BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht
Geisterbären konnten nennenswert vorrücken. Die Jadefalken haben nicht nur eine gute Chance, die Ehre des ilClans zu erringen, man braucht uns, um das Schlachtgeschick zu wenden. Khan Vandervahn Chistu hat mich mit deinem Einsatzbefehl hierhergeschickt. Du und deine Falkengarde werden unabhängig von der Galaxisführung operieren. Ihr werdet durchbrechen und alle ComStar-Verteidiger umgehen, mit dem Ziel eine der beiden Städte Humptulips oder Olalla einzunehmen. Ihr werdet keinen vorgegebenen Schlachtplan einhalten, sondern improvisieren. Ist das akzeptabel für dich, Aidan Pryde?«
»Das ist es.«
Pershaw nickte, dann wandte er sich zur Tür. Die Halbmaske war jetzt Aidan zugewandt. Der hatte das Gefühl, einer Marionette zuzusehen, die sich ohne Fäden bewegte.
An der Tür bemerkte Kael Pershaw: »Ich habe dich gehaßt, Aidan Pryde. Jetzt bewundere ich dich, auch wenn ich nicht sagen könnte, wann meine Einstellung umgeschlagen ist. Schlag dich gut auf Tukayyid. Diese neuen Befehle sind auf dich abgestimmt. Sie geben dir Raum, dein improvisatorisches Können einzusetzen. Sie gestatten dir sogar, dich zu übernehmen, wie es typisch für dich ist. Ich bin sicher, daß du deine Sache gut machen wirst.«
Bevor Aidan reagieren konnte, war Kael Pershaw verschwunden. Er schauderte wieder. Trotz des Lobes aus Kael Pershaws Mund war jeder Besuch von ihm wie eine Begegnung mit dem Todesengel.
Ein paar Minuten später erschien Hengst mit der Nachricht, daß sich die Falkengarde im Mechhangar versammelt hatte und auf ihren Kommandeur wartete.
Als er den Hangar betrat, sah Aidan, daß Sterncaptain Joanna bereits zu den Gardisten gesprochen hatte. Die Augen vieler Krieger glänzten vor Erregung und Vorfreude. Das Scharren der Füße zeigte, wie sehr sie darauf brannten, in ihre Mechs zu steigen und gegen die ComGuards ins Feld zu ziehen.
Aidan stellte sich vor seinen Truppen auf, um ihnen die neuen Befehle zu geben. »Ihr seht, Khan Chistu hat den Glauben an die Falkengarde zurückgewonnen. Wir müssen uns dieses Vertrauens würdig erweisen. Ich habe einmal von alten terranischen Legenden gehört, in denen sich ein Held beweisen muß, nachdem er auf die eine oder andere Weise versagt hat. In jeder dieser Legenden gewinnt der Held seine Ehre durch seinen Mut zurück. Jetzt hat die Falkengarde eine solche Gelegenheit, die Schande von Twycross wiedergutzumachen und alle dunklen Flecken auf unseren Kodaxen auszulöschen. Und wir werden es auf den Schlachtfeldern Tukayyids tun. Diejenigen von uns, die wir nur hier sind, weil sie ältere Krieger sind, können ihre Jugend zurückgewinnen. Diejenigen von uns, deren Charaktereigenschaften sie unclanmäßig und chalcas erscheinen ließen, können beweisen, daß sie trotz allem Teil des Clans sind. Ich sage, wir sind bereit. Die Jadefalken sind bereit, und wir sind die Besten unter den Jadefalken, frapos?«
»Pos«, ertönte die Antwort der Krieger im Chor.
Hengst, der schräg hinter Aidan stand, neigte sich zu Joanna. »Hast du es bemerkt?« fragte er leise. »Er gehört zu allen Kategorien, die er erwähnt hat. Sein Kodax muß einer der seltsamsten in der Clangeschichte sein. Man hat ihm vorgeworfen, er sei chalcas. Er kommt in die Jahre, in dem Krieger als alt und nutzlos gelten.«
Joanna, älter als Aidan und selbst eine alte Kriegerin, verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Halt den Mund, Krieger. Dein Kommandeur spricht.«
Als er die Bestätigung durch seine Krieger hörte, entschied Aidan, auf den Rest seiner Ansprache zu verzichten. Er hatte gelernt, nach einem Erfolg nicht weiterzubieten.
Die Zeremonie endete mit einer Reihe traditioneller Clanrituale unter der Leitung Joannas, die als Lehrmeisterin der Einheit fungierte. Aidan begab sich in den Beobachtungsstand, von dem aus er den Abwurf Trinärstern Alphas auf die Oberfläche Tukayyids überwachen würde. Alphas Auftrag bestand darin, eine sichere Landezone zu etablieren, so daß die Raubvogel den Rest der Falkengarde absetzen konnte.
MechKriegerin Diana berührte seinen Arm. »Wenn so viele Gardisten hier sind, weil sie alt, aufmüpfig oder unangepaßt sind, warum bin ich dann hier?« fragte sie. »Ich bin jung, loyal, eine gute ClanKriegerin. Warum bin ich hier?«
Aidan lächelte sie an. Vielleicht war es ihre Ähnlichkeit mit Marthe, vielleicht war es die Sympathie, die er für ihren Stil hatte. Was es auch war, Aidan hatte ein gutes Gefühl, was diese junge Frau betraf. Es war keine sexuelle Anziehung,
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