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BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht

Titel: BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Ich bin für die höchsten Befehlsränge geboren. Nur die Umstände haben es mir versagt. Dein Vater hat mir eine Chance gegeben ...«
    »Bitte. Nenn ihn nicht meinen Vater. Wenn das jemand hört...«
    »Wenn es jemand hört, wird es ihn nicht interessieren, außerdem würde es niemand glauben. Warum bist du von dieser Tatsache so besessen. Niemand sonst wäre das. Selbst dein Vater würde diese Information wahrscheinlich als bloßes Kuriosum betrachten. Es geht nicht darum, daß du ihn als Tochter beeindruckst. Beeindrucke ihn als Kriegerin. Und jetzt sei still. Ich habe eine Menge Arbeit zu erledigen.«
    Wie befohlen sagte Diana nichts mehr.
    Im Laufe der nächsten Tage stellte Joanna so viele Regeln zu praktisch allen Aspekten des Lagerlebens auf, daß das Murren aus den Kasernen Teil der normalen nächtlichen Geräuschkulisse von Modder wurde.
    Aber ihre Regeln hatten Erfolg. Früher hoffnungslos verdreckte MechKrieger erschienen zum Appell plötzlich sauber und tadellos uniformiert. Individuelle Waffendrills erbrachten hohe Werte. Beim Marschieren trafen die linken Füße gleichzeitig den Boden, gefolgt vom simultanen Heben der rechten Füße. Am Marschdrill erkannte Aidan Joannas phänomenalen Erfolg. Seit der Kadettenausbildung war keiner dieser Krieger mehr in Formation marschiert. Wie sie die Männer und Frauen soweit gebracht hatte, wußte er nicht, und es kümmerte ihn auch nicht.
    Ihr wahrer Triumph jedoch war der Mechdrill.
    Zu Beginn der Übungen hatte sie eine lange, gehässige Rede darüber gehalten, daß die meisten der Krieger vor ihr das Gefühl für ihren Platz innerhalb des Clans und die Bedeutung des Clans für ihr Leben verloren hatten.
    »Individualität, das ist euer Fluch«, hatte sie sie angebrüllt. Zu diesem Zeitpunkt waren sie bereits überraschend zahm, wenn sie ihre Stimme erhob. »Wißt ihr, wer an die Bevorzugung des einzelnen über alle anderen Werte glaubt? Die Krieger der Inneren Sphäre. Durch genau diese Form der Degeneration sind sie schwach geworden. Sie intrigieren. Sie benutzen heimtückische Tricks. Sie glauben an persönlichen Ruhm. Helden werden hochgehalten. Und wißt ihr, was geschieht? Sie zögern, die nötigen Risiken einzugehen, die Risiken, die sie das Leben kosten könnten, weil sie sich einbilden, ihre persönliche Existenz sei wichtiger als das Ziel, für das sie kämpfen. Ihre Helden sondern sich von den anderen ab und versuchen, jeden Makel von ihrem Ruf fernzuhalten. Plötzlich ist es besser, zurückzustecken und jemand anderen kämpfen zu lassen. Plötzlich gibt es in den hinteren Reihen mehr Helden als an der Front. Ist das die Art Held, die ihr sein wollt? Nein? Und trotzdem scheint ihr persönlichen Stil, Eigenheiten und andere Idiotien entwickelt zu haben. Aber Individuen und Unterschiede sind nicht das Wesen des Clans. Habt ihr die Sache vergessen, die unser Leben bestimmt, seit wir aus dem Brutkasten geholt wurden? Diese Sache muß uns wie ein Leuchtfeuer den Weg weisen. In diesem Krieg gegen die Innere Sphäre ist es der Clan, der den Sieg erringen muß, nicht der einzelne in der Schlacht. Jeder Mech, den ihr zerstört, ist ein Sieg für den Clan, nicht für euren persönlichen Ruhm. Niemand, der nicht willens ist, für den Clan zu sterben, ist ein wahrer Krieger. Ihr habt euch in Individuen verwandelt. Ich habe vor, wieder Krieger aus euch zu machen. Wollt ihr ClanKrieger sein?«
    »Seyla!«
    »Ah! Das dachte ich mir. Dann erhebt euch von euren breiten Hinterteilen und macht, was ich euch sage. Genau das, was ich euch sage.«
    Wenn ein paar unwillige Krieger Joanna noch immer Schwierigkeiten zu machen versuchten, brachten die übrigen sie zurück ins Glied. Bald schon operierte die Falkengarde mit größerer Präzision. Aber Joanna bestand auf mehr und erreichte es. Und was Joanna nicht erreichte, das erreichte Diana. Die beiden Kriegerinnen zerfetzten die neue Falkengarde und bauten sie von der Basis her neu auf. Genau wie Aidan es von ihnen verlangt hatte.
    Eines Tages trat Joanna in Aidans Büro. »Geh ans Fenster, Sterncolonel«, forderte sie ihn auf.
    Als er hinausblickte, sah er die gesamte Falkengarde auf dem Exerzierplatz. Alle Piloten waren an Bord ihrer Mechs, alle Elementare im Kampfpanzer. MechKriegerin Diana stand auf einem kürzlich aufgebauten Podest. Auf ein Signal Joannas gab sie den versammelten Truppen ein Zeichen.
    In einer beinahe simultanen Bewegung hoben alle BattleMechs und alle Elementare den linken Arm bis in Brusthöhe. Der

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