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BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

Titel: BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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damit aufzuhören.«
»Hengst, du hast auch immer ...«
Das schrille Gellen einer Alarmsirene schnitt ihm das Wort ab. Der Alarm kam in langen, gleichmäßigen Tönen, das Zeichen für einen unmittelbar bevorstehenden Angriff. Instinktiv rissen Aidan und Hengst ihre Kampfanzüge aus den Spinden, während der Rest des Sterns sich sammelte.
»Hengst«, stellte Aidan fest, »jetzt erleben wir endlich mal was.«
»Da war ich mir nicht so sicher.«
Manchmal konnte Hengst ihn ausgesprochen irritieren, ganz besonders dann, wenn die Ereignisse ihm recht gaben, wie es jetzt bevorstand.
4
    Aidan war überzeugt, daß selbst die Möbel für Freigeborene sorgfältig und böswillig von Wahrgeborenen ausgewählt wurden. Er konnte nicht stillsitzen, während er auf dem Videoschirm den Beginn der formellen Besitztesterklärungen sah. Sein Körper suchte nach einer bequemen Haltung auf der gelben Plastikmonstrosität seines Stuhls, aber er fand nur störrische Beulen und eine Krümmung, die für eine Rasse aufrechtgehender Echsen gedacht schien. Jede Beule und jede Kurve war eine weitere Erinnerung daran, daß die Wahrgeborenen die Freien als minderwertig behandelten.
    »Wie schaffst du das? In diesen Dingern zu sitzen?« fragte er Hengst, der es sich durchaus bequem gemacht zu haben schien.
    »Ich besiege das System, indem ich mir einrede, Unbehagen sei bequem, denn einem Freigeborenen wird nichts Besseres zugestanden. Es ist eine Art perverser Utilitarismus.«
    »Utili...«
    Hengst legte den Finger an die Lippen, ein Zeichen dafür, daß er das Wort aus einem der geheimen Bücher Aidans hatte. Aidan grinste. Wahrscheinlich gab es gar keinen Grund, die Bücher geheimzuhalten. Die meisten Wahrgeborenen hätten Aidans Neigung zur Literatur nur kurios gefunden und übergangen, aber manche von ihnen waren bösartig genug, auf die Suche nach irgendeinem Gesetz zu gehen, das ihnen erlaubte, das Material zu konfiszieren. Es war besser, die Bücher versteckt zu halten. Immerhin waren sie auch versteckt gewesen, als er sie gefunden hatte. Die meisten Krieger lasen ohnehin kaum. Technische Handbücher, Abhandlungen über Militärstrategie und endlose Zitate aus der Erinnerung, damit hatte es sich im allgemeinen. Aidan bewunderte letzteren Text, das epische Gedicht der Clans, aber von manchen der wahrgeborenen Kriegern vorgetragen, achtlos und mit rauher Stimme, konnte es recht grotesk klingen, was der Poesie nicht gerade dienlich war.
    Aidan hatte die Bücher in einem versteckten Briandepot gefunden, einem der vielen unterirdischen Lagerbunker für BattleMechs und Kriegsmaterial. Eine Sektion wurde ganz von einem riesigen Vorrat an Computern und Datenspeichern eingenommen. Sie mußten noch aus den Tagen stammen, als der große und noble General Kerensky bestimmt hatte, daß seine Leute das Wissen und die Daten bewahren sollten, die sie aus der Inneren Sphäre mitgebracht hatten. Also hatten alle Wissensträger, Krieger wie Techniker, ihre Kenntnisse in die Computer des Briandepots eingegeben.
    Eines Tages hatte Aidan Dienst im Briandepot geschoben und versucht, seine Langeweile zu bekämpfen, indem er die Kisten voller Disketten betrachtete. Hinter einem Regal hatte er in einer provisorischen Wand einen hellen rechteckigen Fleck bemerkt, so, als hätte dort einmal ein Bild gehangen. Da es im gesamten Depot keine Dekoration gab, hatte das helle Rechteck eine andere Bedeutung haben müssen. Als er gegen eine Ecke gedrückt hatte, war es aufgeglitten und hatte mehrere Kisten mit Büchern aus Papier freigegeben. Keine Disketten, keine Ausdrucke, keine Handbücher, sondern die Sorte Bücher, die Legenden zufolge in den Quartieren der höchsten Offiziere zu finden waren. Mit der Hilfe Hengsts und anderer Mitglieder seiner Einheit hatte er sie heimlich in sein eigenes Lager geschafft, eine schmale falsche Wand in der Freigeborenenkaserne. Seitdem hatten er und Hengst ihre spärliche Freizeit damit verbracht, sie zu lesen. Die Bücher hatten ihnen geholfen, den harten Dienst auf Station Glory und die Feindseligkeit des Kommandeurs auszuhalten.
Aidan wand sich weiter in seinem Stuhl. Die schlangengleichen Bewegungen schienen Hengst zu amüsieren. »Es ist nicht wirklich der Stuhl, oder? Es ist die Tatsache, daß du nicht da bei den anderen bist, um dein Gebot abzugeben. Statt dessen mußt du hier bei den übrigen Freien sitzen, ausgegrenzt von den Wahren.«
    Hengst hatte recht. Aidan ärgerte sich darüber, daß nur Wahrgeborene zum Bieten in der

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