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BattleTech 16: Wolfsrudel

BattleTech 16: Wolfsrudel

Titel: BattleTech 16: Wolfsrudel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N Charrette
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derartiger Selbstsicherheit und Grazie bewegen? Selbst als einer der Kommtechs plötzlich seinen Stuhl zurück und genau vor die Füße des Elementars schob, ging der große Mann um ihn herum und durch die schmale Lücke, ohne gegen den Stuhl zu stoßen oder langsamer zu werden. Er blieb gerade außerhalb des Kreises von Mitgliedern der Befehlslanze stehen, die sich um den Holotank versammelt hatten, und nahm eine entspannte, doch aufmerksame Haltung an, die er vermutlich stundenlang aufrecht erhalten konnte.
    Er brauchte nicht lange zu warten. Jaime Wolf schaltete die Holoanzeige auf Standbild und drehte sich um. Lächelnd streckte er dem Infanteriemann, neben dem er wie ein Zwerg wirkte, die Hand entgegen.
    »Sie haben heute gute Arbeit geleistet, Lieutenant Elson.«
    Den Elementar schien das Lob des Wolfs kalt zu lassen, doch er schüttelte dessen Hand und antwortete höflich:
    »Vielen Dank, Colonel.«
    »Sie scheinen Grif Nikkitchs Vorschußlorbeeren gerecht zu werden. Er ist nur sehr schwer zufriedenzustellen.«
    »Für einen Infanteriemann«, fügte MacKenzie Wolf hinzu.
    Die meisten der um den Holotisch versammelten MechKrieger lachten über Macs Witz. Es war kein kriecherisches Gelächter. Wir waren alle MechKrieger. Wir begriffen nicht wirklich, wie jemand bereit sein konnte, ohne den Vorteil eines Mechs in die Schlacht zu gehen. Als MechPiloten hielten wir es nicht für erniedrigend, einen Witz auf Kosten eines Infanteriemannes zu machen. Es war allgemein bekannt, daß sie über uns ebenfalls wenig schmeichelhafte Bemerkungen machten. So war es eben. Elson wirkte vollkommen ungerührt.
    »Der Colonel wollte mich sprechen«, sagte er ganz tonlos.
    »Das will ich, Lieutenant.« Jaime Wolf verschränkte die Arme vor der Brust. »Man hat mir zu verstehen gegeben, Sie hätten Ambitionen, die über das Kommando eines Sterns hinausgehen.«
    »Ich diene, wie ich kann, Colonel.« »Nun, ich werde Ihnen eine Chance geben. Trauen Sie sich zu, die Tests für das Kommando über einen Trinärstern zu bestehen? Sind Sie dazu bereit, drei Sterne zu befehligen?«
    »Ich bin ein Krieger. Ich werde mein Bestes tun.«
    »Und das wird gut genug sein?«
    »Ich bin gut genug.« Elson hielt inne. Mir kam es so vor, als wolle er noch etwas hinzufügen als das schlichte ›Sir‹, das er nachträglich anhängte.
    »Nun gut.« Der Wolf nickte. »Aber wir befinden uns gerade nicht auf Outreach, und ich brauche heute einen Kommandeur für einen Trinärstern, Brevet Captain Elson. Bleiben Sie in der Nähe. In dreißig Minuten findet eine Einsatzbesprechung statt.«
    »Ich diene, Colonel«, sagte Elson. Er tippte sich mit der geballten Faust an die Stirn, ließ den Arm dann auf Hüfthöhe sinken und verbeugte sich darüber. Die Geste war ein förmliches, offizielles Akzeptieren, das in der entspannten Atmosphäre der Feldkommandozentrale fehl am Platz wirkte.
    Jaime Wolf richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Holotank. Er war bei der dritten Wiederholung der heutigen Kampfhandlungen, als Stanford Blake zu dem Schluß kam, es sei Zeit, sich anderen Dingen zu widmen.
    »Colonel, wir haben eine Nachricht von der Anwerbehalle erhalten.«
    »Dort kennt man unsere Verfügbarkeit ebensogut wie ich hier.«
    »Sie dachten, und ich stimme ihnen darin zu, Sie würden diesem Angebot vielleicht einige Beachtung schenken.« Stan legte eine Datendiskette in die Konsole des Tanks ein. Kontraktspezifikationen erschienen in dem Fenster, das sich über der Miniaturanzeige des Schlachtfelds öffnete. Aus meinem Blickwinkel konnte ich die Worte nicht lesen, doch ich wußte, was sie besagten. Ich hatte den Funkspruch gelesen. Stan wartete, bis der Wolf aufsah. »Wie Sie sehen, bietet Haus Kurita einen Kontrakt für einen Einsatz zweier Regimenter gegen die Novakatzen auf Meinacos an. Ihr Honorarangebot ist in den Spezifikationen nicht aufgeführt. Ich vermute, eine Militäroperation mit einem Preis auszuzeichnen, verstößt irgendwie gegen ihre Samurai-Ehre, aber in der Halle haben sie alle Einzelheiten. Sie bieten fast das Doppelte unseres Standardtarifs und uneingeschränkte Ausschlachtungsrechte.«
    Der Wolf schwieg. MacKenzie sprach für ihn.
    »Sagen Sie ihnen, wir lehnen ab.«
    Stan hieb sich mit der Faust auf den Oberschenkel. »Glauben Sie nicht, daß das jetzt lange genug so gegangen ist? Ich war auch dabei, aber ich bin bereit, die Sache auf sich beruhen zu lassen.«
    »Wir nicht«, sagte Mac mit Entschiedenheit.
    »Ich dachte, wir würden

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