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BattleTech 17: Natürliche Auslese

BattleTech 17: Natürliche Auslese

Titel: BattleTech 17: Natürliche Auslese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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natürlich, aber die Clans haben ein schnelles Gericht der letzten Instanz. Wenn jemand mit einer meiner Aktionen nicht einverstanden wäre, würde ich zu einem klärenden Kampf im Kreis der Gleichen aufgefordert. Dort würden wir unter festgelegten Bedingungen aufeinandertreffen. Häufig genügt schon die Andeutung, daß eine Maßnahme von guten Kämpfern verteidigt wird, um Widerspruch zu verhindern.«
    Der Prinz brach in schallendes Gelächter aus. »Mit anderen Worten: Wenn dir was nicht paßt, darfst du um dich schlagen!«
    Phelan rutschte unbehaglich auf der Bank umher. »Das ist recht grob ausgedrückt, aber es stimmt.«
    »Gäbe es am Nagelring einen Kreis der Gleichen wärst du nicht von der Akademie geflogen.« Victor kratzte sich am Nacken. »Trotzdem mußt du zugeben daß Politik ein notwendiges Übel ist.«
    »Mit der Betonung auf Übel.«
    »Mit der Betonung auf notwendig. So befriedigend und kathartisch die Clanmethode der Konfliktlösung auch sein mag, außerhalb des Militärs funktioniert sie nicht.« Victor sah Phelan an. »Wie lösen eure Wissenschaftler Streitfälle – indem sie einen Kreis zeichnen und einander zum Beweis von Theoremen herausfordern?«
    Der Khan schüttelte den Kopf. »Ihre Dispute lassen sich durch Wiederholung von Experimenten lösen. Ich gebe zu, daß Kompromiß ein Teil des Lebens ist, und unser Bietverfahren ist eine Verkörperung des Kompromisses, aber die Möglichkeit, sein Leben für das einzusetzen, woran man glaubt, ist eine gute Methode, eine Menge heißer Luft und Positionskämpfe zu umgehen.«
    »Und die Entscheidung im Kreis der Gleichen ist endgültig?«
    »Endgültig. Was in den Kreis geht, bleibt im Kreis.« Phelan grinste. »Für die Befreiung von Schuldgefühlen ist er fast so gut wie eine Beichte.«
    »Schuldgefühle stören mich nicht. Mir macht das Gefühl zu schaffen, daß andere mich als schuldig sehen.« Victor schüttelte den Kopf. »Ja, ich weiß, das hört sich an wie die ersten Anzeichen von Verfolgungswahn, aber das täuscht. Ich verstehe, warum Hauptmann Moran etwas gegen mich hat, und ich akzeptiere es. Aber daß die anderen ihr so schnell zuzustimmen schienen, macht mir Sorgen.«
    Der Kreis schließt sich.
    »Darüber wollte ich mit dir reden, Victor. Weil du ständig über die Menschen Urteile fällst und sie abschätzt, um herauszufinden, was sie wollen, baust du eine Mauer zwischen dir und ihnen auf. Sicher, es wird immer Leute geben, die dich kennenlernen wollen, weil du für sie eine überlebensgroße Heldenfigur bist, ein Symbol, ein Mythos. Dein Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit ist aufregend, lebendig, lebenslustig und höchst attraktiv.«
    »Das ist alles Propaganda von Skandalvids, die damit Geld machen wollen.«
    »Sicher, aber die Propaganda funktioniert.« Phelan richtete sich auf und stieß Victor an. »Auf dem Weg ins Systeminnere habe ich Dutzende von Reportagen über dich gesehen. Deine Ankunft hat ganz Arc-Royal in Tumult versetzt. Du bist der gefragteste Junggeselle der Inneren Sphäre, frapos? Du siehst gut aus, und du bist ein Kriegsheld. Du bist jemand.«
    »Aber es gefällt mir nicht.«
    »Den Teufel gefällt es dir nicht.«
    »Nein.«
    »Victor, du hast Angst davor, Gefallen daran zu finden. Du fürchtest, daß du anfangen könntest, den Höflingen zu glauben und dich in einer Menagerie von Speichelleckern einzukapseln. Du hast Angst, so weltfremd wie Maximilian Liao und dann gestürzt zu werden. Deswegen isolierst du dich von dieser Möglichkeit, aber damit isolierst du dich auch von einer Menge einfacher Menschen.« Phelan kaute eine Sekunde auf der Unterlippe. »Bei all ihrem Gehabe, denkst du, Katrina glaubt auch nur die Hälfte von dem, was sie hört?«
    »Nein.« Victor lehnte den Gedanken mit deutlicher Überzeugung ab. »Sie weiß, daß sich einige Frauen über sie mokieren, sobald sie außer Hörweite ist, und daß viele der Männer ihr in der Hoffnung auf eine Nacht Komplimente machen, um die herum sie ihre Memoiren schreiben können. Sie ist schließlich nicht dumm.«
    »Nein, das ist sie nicht. Sie macht sich alle zu Freunden. Sie ist nett zu ihnen und gibt jedem das Gefühl, ihr etwas zu bedeuten. Wenn sie eine Aufforderung zum Tanz oder eine Einladung ablehnen muß, dann immer mit tiefstem Bedauern. Wenn Katrina jemanden nicht leiden kann, ahnt er nicht einmal etwas davon. Du dagegen würdest ihn bei der ersten Gelegenheit erschießen.«
    »Stimmt, oder ihn gegen den Wolfsclan schicken«, lachte der

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