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BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

Titel: BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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daß er sie nicht liebte und wahrscheinlich nie geliebt hatte. Wie so viele Geschko-Erfahrungen war auch dies nur ein Enthusiasmus gewesen, der aus ihrer geschlossenen Welt erwachsen und durch sie noch verstärkt worden war. Was ihm als Besonderheit erschienen war, hatten die anderen ohne Zweifel auch erfahren. Vielleicht hatten auch sie imaginäre Bindungen geknüpft. Endo mochte geglaubt hatten, er liebe Orilna, Bret mochte seine Zuneigung zu Rena für einzigartig gehalten haben. Es war alles nur ein weiteres Kinderspiel gewesen. Wie Joanna und Dermot es der Geschko gesagt hatten: Krieger kannten keine Liebe. Liebe war etwas für andere Kasten (nicht, daß es dort allzuviel davon gab, wie Joanna sarkastisch und ohne weitere Erläuterung angemerkt hatte). Aidan glaubte nicht mehr an so etwas wie Liebe. Er schwor sich, keinen Gedanken mehr daran zu verschwenden. Und schon gar nicht in bezug auf Marthe.
    Und doch fühlte Aidan Trauer bei der Erkenntnis, daß ein Teil seiner Geschkokindheit verloren war. Er wandte den Blick von Marthe ab und sah aus dem Fenster. Sie flogen über einen Ozean. Er sah keine Fischer oder Boote oder irgend etwas anderes als aufgeschreckte Vögel in der Ferne, das seine Aufmerksamkeit von der Wasseroberfläche hätte ablenken können.
    »Ich bin Nomad«, erklärte der kleine, bärtige Mann. »Ich bin Ihr Tech.«
»Nomad? Ein seltsamer Name.«
»Ich wandere von einem Ort zum nächsten. Normalerweise sind Techs seßhafter. Deshalb nennen sie mich Nomad.«
»Und dein wahrer Name?«
»Den habe ich vergessen.«
»Das kann nicht sein.«
»Wenn Ihr meint. Trotzdem kann ich ihn mir nicht ins Gedächtnis rufen.«
»Oder du willst es nicht, frapos?«
»Wie Ihr meint.«
»Ich glaube, ich mag dich, Nomad.«
»Das ist keine Vorraussetzung, Sir.«
Aidans Begegnung mit Nomad war unerwartet und beunruhigend. Ein Monat war vergangen, seit die Geschko, beziehungsweise ihr Rest, Lager Bruch erreicht hatte, wie es allgemein genannt wurde. Aidan war sich nicht sicher, ob es einen offiziellen Namen hatte. Wahrscheinlich trug es wie die meisten Clan-Anlagen nur eine komplizierte Identifikationsnummer oder einen Symbolcode für kartographische und Datenerfassungszwecke. In dieser Zeit waren sie nicht in die Nähe eines einzigen BattleMechs gekommen; nur einmal, an einem dunklen, wolkenverhangenen Tag, hatte weit entfernt, hinter einem dichten Wald, eine Abschlußprüfung stattgefunden. Alles, was sie gehört hatten, waren der ferne Donner der Geschütze und ab und zu ein schweres Krachen, wahrscheinlich von einem zu Boden stürzenden Mech. Alles, was sie gesehen hatten, war Rauch gewesen, der über die Baumwipfel zog, und ein abgerissenes Gaussgewehr, das langsam rotierte, während es in die Höhe flog, bevor es den Scheitelpunkt seiner Flugbahn erreichte und abrupt hinabstürzte.
Statt in echten Mechs zu trainieren, waren sie mit weiteren Unterrichtsstunden beglückt worden, zusätzlicher Zeit in Simulatoren, was inzwischen besonders unbefriedigend war. Nachts war das einzige Thema ihrer immer seltener werdenden Gespräche die Spekulation darüber gewesen, wann die Prüfungen beginnen und sie zum erstenmal mit Neurohelmen arbeiten würden.
Ihre Tage zogen sich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, manchmal auch noch länger. Joanna führte sie in mitternächtlichen Marschübungen durch Sumpfgelände und ließ sie Turnübungen machen, wann immer ein Aufenthalt lang zu werden drohte. Schlaf wurde zu etwas, was sie nur kannten, wenn die Erschöpfung sie überwältigte. Joanna benutzte jetzt noch ätzendere Sarkasmen und eine Medusenpeitsche, um ihren Befehlen Nachdruck zu verleihen. Es war eine elektronisch nachbehandelte Peitsche, ähnlich der, mit der sie Aidan vor so langer Zeit im Kreis der Gleichen attackiert hatte. Sie knallte unablässig damit und schlug auch ständig nach der Geschko, achtete aber streng darauf, keinen von ihnen wirklich zu treffen. Hier in Lager Bruch war es ihr verboten, ihre Schützlinge zu bestrafen. Hätte sie die Beherrschung verloren und sich vergessen, wäre sie möglicherweise vor ein Kriegergericht gestellt worden. Aber das machte die Peitsche kein bißchen weniger einschüchternd. Die Spannung der Geschko stieg, sobald Joanna die Medusa hob.
Die Geschko hatte sich jetzt fast vollkommen auseinandergelebt. Sie redeten nicht mehr miteinander, außer wenn es während einer Übung notwendig wurde. Es war dieser Mangel an Kommunikation, der Nomads Erscheinen für Aidan so willkommen

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