BattleTech 14: Jade Phoenix-Trilogie II - Blutrecht
Positions- und andere Daten, aber sie war Landungsschiffsysteme nicht gewohnt und verließ sich lieber auf ihre persönliche Treffsicherheit.
Die Raketensalve des Jägers hätte die Geschützkuppel sowie Joanna und Nomad in ihrem Innern wahrscheinlich vernichtet, aber der Landungsschiffspilot führte ein auf einer Computeranalyse des Jägerangriffs basierendes Ausweichmanöver durch. Das Schiff neigte sich gerade weit genug, um die Rakete unterhalb der Kuppel einschlagen zu lassen. Der Treffer schüttelte das Schiff jedoch durch und warf Joanna nach hinten gegen die Wand.
»Ich wußte, daß ich mich hätte anschnallen sollen, Nomad. Nomad?«
Sie sah sich um. Nomad lag in friedlicher Bewußtlosigkeit vor der Luke. Verdammt! Jetzt würde sie ihn aus dem Weg zerren müssen, falls sie schnell verschwinden mußte.
Sie hatte keine Zeit mehr, sich über die Behinderung durch Nomad zu ärgern. Der Angriff ging weiter, und ein zweiter Jäger flog in Joannas Visier. Diesmal faßte sie sich und feuerte erst einen kurzen Feuerstoß, dann einen zweiten. Die Schüsse trafen die Pilotenkanzel der Maschine. Sie hatte den Eindruck, daß der Pilot nach hinten kippte und die behandschuhten Hände vors Gesicht schlug, dann geriet die Jagdmaschine außer Kontrolle und schoß geradewegs auf das Landungsschiff zu. Joanna feuerte weiter und fluchte bei jedem Druck auf den Feuerknopf. Ihre Treffer rissen große Panzerfetzen vom Rumpf des Jägers.
Einen Augenblick schien es, als würde die Maschine auseinanderfallen, bevor sie auf das Landungsschiff traf, aber dann sah Joanna den Piloten, der die Hände von seinem blutüberströmten Gesicht nahm und an die Kontrollen legte. Er richtete den Bug seines Jägers genau auf das Schiff — und auf Joanna.
Sie feuerte weiter, aber der Jäger kam immer näher. Als der Laser plötzlich überhitzte, warf sie sich instinktiv nach hinten, gegen Nomad und die Luke. Der Jäger wurde immer größer, dann war er plötzlich verschwunden.
Joanna hatte keine Chance zu entspannen oder erleichtert aufzuatmen. Im nächsten Augenblick erbebte das Landungsschiff unter dem Aufprall des Jägers. Ihr Kopf schlug gegen eine Seitenwand, und ihr wurde schwarz vor Augen.
Sie wußte nicht, wie lange sie ohnmächtig gewesen war, aber als Joanna wieder zu sich kam, erzitterte das Landungsschiff unter den Raketeneinschlägen und Laserfeuer. Über die KommLeitung schrie der Armierungsoffizier Befehle, die niemand beachtete.
»Nomad! Nomad!«
Er murmelte eine undefinierbare Antwort und schien darum zu kämpfen, die Augen zu öffnen.
»Wach auf! Ich brauche dich!«
Die Worte erschienen ihr fremd. Joanna hatte noch nie zugegeben, daß sie irgend jemand brauchte.
Sie versetzte ihm eine Ohrfeige, und Nomads Augen sprangen auf. Er schüttelte den Kopf.
»Was ist passiert?«
»Du warst ohnmächtig, das ist passiert. Das Schiff verliert das Gefecht. Ich kann es fühlen. Hör dir den Armierungsoffizier an. Er ist in Panik. Wir müssen hier raus, zu unseren Leuten, zu unseren Mechs. Wir ...«
Weitere direkte Treffer ganz in ihrer Nähe. Jeden Moment konnte ein Treffer die Kuppel sprengen. Sie und Nomad würden ins Freie gerissen werden, in den sicheren Tod.
»Was ... was machen wir jetzt?« fragte Nomad.
»Erst einmal bewegst du deinen Hintern vom Boden, damit wir die Luke öffnen können. Hier können wir nichts mehr ausrichten. Das Geschütz ist Schrott, und wir sind schon einmal fast vernichtet worden. Wir gehen zum Mechhangar. Ich habe den Truppen befohlen, dort zu warten und sich auf einen eventuellen atmosphärischen Abwurf vorzubereiten.«
Das Rennen durch das Landungsschiff zum Mechhangar war alles andere als leicht. Jeder Volltreffer warf Joanna oder Nomad, manchmal auch beide, gegen die Wände oder zu Boden. Andere Mannschaftsmitglieder stießen mit ihnen zusammen, während dumpfe Schläge durch das Schiff hallten. Einmal fiel für anderthalb Minuten die Bordbeleuchtung aus, und sie mußten sich den Weg ertasten, an den Korridorwänden den Weg suchen und sich an den Stangen weiterziehen. Einmal blickte Joanna zurück und sah das unverkennbare Leuchten eines Feuers am Ende des Ganges.
Im Hangar waren die Techs des Trinärsterns fieberhaft, aber effizient damit beschäftigt, die Maschinen für den Abwurf vorzubereiten. Sämtliche fünfzehn Kampfkolosse waren von schützenden Schmelzkapseln aus Keramik umschlossen. Da der Mechhangar im Mittelpunkt des Schiffes lag, hatte er kaum Schaden genommen.
Was noch besser war, die Hangartore
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