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BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

Titel: BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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gedrungene Bursche, Endo. Ich werde ihn nicht so schnell vergessen können. Ich mußte die Beseitigung seines Leichnams überwachen, nachdem er bei Feldmanövern von einem leichten Panzer überrollt worden war. Niemand wußte, wie er vor den Panzer gekommen war. Der Fahrer berichtete, der Junge sei plötzlich vor das Fahrzeug gestolpert und habe nur noch dagestanden und den auf ihn zudonnernden Panzer angestarrt wie einen Geist.
Auch andere in der Geschko haben an verschiedenen Punkten der Ausbildung versagt. Ich erinnere mich nicht mehr an ihre Namen. Geblieben sind Aidan und sein Beinahe-Zwilling Marthe, ein reizbarer Raufbold namens Bret, eine geschickte Kämpferin namens Rena und zwei andere, deren Durchhaltevermögen überraschend ist: Tymm scheint nicht klug genug, eine komplizierte Kampfmaschine zu kontrollieren, und Peri ist zwar intelligent, aber gerade noch akzeptabel, wo Fingerfertigkeit verlangt ist. Ich wünsche ihr, daß sie in einer BattleMechkanzel Erfolg hat, aber ich vermute, es wird sie überfordern. Sie dürfte auch in jeder anderen Kaste Karriere machen, aber aus ihrem Kodex sehe ich, daß ihre Bewertungen sie für die Wissenschaftler prädestinieren.
Selbst wenn Peri sich in allen Trainingsphasen behauptet, auf der nächsten Stufe, wenn wir die BattleMechübungen beschleunigen und die Überlebenden der Geschko gegeneinander antreten lassen, wird sie vermutlich scheitern. Peri ist nicht erfolgsorientiert genug.
Auf dieser Stufe könnte auch Aidan ausscheiden. Er ist in gewissem Sinne zu erfolgsorientiert. Er braucht den Erfolg zu sehr.
Ich kann nicht weiterschreiben. Das Schultergelenk, an dem mein natürliches Muskelgewebe mit der Myomermuskelstruktur meines künstlichen Arms gekoppelt ist, schmerzt so, daß ich keinen klaren Gedanken mehr fassen kann.
Ich werde einfach hier in der Dunkelheit sitzen und versuchen die Zukunft aus den modellierten Linien in der Handfläche meiner Prothese zu lesen.
9
    Aus Joannas Stimme war fast so etwas wie Zuneigung herauszuhören, als sie Aidan seine Instruktionen zuflüsterte. (Aber das war lächerlich. Es konnte nur seine Einbildung sein.) »Torso zurück auf Front Mitte drehen. Langsam. Das ist annehmbar. Nicht sauber, aber annehmbar, Kadett Aidan. Jetzt du, Kadettin Peri.«
    Aidan warf einen Blick auf den Schirm seines Bordcomputers. Er zeigte Peris Mech im Diagramm. Es war ein um einige Systeme erleichterter Rotfuchs, wie sein Mech auch. Der Rotfuchs war nicht der schnellste unter den leichten Mechs, aber in der besten Konfiguration hatte er eine akzeptable Vielseitigkeit und Feuerkraft.
    Im Kontrollturm beobachteten sie Marthe, Bret, Rena und Tymm zusammen mit Falknerin Joanna. Sicher beneideten sie Peri und ihn alle darum, als erste diese Übung in richtigen Mechs absolvieren zu dürfen. Natürlich konnte Joanna die Kontrollen jederzeit übernehmen. Niemand war so närrisch und erwartete, daß ein Kadett einen Mech schon bei seinem ersten Ausflug ins Cockpit effektiv kontrollieren konnte.
    Joanna ließ Peri dieselben Manöver durchführen wie Aidan, einfache Bewegungen des Mechtorsos. Er sah mit Vergnügen, daß Peri Schwierigkeiten hatte. Ihr Mech schien sich in schnellen, fahrigen Bewegungen zu drehen, was wahrscheinlich von einer nervösen Bedienung der Kontrollen herrührte. (Die Rotfüchse wurden von ihren Bordcomputern stabilisiert, statt über den Neurohelm das Balancegefühl des Piloten zu beanspruchen. Dadurch wurden ihre Bewegungen unbeholfen.)
    Auf seinem Schirm stieg Peris Punktewertung nur zögernd, und er konnte deutlich erkennen, daß er ihr zumindest in der Torsobewegung ein Stück voraus bleiben würde. Das würde ihr gar nicht gefallen. Peri verbrachte den größten Teil ihrer Freizeit mit Bemühungen, ihre Koordination zu verbessern, um die körperliche Seite der Ausbildung zu schaffen. Bei den akademischeren Herausforderungen ihrer Ausbildung lag sie bereits an zweiter Stelle, nur knapp hinter Marthe. Gerüchten zufolge war sie Falkner Dermots Liebling und gehörte deshalb zu den ersten beiden Kadetten, die tatsächlich in einen Mech steigen und ihn bedienen durften. Trotzdem fragte sich Aidan, ob sie beide aufgrund ihrer Fähigkeiten ausgewählt worden waren, oder weil Joanna sie beide als Versager betrachtete und den anderen ihre Unfähigkeit vorführen wollte. Je mehr Joanna ihn wegen seiner Fehler stichelte, nach seinen psychologischen Schwachstellen suchte und ihm vorhersagte, daß sie ihn aussieben würde – desto notwendiger

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