BattleTech 17: Natürliche Auslese
BattleMechs, die denen der Kell Hounds in etwa ebenbürtig waren. Da die Einundreißigste für den Kampf gegen Banditen bestimmt war, hatten die Clans keinen neuen Mech auf sie verschwendet. Conals OmniMech war ein Überrest seines einstigen Ruhms.
Die Kampflinien lagen nur einen Kilometer auseinander. Über Phelans Hilfsmonitor liefen die Bereitschaftsmeldungen ein. Die Hounds waren bereit. Er rückte die Pistole zurecht. Er war es auch. Er schaltete das Funkgerät ein.
»Conal Ward, ich entziehe dir den Befehl über die 31. WolfSolahma. Du wirst dich auf der Stelle bei mir melden. Du wirst wegen Insubordination und Befehlsverweigerung bis zu deiner Aburteilung unter Arrest gestellt. Alle Krieger unter deinem Befehl können einer Strafe entgehen, wenn sie sich auf der Stelle von dir lossagen.«
Er schaute auf die Hologrammanzeige, aber wie erwartet bewegte sich bei den Wölfen auf der anderen Seite nichts. Er bemerkte Conal in der Mitte der gegnerischen Formation. Die Rote Korsarin trat neben ihn. »Es muß nicht so enden, Conal.«
Conals verächtliches Gelächter hallte durch Phelans Neurohelm. »Ich habe mich geirrt, als ich dich einen Wolf nannte, Phelan. Du bis noch immer ein Weichling aus der Inneren Sphäre. Kein Wolf hätte mir ein zweites Mal eine Chance zur Kapitulation gegeben. Wenn du ein echter Wolf wärst, wäre einer von uns schon tot.«
Phelan schaltete um auf Tak1. »Es ist soweit.«
Nelson Geist lenkte den gestohlenen Schweber durch die Straßen, über die er vor ewigen Zeiten gewandert war. Die Stadt war nicht so sauber und aufgeräumt, wie er sie in der Simulation kennengelernt hatte, aber er fand sich augenblicklich in ihr zurecht. Er schauderte. Schweiß brach aus seinen Poren. Er hielt den Wagen an, stieg aus und erbrach sich.
Er sank auf Hände und Knie nieder, und seine Brust hob und senkte sich hektisch, während er von Magenkrämpfen geschüttelt wurde. Er zwang sich zur Beherrschung.
Ich bin mit einem Ziel hierhergekommen. Er wischte sich den Mund ab. Sie hat mich verachtet. Für sie war ich ein Schwächling. Ich bin kein Schwächling!
Er packte den Rand des Schwebers und zog sich auf die Füße. Nach ein paar Sekunden hob er die Repetierflinte aus dem Wagen und lud durch. Sie baumelte an ihrem Pistolengriff in seiner Rechten, als er über den freien Vorplatz auf das Hauptgebäude zuging.
»Ich weiß, wo du steckst. Jetzt habe ich dich. Du gehörst mir.«
Die Sturmlanzen der Kell Hounds drangen in die Lücke zwischen den Kontrahenten vor, während ihre Artillerielanzen eine Raketensalve nach der anderen über sie hinweg feuerten. Chris Kell kämpfte gegen den Rückstoß, der seinen vorstürmenden Donnerkeil zur Seite drücken wollte, als die LSR-Lafette auf der Schulter des Mechs eine Salve von fünfzehn Raketen ausspie. Er hielt das Fadenkreuz sicher auf den Clint, den er sich zum Ziel ausgesucht hatte, und feuerte mit dem schweren Extremreichweitenlaser und den drei mittelschweren Impulslasern in seinem Arsenal.
Bei dieser Entfernung verfehlten zwei Impulslaser ihr Ziel, aber der dritte schnitt eine Bresche in die rechte Armpanzerung des Clint. Halb geschmolzene Panzerplatten fielen zu Boden und legten Metallknochen, synthetisches Muskelgewebe und den komplexen Mechanismus einer Partikelprojektorkanone frei. Der schwere Laser des Donnerkeil stieß mit einem grünleuchtenden Energiestrahl in die Brustpartie des Clint und kochte bis auf eine minimale Restschicht dessen Panzerung ab.
Vier der Raketen, die Chris abgefeuert hatte, schlugen an derselben Stelle ein, sprengten die Panzerungsreste ab und richteten internen Schaden an. Als ein paar andere Raketen die Panzerung am rechten Bein der Maschine verwüsteten, glaubte Chris, sie wanken zu sehen, aber der Pilot hielt sie aufrecht.
Das Gegenfeuer des Clint traf den Donnerkeil schwer. Die PPK zerstörte fast eine Tonne Panzerung an der linken Torsoseite des Mechs. Die beiden Impulslaser im Torso des Solahma-Mechs konzentrierten ihr Feuer auf die Taille des Donnerkeil. Sie schnitten brodelnde Breschen in die Panzerung über dem Herz des Kampfkolosses, brachen jedoch nicht durch. Chris konnte den Mech trotz der Gewichtsverluste im Gleichgewicht halten und stürmte weiter vor.
Nelson Geist spuckte auf den Fliesenfußboden des schummrig beleuchteten Korridors. Hier, unter der Oberfläche Elissas, war es drückend heiß, und das Hemd klebte ihm am Körper. Salziger Schweiß rann ihm über die Schläfen und bis auf die Lippen. Er
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