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BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

Titel: BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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schaffte es, Joanna mit verschränkten Händen seitlich am Kopf zu treffen. Der Schlag schien die Falknerin, die arroganterweise keinerlei Anstalten unternommen hatte, sich gegen den Angriff zu schützen, zu überraschen. Sie stolperte zur Seite, konnte sich aber fangen und wandte sich lä- chelnd zu ihm um. Es war ein seltsames Lächeln. In ihrem Blick stand die alte Verachtung, aber sie schien sich gleichzeitig zu freuen. Sie wirkte fast anziehend. Sie kam auf ihn zu, und ihr Lächeln wurde freundlich. Sie bot ihm die Hand.
»Du magst mich nicht, Kadett. Gut. Ich bewundere deine Hartnäckigkeit.«
Ihre ausgestreckte Hand ergriff seine und und hielt sie einen Augenblick. Dann ließ sie los, und ohne die geringste Vorwarnung schlug sie ihm die andere Hand auf die Nase. Er fühlte etwas brechen. Sie schlug ein zweitesmal auf dieselbe Stelle. Die Schmerzen waren so stark, daß er nicht mehr gerade sehen konnte – das heißt, genaugenommen sah er sogar zu gut, nämlich gleich mehrfach. Der dritte Schlag warf ihn wieder zu Boden.
Er blickte hoch und sah Falknerin Joanna über sich stehen.
»Hast du genug, Nestling?«
Er versuchte aufzustehen, und sie drückte ihn sanft nach unten. Diesmal blieb er am Boden.
»Der hier könnte die Tests überstehen«, bemerkte sie zu Falkner Ellis, der neben sie getreten war. Während sie es sagte, zog sie die Falknerhandschuhe wieder an.
Die metallenen Sterne funkelten im Licht. Sie hielt die Hände mit der Handfläche nach innen vor’s Gesicht, als sie die Handschuhe anzog. »Wie du siehst, gibt er nicht schnell auf. Wir sollten seinen Aufenthalt bei uns besonders schwierig machen.«
Ihre Komplimente behagten Aidan gar nicht. Er war sich nicht sicher, ob er ihre Zustimmung wollte. Aber eines war klar: Er haßte sie.
Möglicherweise sagte sie noch mehr über ihn, aber die Umgebung verschwamm, und ihm wurde schwarz vor Augen.
Seine Bewußtlosigkeit konnte nicht lange gedauert haben. Im nächsten Moment wurde er mit den anderen von ihren jetzt ganz geschäftsmäßigen Ausbildern auf die Füße gezogen.
Aidan suchte in der Jackentasche nach etwas, um das Blut abzuwischen, das er auf den Lippen schmeckte. Er fand jedoch nichts. Er mußte das Blut trocknen lassen.
Seine Kogeschwister standen jetzt alle neben ihm. Sie wirkten verwirrt.
»So«, stellte Falknercommander Ter Roshak fest, während er zwischen ihnen umherwanderte. »Joanna und Ellis haben euch bereits etwas beigebracht. Es gehört mehr zum Kampf, als eure akrobatischen, aber reichlich absurden Raufereien. Ein BattleMech bewegt sich ganz und gar nicht elegant, und seine Sprünge sind keineswegs akrobatisch. Hört auf, uns mit eurer Morgengymnastik zu unterhalten. Wir erwarten ernsthaften Einsatz von euch, kein Ballett. Falkner, richtet sie aus und führt sie fort.«
Durch Stoßen und Drücken schafften die Falkner es, die Geschko in zwei wankenden, aber relativ geraden Reihen aufzustellen. Joanna sorgte dafür, daß Aidan neben ihr an der Spitze einer der Reihen stand.
»Es ist ein langer Marsch bis zur Kaserne. Ihr werdet jeden einzelnen Schritt absolvieren. Im Laufschritt.« Aidan konnte sich nicht vorstellen, lange zu gehen, geschweige denn zu marschieren, aber sobald Joanna den Befehl gab, stieß er den linken Fuß vor; getrieben von seinem Haß auf sie, schaffte er es, irgendwie mit ihr Schritt zu halten. Er mußte. Sobald er zurückblieb, trat sie mit der scharfen Metallspitze ihres Stiefels gegen sein Bein.
An einem Punkt, kurz nachdem sie sich einem Strom anderer Kadetten angeschlossen hatten, klopfte Joanna mit ihrem Handschuh auf seine Schulter und sagte leise: »Du gehörst mir, Kadett. Du kannst dich widersetzen, und ich hoffe, daß du es tust. Ich werde dich vernichten oder zum verdammt besten MechKrieger aus all diesen Geschkos machen. Wahrscheinlich werde ich dich vernichten. Du wirst versagen.«
Ihre Worte ärgerten ihn.
»Niemals«, stieß er trotzig aus.
Sie zog ihn aus dem Glied und warf ihn zu Boden.
»Du sollst weder mich noch einen anderen Offizier ansprechen. Hast du verstanden?«
Er hatte die Regel nicht vergessen. Er hatte sie bewußt gebrochen, als er Joanna geantwortet hatte. Ohne einen Blick stand er auf und rannte hinter den anderen her, um seinen Platz im Glied wieder einzunehmen. Es war ein langer Marsch. Es gab Augenblicke, in denen Aidan solche Schmerzen in den Beinen spürte, daß er nur noch einen einzigen Schritt tun konnte. Und danach wieder einen. Jeder einzelne Muskel in seinem Körper hatte

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