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BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

Titel: BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Kommunikation untereinander erwarteten die Geschkinder jetzt ihre exakten Anweisungen.
Joanna hielt Mop und Eimer weit von sich, als wären sie mit einer ansteckenden Krankheit infiziert. Sie reichte beides an Aidan weiter und teilte ihn zum Säubern des Sanitärbereichs ein, der ›Höhle‹, wie sie im Clangebrauch genannt wurde. Aus gutem Grund, dachte Aidan, als er sie betrat. Sie ähnelte einer Höhle, dunkel und feucht. Er schaltete das Licht ein und strengte sich an, den Raum nicht nur einfach zu säubern, sondern zum Glänzen zu bringen. Jeder kleine Fleck, welchen Ursprungs er auch sein mochte, wurde weggeputzt oder gekratzt, bis der Raum wieder genauso aussah wie an dem Tag, als sie hier eingezogen waren. Dann kam ihm die Erleuchtung. Der erste Tag. Offensichtlich hatte eine vorherige Trainingseinheit die Kaserne intensiv geschrubbt und gesäubert, bevor die Geschko eingetroffen war. Woraus man schließen konnte, daß dies ihr letzter Tag hier war und sie die Baracke für die nächsten Insassen vorbereiteten. Aidans Herz schlug ihm bis zum Hals.
Er schaffte es kaum, den Abfall aufzusammeln, so drängte es ihn herauszufinden, ob die anderen zu derselben Einsicht gekommen waren. Vor der Höhle sah er zu Marthe hinüber, die den Metallrahmen eines Fensters polierte.
»Wir ziehen aus, frapos?«
Sie sah nicht von ihrer Arbeit hoch. »Pos. Zumindest scheint das möglich.«
Er versuchte den unbeteiligten Tonfall ihrer Stimme zu ignorieren, die scheinbare Gleichgültigkeit angesichts einer erregenden Entwicklung. Sie polierte einfach weiter. Der Rahmen warf schon Lichtreflexe genug.
»Was meinst du, wohin wir gehen?« fragte Aidan.
»Das steht ziemlich außer Frage. Auf die andere Seite von Ironhold, wo die schweren Mechs stehen.«
»Also zur Abschlußprüfung?«
»Ich vermute, das ist der Anfang. Wenn du dich an Falknerin Joannas Instruktionen der letzten Woche erinnerst, wirst du dich erinnern, daß wir unsere Ausbildung noch mit voll funktionsfähigen Neurohelmen an Bord echter Mechs abschließen müssen. Außerdem müssen wir uns mit den Mechs vertraut machen, die wir beim Positionstest steuern werden.«
»Ich kann kaum glauben, daß es soweit ist.«
Sie drehte sich stirnrunzelnd zu ihm um. »Was ist daran so schwer zu glauben? Früher oder später mußte es einmal soweit sein, frapos?«
»Pos. Aber macht dir dieser Moment denn gar nichts aus?«
»Nicht mehr als nötig. Schließlich ist es nur die nächste Stufe unserer Ausbildung.«
»Aber es wird über unser weiteres Leben entscheiden. Machst du dir darüber keine Sorgen?«
»Sorgen? Warum sollte ich mir Sorgen machen? Jeder, der den Test besteht, wird ein Krieger. Jeder, der versagt, wird eine andere Rolle zugeteilt bekommen, eine andere Kaste, in der er dienen kann. Ich bin zufrieden, was immer mich erwartet.«
»Bist du das? Wirklich, Marthe?«
»Selbstverständlich. Wir tun, was wir tun müssen, um unsere Gesellschaft ihren Zielen näherzubringen. Das ist das Wesen des Clans.«
Aidan starrte sie eine Weile an und beobachtete, wie gelassen sie das Metall polierte.
»Ich glaube wirklich, daß du die Wahrheit sagst, Marthe. Du wirst jedes Ergebnis akzeptieren.«
»Selbstverständlich werde ich das. Und du wirst es auch tun.«
»Ich kenne dich nicht mehr.«
»Das hast du nie getan. Niemand kennt einen anderen je wirklich.«
»O doch. Ich habe dich gekannt.«
»Du glaubst es möglicherweise.«
»Das gestehst du mir zu, frapos?«
»Pos.«
Aidan nickte und ließ sie allein. Er fürchtete sich davor, was er als nächstes sagen könnte. Nach dem Test, wenn sie beide Krieger waren, würden sie ein langes Gespräch führen müssen. Das brauchte er fast so sehr wie den Erfolg beim Positionstest.
    Ter Roshak saß neben dem Schweberpiloten, der die Geschko in ihr neues Trainingslager flog. Aidan bemerkte, daß sich der Commander nicht einmal zu ihnen umdrehte. Er schien auch kaum bemerkt zu haben, daß sie zugestiegen waren, genau wie er immer mit ungeheurer Gleichgültigkeit durch ihre Reihen gewandert war, wenn er keinen Grund gehabt hatte, ohne weitere Erklärung zu bestrafen. Es hieß, er schösse gelegentlich einen der Mechs in einem Test ab, nur um einen bestimmten Kadetten auszuschalten, der sein Mißfallen erregt hatte. In manchen Geschichten war er eine geisterhafte, wenn nicht gar gottgleiche Erscheinung, die sich auf einen arglosen Kadetten stürzte und seinen Mech in kleine Fetzen riß. Joanna tat sie als Lügen ab, diese Geschichten, diese Mythen, aber

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