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BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

Titel: BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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der Dinge, die sich zum großen Teil durch seine geheimen Studien erklärte. Er war davon beeindruckt, wie die Terraner vergangener Zeiten gesellschaftliche Rituale und formelle Aktivitäten zu vereinen gewußt hatten.
    Für Joanna, die nur strategische und militärische Handbücher las, kam Aidans Angebot eines Bechers mit einheimischem Wein überraschend, aber ganz und gar nicht ungelegen. Sie hatte diese Besprechung gefürchtet, seit sie mit den Verstärkungen auf Quarell gelandet war und ausgerechnet Aidan Pryde sie begrüßt hatte. Wenn es die Clanpolitik möglich gemacht hätte, einen sofortigen Versetzungsantrag zu stellen, hätte Joanna ihn unmittelbar nach Abschluß der Begrüßungzeremonie gestellt.
    Sie nippte an dem Wein. Er war recht dickflüssig und hatte einen holzigen, leicht sauren Geschmack. Sie versuchte den Eindruck zu erwecken, daß die momentane Lage ihr nichts ausmachte. Entweder hatte Aidan ihre Gedanken gelesen, oder seine Überlegungen bewegten sich auf ähnlichen Gleisen. In der typisch unverblümten Art des ClanKriegers kam er geradewegs zur Sache.
    »Du wärst lieber nicht hier, Sterncommander Joanna.«
    »Erlaubnis, frei zu sprechen, Sterncolonel?«
    »Die hast du jetzt und auf weiteres, sofern du mir keinen Anlaß bietest, sie dir zu entziehen.«
    »Wenn man unsere gemeinsame Vergangenheit als Indiz nehmen kann, werde ich es wahrscheinlich tun.«
    Aidan grinste. »Seit unserer letzten Begegnung scheinst du Sinn für Humor entwickelt zu haben, Joanna.«
    »Wirklich? Wenn dem so ist, weiß ich nichts davon.« Sie nahm noch einen Schluck Wein. Jetzt schmeckte er besser, eine Eigenschaft, die wohl alle Weine besaßen. »Du hast recht, Aidan Pryde, ich habe kein Verlangen danach, hier zu sein. Ich würde lieber an die Front marschieren, unbewaffnet und auf den Schultern eines sterbenden Elementars, als in welcher Einheit auch immer unter deinem Befehl zu dienen. Ist das eine ausreichende Schilderung meiner Einstellung? Und um Kerenskys Willen, mußt du so grinsen? Ich kann mich nicht erinnern, daß du früher jemals gegrinst hast.«
    »Du hast recht. Es kam selten vor. Aber inzwischen erlaube ich es mir gelegentlich.«
    »Was für eine widerliche Angewohnheit. Ich hoffe nur, daß ich dich nicht allzu häufig grinsen sehen muß. Du siehst aus wie das Hinterteil eines Surat.«
    Aidan nippte an seinem metallenen Weinbecher, dann grinste er Joanna wieder an und kehrte zum Thema zurück. »Ich habe von den Ereignissen auf Twycross gehört, Sterncommander. Es ist bedauerlich, daß wir bei den Clans bis dato erfolgreiche Offiziere für Stümpereien degradieren, an denen sie im Grunde unbeteiligt waren. Niemand in Malthus' Einheit konnte die Sprengladungen voraussehen.«
    »Was du da sagst, kommt einem Verrat nahe, Aidan Pryde. Die Gründe für die Niederlage sind irrelevant. Die Schande liegt in dem Verlust der Einheit. Außerdem weißt du sehr gut, daß ich nicht einfach aufgrund dieses Fehlschlags degradiert wurde. Die Ereignisse auf Twycross haben nur einen erneuten Test erforderlich gemacht. Dessen Ergebnis machte eine Degradierung notwendig.«
    »Notwendig?«
    »Versuch nicht, mich zu provozieren. Natürlich gefällt es mir nicht, wieder Sterncommander zu sein, aber ich diene meinem Clan, wie es von mir verlangt wird. Es muß dir großes Vergnügen bereiten, mein Vorgesetzter zu sein.«
    Aidan schüttelte den Kopf. »Keineswegs, Joanna. Rache verschafft mir keinerlei Befriedigung.«
    »Dem Aidan Pryde, den ich gekannt habe, hätte sie Befriedigung verschafft.«
    »Du vergißt, daß ich damals noch nicht Aidan Pryde war. Nach meinem letzten Blutrechtskampf habe ich dich gerade lange genug gesehen, um dich sagen zu hören, daß mein Schicksal mir den Blutnamen verschafft hätte, nicht mein Können. Seit dem Tag, an dem ich Aidan Pryde wurde, habe ich mich verändert. Jetzt ist mein einziger Wunsch, dem Clan als tapferer und loyaler Offizier zu dienen.«
    »Seltsam.«
    »Was? Daß ich ein guter Offizier geworden bin?«
    »Nein. Es ist der Name — Pryde: Hochmut. Vor deiner Zeit als Aidan Pryde warst du das arroganteste menschliche Wesen, das mir je unter die Augen gekommen ist. Abgesehen von mir selbst. Und jetzt, wo du Aidan Pryde bist, hast du diesen Hochmut verloren. Du scheinst eher Aidan ohne Pryde als Aidan Pryde. Die Wirkung dieses Weins läßt mich zusammenhanglos reden, frapos?«
    »Pos. Diese Eigenschaft hat er tatsächlich. Aber ich habe mich immer wieder gefragt, was du gemeinst

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