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BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

Titel: BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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sein.«
    »Sie sind unsere Feinde, aber sie bleiben Menschen. Wir müssen sie mit demselben Respekt behandeln, den wir unseren Gegnern in BattleMechs zeigen.«
    »Aber versuchen wir die nicht zu vernichten?«
    »Nur wenn es sein muß.«
    »Ich habe etwas anderes versucht.«
    Aidan starrte Joanna lange an, und der grausame Ausdruck, an den sie sich erinnerte, kehrte in seine Augen zurück. »Du siehst ja, wohin es geführt hat, Sterncommander Joanna.«
    Vom Quarellwein und Aidans Vertraulichkeit gewärmt, hatte Joanna einen Augenblick den Haß vergessen, den sie für diesen Mann fühlte, seit sie den ersten Blick auf ihn geworfen hatte. Jetzt kehrte er mit ganzer Kraft zurück. Kochend vor Wut folgte sie ihm auf den Korridor.
7
    Das Städtchen Vreeport lag auf einer Lichtung zwischen großen, dichtbelaubten Bäumen, und hätte einem Mechpiloten, der sich ausschließlich optisch orientierte, leicht entgehen können. Joanna betrachtete Optiken als unzuverlässig und zog es vor, sich ausschließlich am Trägheitskompaß ihres Mechs zu orientieren. Sie hatte keinen Bedarf für den Anblick der subtilen Farbunterschiede in den Laubkronen, des tiefen Brauns des Waldbodens, der fremdartigen Formen der Baumrinden oder der huschenden Bewegungen, mit denen winzige Waldbewohner den schweren Schritten der Kampfkolosse auswichen — nicht, wenn sie ihr Ziel adäquat an Hand sauberer Rastermuster finden konnte. Da sie die Koordinaten Vreeports kannte, bereitete es ihr keinerlei Schwierigkeiten, den Ort zu finden. Auf ihrem Monitorschirm waren die Gebäude wie auf einer Blaupause in geometrischen Formen abgebildet.
    Sie bewegte ihren Waldwolf hinaus auf die Lichtung. Die restlichen BattleMechs ihres Sterns tauchten unmittelbar hinter ihr auf.
    »Sieht ruhig aus«, stellte sie über den offenen Kanal fest. Unter den verschiedenen zustimmenden Antworten hörte sie auch Dianas Stimme. »Erbitte Erlaubnis, zwecks Erkundung die Mauern zu betreten.«
    »Erlaubnis verweigert«, antwortete Joanna. »Wenn hier jemand ist, sollen sie uns zuerst sehen. Schon so mancher Kampf wurde allein durch die einschüchternde Präsenz von BattleMechs gewonnen.«
    Sie schaltete auf die Außenlautsprecher um. »Falls sich noch Bürger in Vreeport aufhalten, ist es meine Pflicht, euch zu informieren, daß euch unser Kommandeur, Sterncolonel Aidan Pryde, Immunität zusichert, wenn ihr sofort herauskommt. Was immer euch die Propagandisten der Inneren Sphäre eingetrichert haben, wir Clanner sind keine blindwütig metzelnden Monster. Aber wir haben auch keine Geduld mit Abschaum niederer Klassen, der es wagt, die Waffen von Kriegern aufzunehmen.«
    »Aber ihr wollt uns zu Sklaven machen!« antwortete eine Stimme aus dem Innern der Festung, ebenfalls verstärkt, aber ohne den Hall der Mechlautsprecher.
    »Was soll das bedeuten?« fragte Diana.
    »Das werden wir herausfinden«, stellte Joanna fest und öffnete die Funkverbindung zum Befehlsstand. Sie verlangte, mit Sterncolonel Aidan Pryde zu sprechen.
    Im Befehlsstand saß Aidan mit Demipräzentorin Melanie Truit zusammen, der ComStar-Vertreterin, die mit der Verwaltung Quarells beauftragt war. Wie auf den übrigen von den Clans eroberten Planeten der Inneren Sphäre fungierten auch auf Quarell ComStar-Mitglieder als Puffer zwischen der planetaren Bevölkerung und den Eroberern. Er nahm Joannas Botschaft entgegen und wandte sich an Melanie Truit.
    »Was weißt du davon?«
    Truit rümpfte die für ihr zartes Gesicht ungewöhnlich große Nase. »Weniger als Sie, schätze ich. ComStar verwaltet und regiert nur entsprechend den Regeln, die Sie als Claneroberer aufgestellt haben. Es sollte Ihnen aber klar sein, Sterncolonel Pryde, daß Ihre Sitte der Leibeigenschaft im Widerspruch zu allem steht, was ein Bürger der Inneren Sphäre akzeptieren kann, wenn er nur einen Funken Selbstrespekt besitzt. Die Clansitte, die geistig und körperlich Besten eines besiegten Volkes auszusuchen, damit sie Leibeigene von Jadefalken-Kriegern werden, widerspricht ihrem Denken. Sie können auch nicht verstehen, daß es ein Zeichen des Respektes von Seiten eines ClanKriegers gegenüber einem fähigen Gegner ist, ihn zum Leibeigenen zu machen.«
    Aidan nickte. »Ich habe mehrere feindliche Krieger als Leibeigene ausgewählt. Warum sollte jemand dagegen protestieren? Es ist eine Ehre, dem Clan zu dienen, selbst für einen besiegten Feind. Sie sollten stolz sein.«
    Demipräzentorin Truit lächelte. Sie hatte ein attraktives Lächeln, bei

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