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BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

Titel: BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Geschko-Turnereien, den endlosen Turnstunden und Gruppenraufereien. Er war nie der Beste bei diesen Übungen gewesen, aber seine Talente reichten aus, den Freigeborenen zu überraschen, bevor dieser einen zweiten Schuß abgeben konnte.
    Aidan versuchte nicht einmal, das Gleichgewicht zu finden, sondern warf sich sofort auf seinen Angreifer, stieß ihn mehrere Schritte nach hinten und warf ihn auf den Rücken. Aidan bemerkte einen handgroßen Stein neben dem Kopf seines Gegners und packte ihn. In dem Sekundenbruchteil, bevor er ihn gegen die Stirn des Freigeborenen schlug und ihn betäubte, ließ ihm der eisige Haß in den Augen des jungen Mannes das Blut in den Adern erstarren. Er interpretierte ihn als denselben Haß, den Wahrgeborene für diese minderwertige Klasse empfanden. Es war ihm nie in den Sinn gekommen, daß die Intensität dieses Hasses ebenso stark auf ihn zurückschlagen könnte, wenn nicht sogar noch stärker.
    Der Blick machte Aidan wütend. Mit welchem Recht verachteten die Freigeborenen ihnen offensichtlich Überlegene, selbst wenn dieser hier dazu ausgewählt worden war, zum Krieger ausgebildet zu werden, seiner Art also ein Stück voraus sein mußte? Als wolle er dem Freigeborenen dessen Haß zurückzahlen, versetzte Aidan dem Bewußtlosen einen zweiten Hieb gegen die Schläfe. Der Körper seines Gegners zuckte und blieb danach reglos liegen. Möglicherweise war er tot, aber Aidan hatte keine Zeit, sich zu vergewissern.
    Er stand auf, sah sich um, bemerkte keine unmittelbare Gefahr. Ohne einen Blick auf sein letztes Opfer zu verschwenden, rannte er weiter auf die Mechs zu. Als er einen leichten Hang erreichte, sah er, wie Bret sich schon von einer Feldhowdah zum Cockpit seiner Nemesis heben ließ. Marthes Nemesis bewegte bereits einen Arm. Sie saß offensichtlich schon auf der Pilotenliege und war bereit zum Start.
    Verdammt! Wenn diese dreckige Freigeburt ihn nicht behindert hätte, säße er jetzt auch schon in seinem Mech. Jetzt würde er als letzter starten müssen.
    Er senkte den Kopf und rannte so schnell er konnte. Er wollte nicht sehen, wie die beiden anderen ihm zuvorkamen, aber die Geräusche konnte er nicht ausschließen, indem er den Blick auf den Boden richtete. Zuerst kam das rhythmische Pulsieren des einen hochfahrenden Fusionsreaktors, dann erklang auch der andere. Mit einem Krachen testete einer der Piloten den Stand seines (ihres?) Mechs, mit einem Summen richtete jemand ein Geschützsystem aus. Er wußte, daß es nur Einbildung war, aber er hätte schwören können, Marthes leises Fluchen beim Durchchecken der Funkanlage zu hören.
    Plötzlich war er am Ziel, am Fuß seiner Nemesis. Als er sich umsah, war Marthes Mech schon unterwegs zur niedrigen Bergkuppe, hinter der ihr Gegner wartete. Brets Maschine tat gerade den ersten Schritt.
    Und sein Mech, seine metallgewordene einzige Chance, ein ClanKrieger zu werden, stand verlassen vor ihm. Das Gesicht der Nemesis schien Aidan böse anzustarren, als wolle sie ihn für seine Faulheit zurechtweisen. Aidan kletterte auf die Feldhowdah, die sein Gewicht bemerkte und sofort mit dem glatten Aufstieg zur Cockpithöhe des Kampfkolosses begann. Die Kanzelluke stand offen, und Aidan hechtete förmlich hinein. Er stieß sich den Kopf an der Lukenkante, aber er ignorierte die Schmerzen, als er über die eigenen Füße stolperte und beinahe auf die Pilotenliege fiel.
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    Aidan hätte nie erklären können, wie oder warum, aber unter dem allgegenwärtigen Lärm der Pilotenkanzel schien er eine gespenstische Stille auszumachen. Alle Sensoren waren betriebsbereit. Er brauchte nur den Weg auf die Pilotenliege zu finden, den Neurohelm anzulegen, schnell die notwendigen Systemchecks zu absolvieren und den Mech in Bewegung zu setzen.
    An einem Sekundärschirm hing eine Notiz. Der Text darauf lautete: »Willkommen zum Test. Jetzt wird sich zeigen, was ihr zu bieten habt. Auch wenn ich jeden einzelnen von euch hasse, ich wünsche euch viel Glück. [Gezeichnet] Falknerin Joanna.« Mit einem Knurren riß Aidan den Zettel ab, zerknüllte ihn und warf ihn über die Schulter. Irgendwann würde er vom Abfallvernichter aufgesogen und in winzigen Fetzen ausgestoßen werden. Auf dem Schirm war die Befehlsabfolge, mit der er den Mech aktivieren konnte, ein Ersatz für die Checkliste, die ein Pilot normalerweise mit seinem ChefTech durchging. Aidan absolvierte die einzelnen Schritte mit einiger Hast, da er Marthe auf dem Schirm bereits den Berggipfel erreichen

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