BattleTech 17: Natürliche Auslese
schien überrascht, dann verdüsterte sich seine Miene. »Sie stehen nicht auf meinem Plan, Khan Phelan Ward.«
»Wir sind in einer dringenden Mission für den ilKhan unterwegs. Führe meinen Befehl aus.«
Der Kopf des Mannes fuhr hoch, und Phelan erkannte augenblicklich, daß er zu weit gegangen war. »Ich stehe nicht in Verbindung mit dem ilKhan, und die Autorisierung, die Sie benötigen, kann ich nicht geben. Ich werde Sie weiterverbinden.«
Auf dem Schirm erschien wieder das Logo, und Phelan schlug mit der Faust auf die Sessellehne. »Verdammt.«
Dan sah ihn fragend an. »Ist das schlimm?«
Phelan zuckte die Achseln. »Der Mann ist ein Mitglied der Technikerkaste. Er hätte mir gehorchen müssen. Sein Vorgesetzter ist ohne Zweifel ein Krieger.«
Das Logo verschwand wieder und machte dem Gesicht eines Jadefalken Platz. Am breiten Hals und den wuchtigen Schultern seines Gesprächspartners erkannte Phelan einen Elementar. »Ich bin Sterncolonel Taman Malthus. Ich habe den Befehl über Alyina und seine Ressourcen.«
»Ich bin Khan Phelan Ward und ich brauche…«
Der Mann hob eine riesige Hand. »Die Art Ihrer Forderungen ist mir bekannt, Khan Phelan Ward. Ich befürchte, es sind JadefalkenSchiffe unterwegs, die vorrangigen Anspruch auf die Dienste der Ladestation haben.«
»Wir sind in einer Mission für den ilKhan unterwegs!«
Der blauäugige Elementar zuckte die Achseln. »Ich habe keinen Befehl, Ihnen zu helfen, und ich bin keiner Ihrer Welpen, der sofort springt, nur weil ein Wölfchen es verlangt.«
Dan Allard lehnte sich zu Phelan hinüber. »Vielleicht können wir dem Sterncolonel die Situation im direkten Gespräch erklären…«
Malthus runzelte die Stirn. »Wenn Sie sich mit dem Gedanken tragen, Alyina anzugreifen, werde ich mich mit allem zur Wehr setzen, was ich zur Verfügung habe. Meine erste Aktion wird darin bestehen, die Ladestation zu vernichten, so daß sie nichts gewinnen.«
»Ganz ruhig.« Phelan hob beschwörend die Hände. »Was Oberst Allard meinte, war…«
»Allard?« Malthus’ blaue Augen verengten sich mißtrauisch. »Er ist ein Allard?«
Phelan schaltete die Kamera des Visiphons um und brachte Dan mit ins Bild. Er sah den älteren Mann an und deutete auf den Schirm.
Dan lächelte Malthus entwaffnend an. »Ich bin Oberst Daniel Allard von den Kell Hounds.«
Der Elementar starrte einen Augenblick wortlos vom Schirm. »Kennst du Kai Allard-Liao?«
Dans Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen. »Allerdings. Er ist mein Neffe, der Sohn meines verstorbenen Bruders.«
Malthus nickte. »Ich kenne ihn. Ich habe ihn gejagt. Ich habe an seiner Seite gekämpft.«
»Er spricht nicht viel über seine Erlebnisse auf Alyina.« Dans Miene wurde ernst. »Es war keine leichte Zeit für ihn.«
»Er hat Grund, stolz auf diese Zeit zu sein«, erklärte Malthus. »Ich habe einen Allard kämpfen sehen. Auf die Möglichkeit hin, daß er es von dir gelernt hat, werde ich die gewünschten Ladungen gegen das Versprechen eines friedlichen Abflugs von Alyina genehmigen.«
»Gut gehandelt und akzeptiert. Ich werde Kai erzählen, daß wir uns unterhalten haben.«
Der Elementar nickte. »Sag ihm, ich bin stolz, ihn zu meinen Kameraden zählen zu können.«
Von allen Mitgliedern der Einsatztruppe war Nelson Geist sicherlich der einzige, der sich über die zusätzliche Woche Flugzeit während des Umwegs durch den Jadefalken-Raum und die WolfsclanBesatzungszone freute. Der Umweg erzwang zwei zusätzliche Sprünge und lieferte Nelson, was er brauchte: Zeit.
Während des Flugs arbeitete Chris Kell mit ihm an den Gefechtss imulatoren, um ihn wieder fit zu machen. Das Trainingsprogramm, das Nelson sich auferlegte, war brutal. Bates und Kell mußten ihn drängen, mehr zu schlafen und regelmäßig zu essen. Sie hielten ihn für besessen, aber sie waren seine Verbündeten geworden und halfen ihm, wo es ging, seine Pilotenfähigkeiten zu verbessern.
Zusammen schmiedeten sie einen Plan von simpler Eleganz. Nelson setzte ein Dokument auf, in dem er seinen Posten bei der KookenMiliz aufgab. Anschließend bot ihm Chris Kell einen Vertrag bei den Kell Hounds und überzeugte Dan Allard, ihn zu unterschreiben. Aus Kommandant Nelson Geist wurde Kommandanthauptmann Nelson Geist, taktischer Berater der Kell Hounds.
Mit dem unterzeichneten Vertrag in der Hand konnte Nelson seine Freude nicht mehr unterdrücken. »Meine Enkel wären begeistert, wenn sie wüßten, daß ich bei den Hounds bin. Ich werde ihnen einen
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