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BattleTech 17: Natürliche Auslese

BattleTech 17: Natürliche Auslese

Titel: BattleTech 17: Natürliche Auslese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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mich nur an das letzte Mal erinnert, als wir allein waren, nachts, in einem Garten wie diesem.«
    »Auf Outreach, vor vier Jahren.«
    »Du und Hohiro, ihr habt euch auf den Weg gemacht, gegen die Clans zu kämpfen. Ich dachte, ich würde dich nie wiedersehen. Damals war ich so voller Unsicherheit und Angst.« Sie lächelte ihn an. »Und Angst habe ich auch jetzt.«
    »Angst?« Er versuchte, ihre in den Schatten kaum erkennbare Miene zu lesen. »Wovor hast du Angst?«
    »Ich habe Angst, meinem Verlangen zu erliegen und dich zu bitten, mich heute nacht bis in meine Gemächer zu begleiten.«
    Victors Eingeweide schienen sich zu verknoten. Das Wissen, daß sie seine Gefühle teilte, ließ ihn innerlich himmelhoch jauchzen, aber dann stürzte er hart auf den Boden, als ihre Sorge und die implizite Warnung zu ihm durchdrangen. Eine gemeinsame Nacht wäre unverzeihbar und hoffnungslos verantwortungslos gewesen. Sie hätte das zwischen dem Draconis-Kombinat und dem Vereinigten Commonwealth hergestellte Vertrauen mit einem Schlag zerstört. Was für jedes andere Paar eine Episode der Leidenschaft gewesen wäre, hätte für sie beide die Ouvertüre zum Ende der menschlichen Zivilisation bedeutet.
    Jetzt wirst du pathetisch, Victor. Es würde nicht notwendigerweise zur Götterdämmerung führen.
    Er schüttelte den Kopf, als ihm klar wurde, daß sie ihn bat, Stärke zu zeigen und gleichzeitig zu verstehen gab, daß sie bereit war, seine Entscheidung zu akzeptieren, wie immer sie aussah. Sein Herz schien zu bersten, als sein persönliches Verlangen frontal mit seinem Verantwortungsbewußtsein kollidierte.
    »Du weißt, daß es nichts im Leben gibt, was ich lieber täte.« Victor, was redest du? Niemand braucht es je zu erfahren! Ein Teil von ihm schrie ihn an aufzuhören, aber Omis entspannte Haltung bewies ihm, daß er das Richtige tat.
    »Vor vier Jahren haben wir einander in einem Garten wie diesem gefragt, ob wir uns ineinander verliebt hatten. Wir haben von den Problemen einer solchen Verbindung gesprochen. Unsere Antworten mögen sich seither geändert haben – zumindest gilt das für meine -, aber die Probleme sind dieselben geblieben.«
    Sie strich mit dem Handrücken über seine Wange. »Es gibt eine Legende von einem Ort, einem Utopia, an dem ein Mensch in Elend und Not vegetieren muß, damit alle anderen ein Leben in Frieden und Wohlstand führen können. Seit sich meine Antwort auf unsere Frage geändert hat, frage ich mich manchmal, ob das Universum nicht tatsächlich ein solches Elend erfordert, um existieren zu können.«
    »Und es gibt Zeiten, in denen selbst der Untergang des Universums ein annehmbarer Preis für einen Augenblick des Glücks scheint.« Victor streckte die Arme aus und zog sie an sich. Er küßte sie sanft auf den Mund, noch einmal. Sie erwiderte seinen Kuß ein drittes, ein viertes Mal.
    Victors Linke verkrampfte sich zur Faust, und er zwang sich einen Schritt zurück. »Zu nah, zu schnell.« Er saugte die Lungen voll Nachtluft, hoffte darauf, das Aroma der Blumen werde Omis Jasminduft verdrängen.
    »Du und deine Familie vertraut mir zu sehr.«
    »Du hast den Erben des Drachen gerettet. Wenn meine Familie dir sein Leben anvertrauen kann, glaubt sie auch meine Ehre bei dir sicher.« Omi wandte sich ab. »Sie sind wahre Menschenkenner. Sie wußten, daß du stärker sein würdest als ich.«

    »Mach dir keine Vorwürfe, Omiko.« Victor schüttelte den Kopf.
    »Heute Nacht war es an mir, stark zu sein. Bevor du diese Welt wieder verläßt, wirst du deine Chance haben.«
    »Und wenn ich versage?«
    »Dann muß sich das Universum für eine Nacht jemand anderen aussuchen, der seine Leiden trägt.«

10
    Air-Royal
    Vereinigtes Commonwealth

    16. April 3055

    Als Omi in der Dunkelheit verschwand, räusperte Phelan sich. »Es gibt Zeiten, da scheint die Liebe ebensoviel Leid wie Freude zu bringen.«
    Victor wirbelte herum. Sein linker Fuß warf eine Fontäne weißer Kiesel auf. »Wie lange stehst du schon da?« Das Gesicht des Prinzen lag im Schatten, aber seine Wut war nicht zu überhören.
    »Ich bin gerade erst gekommen. Ich habe nichts gesehen oder gehört, was du als vertraulich betrachten würdest. Und selbst wenn es tatsächlich der Fall gewesen wäre, würde ich es niemals gegen dich verwenden.«
    »Wirklich nicht?« Victor verschränkte die Arme vor der Brust. »Du warst es, der erklärt hat, wir in der Inneren Sphäre hätten Angst vor dir, wenn die Clans wieder angreifen würden. Würdest du

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