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BattleTech 17: Natürliche Auslese

BattleTech 17: Natürliche Auslese

Titel: BattleTech 17: Natürliche Auslese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Susan. Ich habe gedacht, ich hätte sie mir nur eingebildet.
    Sie rückte ihre Brille zurecht und erwiderte seinen Blick. »In unserem Gespräch habe ich eine Reihe von Dingen erfahren, die mir Sorgen machen, Kommandant. Ich möchte allerdings betonen, daß es sich in keinem Fall um klinische Probleme handelt, und mit der richtigen Therapie bin ich sicher, daß Sie sich völlig erholen werden…«
    »Ich benötige nur eine Therapie, Doktor: einen BattleMech mit der Roten Korsarin im Fadenkreuz.«
    Über Nelsons knurrenden Tonfall mußte Christian Kell grinsen, aber Doktor Kendall ließ sich davon nicht beeindrucken. »Das Stockholmsyndrom wurde zuerst vor fast elfhundert Jahren diagnostiziert. Es handelt sich um die Identifizierung einer Geisel mit den Geiselnehmern – eine Form der Anpassung, die in einer äußerst belastenden Situation, wie der, in der Sie sich befunden haben, völlig normal ist.«
    Nelson lehnte sich zurück und hob die rechte Faust. »Dieses Armband hat mich zum Sklaven gemacht, Doktor, nicht zur Geisel. Es hat mich von den Banditen getrennt. Ich habe mich nicht mit ihnen identifiziert.«
    Conal Ward hob den Kopf. »Wirklich nicht, Nelson? Du warst der Geliebte der Roten Korsarin. Ich würde das nicht gerade als Indiz für eine Trennung sehen.«
    »Das war etwas anderes.«
    »Wirklich?«
    »Ja.« Er schüttelte sich vor Wut. »Es war eine Besessenheit. Ich habe sie gehaßt, aber ich konnte ihr nicht widerstehen. Ich bin sicher, der Doktor hier wird Ihnen erklären, daß ich mich selbst bestraft oder meine verstümmelte Hand überkompensiert habe, oder irgendwas in der Art. Ich weiß nicht, was es war, und es interessiert mich auch nicht. Ich weiß nur, daß ich sie noch immer hasse, und wenn ich sie jemals ins Fadenkreuz bekomme, werde ich dafür sorgen, daß sie nur noch als Erinnerung existiert.«
    Als er fertig war, bemerkte Nelson, wie er das Stahlband mit der verletzten Hand umfaßt und gedreht hatte. Er blickte hinab und sah an den Schürfwunden Blut austreten. Als er wieder aufsah, schüttelte Kendall den Kopf.
    »Sie sind von mehr als nur der Roten Korsarin besessen, Kommandant Geist. Nehmen wir nur diese Handschelle.« Sie blickte auf den kleinen Compblock vor sich. »Sie haben sich standhaft geweigert, sich dieses Ding abnehmen zu lassen.«
    »Nicht, was Sie denken. Ich hänge nicht an diesem Ding, weil es mich mit den Banditen verbindet.« Nelson senkte den Blick, dann fuhr er mit gedrückter Stimme fort. »Als mir klar wurde, daß ich meine Leute – Spider und die anderen – mit der Flucht von Bord der Tigress aufgegeben hatte, habe ich mir geschworen, es als Erinnerung daran zu tragen, was ich ihnen schuldig bin.«
    Er sah hoch und Oberst Allard geradewegs in die Augen. »Das können Sie doch verstehen? In einem Augenblick des Wahns habe ich sie vergessen. Ich bin geflohen, weil ich nur an mich selbst gedacht habe. Aber ich schulde ihnen etwas. Ich muß sie befreien, und dazu brauche ich einen Mech.«
    »Ich verstehe es, Kommandant, und ich verstehe auch Ihren Widerspruch gegen Dr. Kendalls Diagnose.« Dan runzelte die Stirn, dann schüttelte er den Kopf. »So sehr ich Ihnen auch glauben möchte, und ich glaube Ihnen, ich kann Ihnen keinen BattleMech geben.«
    »Verzeihung, Sir, aber wenn Sie mir glauben, und wenn ich Sie überzeugt habe, daß ich nicht im Bann der Banditen stehe, warum geben Sie mir dann keinen Mech? Ich kann ihn führen, gut führen.« Er hob die linke Hand. »Lassen Sie sich davon nicht täuschen. Ich kann mit einem Mech umgehen.«
    Khan Phelan beugte sich vor. »Das ist uns wohlbekannt, Kommandant, und genau aus diesem Grund werden Sie keinen Mech erhalten.« »Ich verstehe nicht.«
    Die Augen des Khans wurden zu Schlitzen. »Computer, zeige Gefechtsaufzeichnung 55.04.30, Yeguas 3.1/7.«
    Über der polierten Tischplatte erschien die holographische Wiedergabe eines Gefechts. Nelson erkannte die Oberfläche von Cue Ball, aber diesmal sah er den Kampf aus der Perspektive des Wolfsclans. Während er das Geschehen verfolgte, rannte der Mech, der die Aufnahme gemacht hatte, auf einen Kampftitan zu. Die Holographie begann zu wackeln, als der Mech in Schwierigkeiten geriet. Als der Kampftitan jedoch seine PPKs abfeuerte, verzeichnete die begleitende Diagnoseanzeige unglaubliche Beschädigungen.
    »Bordschütze des Kampftitan isolieren und vergrößern.« Auf Phelans Befehl fror die Szene ein, und die Perspektive veränderte sich, bis Nelson sich selbst sah. Der Khan

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