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BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

Titel: BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Ich bin eine Kriegerin und werde es mein ganzes Leben bleiben. Mein ganzes Leben.«
Aidan setzte sich auf und versuchte, im Halbdunkel ihr Gesicht zu erkennen.
»Wohin schicken sie dich?«
»Das weiß ich nicht. Nur, daß ich in die Wissenschaftlerkaste komme. Ich werde ein Lehrling sein, eine Tech in der Ausbildung zur Wissenschaftlerin.«
»Das hört sich gut an, Peri. Wichtig.«
»Ist es auch. Als Trostpreis ist es akzeptabel. Das ist das Wesen der Clans, wie sie uns ja häufig genug eingetrichtert haben. Wir nehmen, was kommt. Tod oder Ehre, Erfolg oder Fehlschlag. Aber ich wollte eine Kriegerin werden, ich brauchte das. Du wußtest das besser als jeder andere. Aus irgendeinem Grund, den ich nie verstanden habe, scheinst du die Dinge klarer zu erkennen als wir anderen.«
»Ich dachte, wir alle wüßten alles von einander. Ein solches Verständnis war keine Besonderheit.«
»Aber wir waren alle verschieden. Ich war immer der Ansicht, daß gerade das so interessant an unserer Geschko war – wahrscheinlich an den meisten Geschkos.«
»Wie meinst du das?«
»Wir kommen alle aus demselben Genfundus. Mit identischem Genmaterial hätten wir weitestgehend identisch sein können. Aber es gibt nicht nur eine breite Spanne körperlicher Unterschiede zwischen uns, es gibt auch Unterschiede in Talent und Fähigkeiten. Es sagt viel über unsere genetischen Vorfahren aus, und es bestätigt zumindest tendenziell die Überlegenheit erfolgreicher wahrgeborener Krieger und ihrer Leistungen, daß unsere Geneltern mehr als genug gute Eigenschaften für ihre Geschkinder hatten. Auf eine gewisse Weise bestätigt das den Wert des Kerensky-Programms. Trotzdem, woher kommen all diese Variationen in unserer Geschko? Ich würde meinen, wir hätten alle Krieger werden müssen – oder alle ausgesiebt. Aber die Unterschiede in unseren Leistungen waren erstaunlich.«
Sie sah sich um. Die Schlafgeräusche der anderen drangen an ihre Ohren. Peri schien nach Antworten auf ihre Fragen zu suchen.
»Weißt du, jetzt, wo ich darüber nachdenke, würde ich das gerne untersuchen. Wenn sie mich schon mit einer Bande Wissenschaftler einsperren, habe ich wohl gute Chancen, das erforschen zu können.«
Sie verstummten. Aidan fragte sich, ob der Zeitpunkt von ihm eine positive, gedankenschwere, tröstende Bemerkung verlangte. Als Clanner fiel es ihnen schwer, ein aufmunterndes Wort, einen guten Rat oder auch nur ein höfliches Lebewohl zu formulieren. Hätte Geschmutter Glynn ihnen nicht all ihre Geschichten über die Helden anderer Kulturen erzählt, hätten sie möglicherweise nicht einmal gewußt, daß auch andere Sitten, Alternativen des Verhaltens existierten. Peri schien dasselbe Problem mit dem Abschied zu haben, denn sie sagte: »Geh wieder schlafen, Aidan. Wir wissen nicht, wie man Abschied nimmt, obwohl wir miteinander aufgewachsen sind und bis jetzt kaum einmal getrennt waren. Es war dasselbe mit allen anderen, die gegangen sind. Vielleicht versuchen deshalb die meisten von uns, sich davonzustehlen, statt sich lange zu verabschieden.«
Aidan nickte und lehnte sich wieder zurück. Der Schatten verschwand, kehrte noch einmal zurück.
»Aidan?«
»Ja?«
»Du hättest mich damals töten können. Du hattest mich im Visier, und ich konnte mich nicht verteidigen. Ich habe den Augenblick gespürt, als es hätte geschehen müssen. Warum hast du gezögert?«
»Ich bin mir nicht sicher. Es schien falsch, dich zu töten, also habe ich es nicht getan.«
»Du hattest unrecht. Du hättest nicht zögern dürfen.«
Dann verschwand sie wieder und kehrte nicht mehr zurück.
Als Peris Koje am Morgen zum Abtransport bereitstand, erwähnte keines der verbliebenen Geschkomitglieder ihre Abwesenheit. Marthe starrte kurz auf die leere Koje, aber was sie dachte oder fühlte, war ihr nicht anzusehen.
Am selben Tag riß Falknerin Joanna die Kasernentür auf, blieb im gleißenden Sonnenlicht stehen und verkündete mit einem Tonfall, der entfernt an Fröhlichkeit erinnerte, es sei an der Zeit, das gesamte Gebäude zu schrubben, innen und außen. Es hatte einmal eine Zeit gegeben, in der die Geschkinder sich verwunderte Blicke zugeworfen hätten, die Art Blicke, die keinen Zweifel daran ließen, daß dieser Befehl aus dem Rahmen des Üblichen fiel. Joanna hatte die Säuberung der Kaserne immer der Geschko überlassen und schien durchweg mit deren Leistung zufrieden. Es schien bemerkenswert, daß sie jetzt einen Generalputz verlangte. Ohne die geringste nonverbale

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