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BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

Titel: BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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atmen. Die drückenden Temperaturen machten es fast unmöglich, sich auf Dermots langweiligen Vortrag zu konzentrieren. Aidan fühlte, wie sich der Schweiß unter seiner Trainingsuniform sammelte, einem Overall aus grobem Tuch, der mit jeder Bewegung über seine heiße, feuchte Haut scheuerte. Seiner Ansicht nach waren die Uniformen, die es allem Anschein nach nur in zwei Größen gab – zu klein oder zu groß – , als weitere Unannehmlichkeit auf der langen Liste der gewollten Schikanen der Kriegerausbildung vorgesehen. Sein Exemplar war schon zu klein gewesen, als er sie ausgehändigt bekommen hatte, und jetzt schien es noch weiter geschrumpft zu sein. Der Grund dafür war klar: Er war seither nicht nur mehrere Zentimeter gewachsen, durch das intensive körperliche Training, die langen, scheinbar sinnlosen Geländemärsche, Drillübungen und harten, erniedrigenden Arbeiten, die ein Teil des Kadettenalltags waren, hatte er beständig Muskelgewebe aufgebaut. Das Material der Uniform spannte sämtliche Nähte.
    Er sehnte sich nach einer größeren Uniform, zumindest einer luftdurchlässigeren. Im Augenblick hätte er nicht sagen können, was schlimmer war, Dermots Vortrag oder das Scheuern seiner Uniform, ein Gefühl, das nur unbedeutend angenehmer war, als sich nackt auf einem Bett aus Bimsstein zu wälzen.
    Dermot offerierte wieder einmal den Katechismus der Clangeschichte, beginnend mit dem sorgfältig geplanten Exodus General Aleksandr Kerenskys aus den korrupten und verfeindeten Sternenreichen der Inneren Sphäre. Da er nicht in der Lage gewesen war, den Sternenbund als politische Einheit wiederaufzubauen, hatte er sein Volk in diesen neuen Sektor der Galaxis geführt, wo er nach Überwindung zahlreicher Probleme und Aufstände, auf den Planeten Arcadia, Babylon, Circe, Dagda und Eden einen neuen Staat gegründet hatte. (Aidan hatte das Gefühl, diese uralten Geschichten von der Wiege an gehört zu haben, vielleicht sogar schon im Kanister, dem Geschko-Slangausdruck für den Brutkasten, in dem er und seine Kogeschwister geboren worden waren.) Nach dem Exodus war es notwendig geworden, die Truppen abzubauen. Eine Gesellschaft konnte nicht ausschließlich vom Können ihrer Krieger existieren. Daher war es notwendig geworden, drei Viertel des regulären Heeres und der Raumflotte umzusiedeln. Im Laufe der Zeit hatten sich aus dieser Entmobilisierung die Kasten entwickelt, als Krieger, die nicht gut genug waren, um in den Diensten des Generals zu bleiben, neue Fertigkeiten erlernen und neue Aufgaben übernehmen mußten.
    Es stellte sich heraus, daß die Entmobilisierung keineswegs einfach war. Charakteristische Kriegereigenschaften paßten nicht immer in die normale Gesellschaft. Manche Krieger waren Yojimbos geworden, ein Wort, dessen Ursprung im Dunkel der Geschichte verlorengegangen war. Ihre Eskapaden auf mehreren Clanwelten hatten sich zu spürbaren Ärgernissen entwickelt. Viele waren Gesetzlose geworden und über Land gewandert, auf der Suche nach jeder Art von Arbeit, die ihre nicht mehr allgemein gefragten Möglichkeiten erforderte. Gelegentlich hatte sie jemand angeheuert, um eine Privatarmee aufzustellen, und manche Auftraggeber hatten mit Problemen zu kämpfen, die nur durch Gewalt und militärische Erfahrung zu lösen waren.
    Es war eine harte Zeit gewesen, die Zeit der Yojimbos, eine Übergangsperiode zwischen dem Ende des Exodus und den Anfängen der Clans. Rastlos und entwurzelt, von den Härten der neuen Siedlungswelten und der Sehnsucht nach ihrer alten Heimat verwirrt, waren die Vorfahren der Clanner den Verlockungen des Individualismus erlegen. Ohne die Weisheit Nicholas Kerenskys hätte diese gefährliche Tendenz politische Gräben zwischen den Siedlungen aufbrechen lassen, die zu ebenso selbstzerstörerischem und gewalttätigem Egoismus hätten führen können wie im Sternenbund, der in die aggressiven und chaotischen Territorien der Inneren Sphäre zerfallen war.
    Dermots einschläfernde Litanei drang schwerfällig durch die drückende Hitze, als er beschrieb, wie die Clansiedlungen auf eine nahegelegene Sternengruppe ausgeweitet wurden, die nun als Globularhaufen bekannt war. Es mußte für die damals Beteiligten eine erregende Zeit gewesen sein, aber Aidan konnte sich aus der historischen Distanz nicht darauf konzentrieren. Er wollte Geschichten, keine Ansammlung von Fakten. Geschichten von Helden und Yojimbos, Kriegern und Bösewichten.
    Sie waren noch sehr jung gewesen. Damals, vor dem

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