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BattleTech 16: Wolfsrudel

BattleTech 16: Wolfsrudel

Titel: BattleTech 16: Wolfsrudel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N Charrette
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wie Mündungsfeuer aus, doch die Mechs reagierten nicht. Weitere Blitze. Diesmal war Dechan ganz sicher, daß es sich um Gewehrschüsse handelte. Die Reglosigkeit der BattleMechs konnte nur bedeuten, daß ihre Piloten ausgestiegen waren. Er hatte den Verdacht, daß keiner von ihnen je wieder einen Mech steuern würde.
    Er wandte sich vom Fenster ab und ging zum Bett, um Jenette zu wecken.
    Die Komm-Leitung summte, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Michi drückte auf einen Knopf. Das Gerät zeigte die Rufnummer des Anrufers an und bestätigte, daß dies die Einberufung war, mit der er gerechnet hatte.
    Es hatte begonnen.
    »Wollen Sie nicht antworten?« Kiyomasa sah älter aus, als er war; die dunklen Ringe unter den Augen und seine gebeugte Haltung beraubten ihn seines jugendlichen Aussehens. Und doch hatte der jungen MechKrieger weit mehr Schlaf bekommen als Michi.
    »He«, erwiderte Michi. »Die Worte, die ich zu hören bekäme, sind unwichtig. Ich kenne den Inhalt der Botschaft bereits. Ich muß jetzt gehen.«
    »Dann sind Sie fest entschlossen?«
    Michi ließ seine Handlungen für sich sprechen. Er stand auf, nahm den Sack von der Stuhllehne und warf ihn sich über die Schulter. Kiyomasa erhob sich ebenfalls und stellte sich ihm in den Weg.
    »Sie müssen es sich noch einmal überlegen, Michi sama .«
    »Ich schulde meine Loyalität einem neuen Herrn. Soll ich etwa mein Versprechen brechen?«
    Kiyomasa runzelte die Stirn. Das Dilemma nahm ihn sichtlich mit. »Wolf ist der wahre Herr. Er wird Krieger brauchen.«
    Michi war auf dieses Argument vorbereitet. »Wenn er eine Armee aufstellt, verstößt er damit gegen die Gesetze der Dragoner.«
    »Er ist der rechtmäßige Herr«, protestierte Kiyomasa.
    »Er hat den Test verloren.«
    »Er ist überlistet worden. Der Test ist bedeutungslos.«
    »Sind unsere Bräuche bedeutungslos?«
    »Natürlich nicht.«
    »Warum hältst du dann so wenig von ihnen?«
    Kiyomasas Miene verfinsterte sich. Schließlich sagte er: »Sie müssen mit uns kommen. Sie sind der Grund, warum wir hergekommen sind.«
    »Wenn ich der einzige Grund war, seid ihr alle Narren und noch dümmer als Narren.« Er ging um den Sohn seines ehemaligen Sensei herum und fügte hinzu: »Ihr müßt dasselbe tun wie ich. Folgt den Erfordernissen eurer Ehre.«
    Er ließ Kiyomasa stehen, der betreten auf seine Fußspitzen starrte.
40
    Wir kamen die Rampe herunter, heiß und kampfbereit, und erreichten festen Boden, während der bei der Landung der Chieftain aufgewirbelte Staub immer noch in der Luft schwebte. Wir waren nur zu viert – es war keine Zeit mehr geblieben, das Landungsschiff vollständig zu bestücken, ohne einen Alarm auszulösen, so daß wir nur die Mechs hatten, die noch von der Reise ins Draconis-Kombinat an Bord waren. Ich saß in der Führungsmaschine, und Grant Linkowski steuerte den Schütze des Colonels. Hans Vordels Victor und Franchettes Gallowglas waren nur Sekunden hinter uns. Nur wir vier gegen ein ganzes Regiment Panzer und Infanterie der Heimatarmee.
    Als wir nicht sofort unter Beschuß gerieten, gestattete ich mir ein wenig Hoffnung, daß unsere Landeerlaubnis keine Hinterlist gewesen war, kein Plan, Wolf in eine Falle zu locken. In der Ferne konnte ich die Reihen der Panzer durch die sich langsam senkenden Staubwolken erkennen. Ich erhöhte den Vergrößerungsfaktor meiner Optik um ein paar Grade und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Lieutenant Colonel Joe Garcia, Carmodys Stellvertreter, stand draußen auf dem Deck seines Rommel-Panzers. Colonel Edna Grazier, oberste Befehlshaberin des Panzer-Operationskommandos, stand neben ihm. Wäre es eine Falle gewesen, hätten sie in ihren Panzern gesessen.
    Erst als ich meinen Loki abbremste, bemerkte ich, mit welcher Leistung meine Kühlweste arbeitete, und mir wurde schlagartig klar, wieviel Angst ich gehabt hatte.
    Ich nahm Verbindung mit ihnen auf und traf alle Vorbereitungen für die Einrichtung von Wolfs Hauptquartier. In weniger als einer Stunde hatte sich der Kommandostab in Garcias mobilem Kommandofahrzeug versammelt und lauschte Wolfs Erklärung. Da Garcia sehr eng mit seinem unmittelbaren Vorgesetzten zusammenarbeitete, hatte er schon vermutet, daß es Ärger gegeben haben könnte. Als die Verbindung mit Carmody abgebrochen war, hatte er seine Truppen sofort in Alarmbereitschaft versetzt. Er hatte nicht gewußt, was auf ihn zukam, und unsere Ankunft war eine Überraschung gewesen. Er hatte beschlossen, kein Risiko

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