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BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

Titel: BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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feststelle, daß deine Einheit der desolateste, unfähigste und wertloseste Haufen von Kriegern ist, den zu kommandieren ich je das Mißvergnügen hatte. Du bist ohne Zweifel genau der richtige Kommandeur für sie, und unglücklicherweise auch der einzige, den ich dafür übrig habe. Also laß uns das Ritual der Vergebung absolvieren, und dann ab zu deiner Einheit.«
Pershaw trat um den Schreibtisch, um Aidans Surkai anzunehmen, aber Aidan überraschte ihn mit seiner Antwort. »Nein, ich weigere mich, Surkai zu leisten. Ich hatte das Recht, Bast zu töten, und habe keine Vergebung nötig.«
Pershaw war außer sich vor Zorn. Warum sonst hätte seine Stimme zu einem Flüstern werden sollen.
»Ich verlange, daß du Surkai leistest, Sterncommander Jorge.«
»Nein. Das werde ich nicht.«
»Ich befehle es dir.«
»Ein Offizier darf kein Surkai befehlen. Soll ich die entsprechende Passage der Erinnerung zitieren, Sir?«
»Nein.« Er entfernte sich von Aidan und ging zum einzigen Fenster des Raumes. Es war so von den Schwaden verdreckt, die vom Blutsumpf aufstiegen, daß nur einzelne Stellen noch einen Blick ins Freie ermöglichten. Mit auf dem Rücken verschränkten Händen blieb er einen Augenblick stehen, dann drehte er sich abrupt um.
»Also gut, dann müssen wir uns auf Symbole beschränken. Lanja!«
Lanja erschien sofort. Offensichtlich hatte sie vor der Tür auf den Befehl des Kommandeurs gewartet. Pershaw legte Wert darauf, für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Von der Sekunde, in der er aufwachte, bis er einschlief, war sein Tag komplett vorausbestimmt. Er hatte ohne Zweifel schon lange einen Plan für den seltenen Fall vorbereitet, daß ein Krieger das Surkai verweigerte.
Lanja trug ein schmales Etui. Sie hielt es, als gehöre es zu einem bestimmten Ritual.
»Lanja, stell das Etui auf meinem Schreibtisch ab.«
»Ja, Sir.«
»Jetzt öffne es.«
Langsam öffnete Lanja das Etui mit derselben demonstrativen Präzision, mit der sie jeden Befehl ihres Kommandeurs ausführte. Aidan wußte, was nun kam. Wenn die Clan-Loyalität nicht gewesen wäre, hätte er Lanja und Pershaw jetzt erwürgt.
Lanja hielt die schwarze Schärpe vorsichtig in beiden Händen. Sie reichte sie Kael Pershaw, der sie wie eine Kostbarkeit entgegennahm.
»Sterncommander Jorge, du hast deinem Stern Schande bereitet. Es gibt nichts Schändlicheres als einen unnötigen Tod. Für die Dauer des nächsten Monats wirst du die Gedenkschärpe und dieses Bild auf der Brust tragen. Lanja?«
Lanja hielt ein holographisches Porträt Basts empor. Sie balancierte es auf den Fingerspitzen, um es nicht zu beschädigen. Das Photo zeigte Bast in mürrischer Stimmung, ein Porträt von der männlich harten Art, die Krieger so liebten. Jede Clan-Akte enthielt Hunderte beinahe identischer Exemplare.
»Bevor ich dir die schwarze Schärpe anhefte, erlaubt dir das Gesetz, deine ehrlose Handlung zu verteidigen. Also los, Jorge. Rechtfertige dich.«
»Hätte es einen Sinn?«
»Ja. Ich bin nicht unfair. Rechtfertige dich.«
»Bast hat mich beleidigt.«
»Wärst du ein wahrgeborener Krieger, könnte das eine legitime Rechtfertigung sein. Aber du bist eine Freigeburt. Bast hatte das Recht, dich zu beleidigen. Noch etwas?«
»Nein.«
»Gut. Befestige die schwarze Schärpe, Lanja.«
Mit merkwürdig nüchternem Blick legte Lanja die schwarze Schärpe um Aidans Brust und Taille, dann strich sie die Falten glatt und brachte sorgfältig Basts Photo an. Dann trat sie zurück, immer noch nicht zufrieden mit ihrer Leistung.
Das Lächeln verschwand von Pershaws Gesicht, als er mit angemessener Stimme die passenden Befehle erteilte. Während Aidan die Gedenkschärpe trug, würde er von allen gemieden werden und durfte ohne ausdrückliche Erlaubnis niemanden ansprechen. Außerdem durfte Aidan nicht ohne die Schärpe ausgehen, und sollte ihn irgend jemand auf die Schärpe ansprechen, durfte er weder in Wort noch in Tat darauf reagieren. Er hatte sich ständig vor Augen zu halten, daß die Gedenkschärpe ihn — und die anderen — an den unnötigen Tod erinnern sollte, den er zu verantworten hatte.
Als Kael Pershaw fertig war, salutierte Aidan und ging an der schweigenden Lanja vorbei hinaus. Er hätte sie beide umbringen können. Aber ganz besonders Pershaw. Genau wie bei Bast hätte es Aidan ein besonderes Vergnügen bereitet, über dem Leichnam seines vorgesetzten Offiziers zu stehen.
    Lanja sah Jorge nach, bis er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Dann drehte sie sich zu

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