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BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht

Titel: BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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waren noch funktionsfähig.
Joanna rannte zu den Hangartoren und stieß den Raummatrosen beiseite, der an den Kontrollen stand. Sie schlug mit der Faust auf den Notknopf und startete die Abwurfsequenz, die ihren Trinärstern in die Atmosphäre Glorys schleudern würde.
Sie drehte sich um und wollte zu ihrem BattleMech rennen, bevor er aus dem zum Untergang verurteilten Landungsschiff geschossen wurde, als eine gewaltige Detonation sie und die meisten anderen zu Boden schleuderte. Die Lichter gingen wieder aus, und sie fühlte, wie ringsumher Trümmer herabprasselten.
Sie versuchte aufzustehen, wurde aber wieder umgeworfen. Diesmal war es kein Teil des Schiffes, das sie am Boden hielt, sondern ein Mensch.
»Was ist los?« fragte sie mit erstickter Stimme.
»Das Schiff ist außer Kontrolle«, schrie Nomad. Er war es, der auf ihr lag. Er hatte seinen Körper über den ihren geworfen. Der verdammte Narr beschützte sie. Wie blöd konnte ein Mensch sein?
Sie hatte keine Zeit, die Absurdität seines Verhaltens näher zu untersuchen. Das Schiff schien sich um sie herum in seine Einzelteile aufzulösen. Joanna verlor das Bewußtsein.
    In ihrem Kontrollraum beobachteten Radick und Ward den schier unglaublichen Erfolg ihrer Jäger gegen das Jadefalken-Landungsschiff.
    »Seyla«, flüsterte Radick, als er das Landungsschiff auf die Planetenoberfläche Glorys stürzen sah. Ward fragte sich, wieso Radick gerade jetzt diese rituelle Antwort benutzte. Worauf antwortete er? Vielleicht war es einfach Ehrfurcht vor dem überwältigenden Erfolg seiner Strategie. Er war ichbezogen genug, das Geschehen so auszulegen.
    Radick sah zu Ward hoch. »Das dürfte Kael Pershaw schwer benachteiligen. Ein verlorenes Landungsschiff mit einem vollen Trinärstern der gebotenen Verteidiger. Mit nur einem brillanten Manöver haben wir uns einen wundervollen Vorteil verschafft, frapos?«
    Ward haßte es, dem Mann beizupflichten, aber er hatte recht. Es war eine Meisterleistung gewesen.
Radick gluckste vor Freude, als er auf dem Bildschirm die Flammen und Rauchschwaden sah, die von der Absturzstelle aufstiegen.
»Ein wundervoller Vorteil«, rief er begeistert.
6
    »Sterncommander Jorge, du trägst die schwarze Schärpe, frapos?«
    »Pos.« Aidan war sich der verächtlichen Blicke der übrigen Offiziere bewußt. Basts Bild auf dem schwarzen Stoff schien sich in seine Haut zu brennen.
    »Als Träger der schwarzen Schärpe darfst du nur sprechen, wenn du angesprochen wirst. Du darfst weder einen Kommentar abgeben noch eine Frage stellen. Ist das klar, frapos?« Aidan wußte, daß Kael Pershaw darauf eine Antwort erwartete, aber er blieb trotzig stumm. »Antwort, Jorge!«
    »Pos, das ist klar.«
»Gut. Du kannst daher auf deine Frage keine Antwort erwarten, es sei denn, einer deiner Kollegen stellt sie für dich. Krieger?«
Niemand hatte ein Interesse daran, den Sterncolonel noch zusätzlich zu reizen, und allgemeines Schweigen antwortete. Aidan hatte gefragt, ob sein Freigeborenenkontingent die Ehre haben konnte, bei der ersten Begegnung mit dem Feind die Speerspitze zu stellen. Pershaw würde niemals zulassen, daß eine Freigeborenen-Einheit in der Formation vor seine Wahrgeborenen trat, und die Frage war eine bewußte Beleidigung, für die er jedoch nicht bestraft werden konnte. Sie ähnelte der Taktik des sogenannten negativen Gebots. Er hatte den Wert seiner Truppen unterstreichen wollen, auch wenn er wußte, daß die anderen sie verachteten. Seine Krieger würden von seinem Angebot erfahren und daraus zusätzliches Vertrauen in ihren Kommandeur schöpfen.
Clan-Krieger verloren nur selten den Mut, aber ein fühlbares Unbehagen erfüllte den Raum. Kael Pershaws Mitteilung, daß Clan Wolf einen bedeutenden Teil ihrer Streitmacht ausgeschaltet hatte, noch bevor sie zum Kampf auf den Ebenen Glorys angetreten waren, war nicht angetan, den so kurz vor der Schlacht üblichen Enthusiasmus aufkommen zu lassen. Mehrere der Anwesenden starrten Aidan an, und er fühlte, wie seine Wangen heiß wurden. Das war ihm peinlicher als die Schande, die schwarze Schärpe tragen zu müssen.
Als Kael Pershaw die Besprechung aufgelöst hatte und die Krieger aus dem Raum drängten, rief der Kommandeur: »Sterncommander Jorge, du bleibst.«
Nachdem sich der Besprechungsraum geleert hatte, deutete Kael Pershaw mit dem Kinn auf einen Stuhl und sagte mit seiner unheilschwangersten Zurückhaltung: »Setz dich.«
Als Aidan zögerte, stieß ihn der Stützpunktkommandeur grob in

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