesem Gespräch noch nicht ein einzigesmal eine Kontraktion gebraucht. Was für ein Art dreckige Freigeburt benutzt im normalen Gespräch keine Kontraktionen?«
Er bemühte sich, ruhig zu bleiben. »Tut mir leid. Is bloß, daß… daß ich, wenn ich nervös werde, werd ich förmlich, wissen Sie?«
»Ich weiß, das könnte eine Antwort sein, ja. Aber ich weiß auch, daß du auf meine Bemerkung zu den Kontraktionen falsch reagiert hast. Ich habe dich eine dreckige Freigeburt genannt. Ich habe noch nicht einen Freigeborenen gesehen, der keinen Wutausbruch bekommen hätte, wenn ihn jemand als dreckige Freigeburt bezeichnet. Selbst in den ersten Stufen der Ausbildung, wenn sie die Falkner nicht ansprechen dürfen, erkenne ich immer das Zucken in den Augen eines Freigeborenen, wenn ich so fluche. Was meinst du dazu, Jorge? Ich habe recht, frapos?«
Aidan fühlte sich in eine Ecke gedrängt. »Pos, Falknerin Abeth. Aber in meiner alten Einheit haben wir einen Pakt geschlossen, keine Gefühle zu zeigen, wenn wir beleidigt werden. Wir wurden ziemlich gut darin. Ich habe diese Fähigkeit mitgebracht.«
Abeth starrte ihn durchdringend an, dann lachte sie leise. »Du bist geschickt, Jorge, das muß ich dir zugestehen. Also gut, du kannst gehen.«
Als er die Tür erreicht hatte, sagte sie: »Du hast mich nicht überzeugt, Jorge. Ich werde dich überprüfen, so gut ich kann.«
Auf der anderen Seite der Tür, im langen, dunklen Flur, stieß Aidan den Atem aus, den er angehalten hatte, seit er aufgestanden war. Was sollte er tun, wenn sie das doppelte Spiel aufdeckte und ihn mit seiner falschen Identität konfrontierte? Würde er den Mut haben, sie zu töten? Er war sich dessen sicher.
36
    »Jetzt erinnere ich mich!« sagte Hengst plötzlich. Er und Aidan waren damit beschäftigt, die antiquierten Gewehre, die Freigeborene zum Training erhielten, auseinanderzunehmen und zu reinigen. Die Einzelteile lagen vor jedem Kadetten auf einer Decke. Aidan bemerkte, daß die Bauteile auf Hengsts Decke präzise parallel oder in rechtem Winkel zueinander lagen. Seine waren lockerer angeordnet, wenn auch entsprechend der Anleitung. Beide hatten ein präpariertes

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