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BattleTech 17: Natürliche Auslese

BattleTech 17: Natürliche Auslese

Titel: BattleTech 17: Natürliche Auslese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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daß ich dir am liebsten deinen kurzen Hals umgedreht hätte.«
    Victor grinste. »Mir ging es nicht anders, Phelan. Ich sah dich als persönlichen Affront gegen mich, meine Familie und das Angedenken unserer Vorfahren. Ein Teil von mir glaubte, du wolltest mit deinen Eskapaden ausloten, wie weit ich gehen würde, um dich zu beschützen. Außerdem hat es mich angewidert, wie du deine Möglichkeiten verschwendet hast. Du hattest viel mehr Potential als andere, gerade wegen deiner Geburt. Ich war froh, daß du rausgeflogen bist, während ich an der MANA war, weil ich keine Lust hatte, mir dein Gewinsel anhören zu müssen, doch am Nagelring bleiben zu dürfen.«
    »Wundert mich nicht, daß du so eingebildet warst zu glauben, ich würde dich um etwas bitten.«
    Victor hob eine Handvoll Kiesel vom Boden und warf sie einen nach dem anderen in die Dunkelheit. »Du projizierst deine schlimmsten Ängste auf mich. Dir war der Gedanke, um etwas betteln zu müssen, verhaßt, deshalb glaubst du, ich hätte es gewollt. Da ist ein grundsätzlicher Punkt, den du nicht verstehst, Phelan.«
    »Und der wäre?«
    »Und der wäre, daß ich es hasse, Rechte und Privilegien zu erhalten, die ich mir nicht verdient habe. Ich hasse es, durch meine Geburt auf eine bestimmte Rolle festgelegt zu sein, statt sie mir erarbeitet zu haben.« Der nächste Stein flog in hohem Bogen in die Nacht. »Wenn ich nur ein einfacher Soldat in den VCS wäre, würde ich nicht hier auf einer eisigen Steinbank sitzen und mit dir reden. Ich wäre irgendwo im Warmen, mit jemand, den ich liebe.«
    »Mag sein, aber es wäre bestimmt nicht sie. « Phelan hob auch ein paar Steine auf und fing an, sie in die Schatten zu werfen. »Und ich weiß, daß du die Ehren und Pflichten des Prinzendaseins, des Erbenlebens haßt. Weil ich das weiß – oder auch schon am Nagelring im Innersten wußte -, habe ich dich nicht erwürgt. Ich habe gesehen, wie du jeden auf die Probe gestellt hast, ob er auf seinen Vorteil aus war. Vermutlich habe ich Distanz gehalten, weil ich nicht wollte, daß du mich als einen jener Kriecher siehst, der seine Beziehung zu dir auszunutzen versucht. Um der Wahrheit die Ehre zu geben.«
    »Ehrlichkeit. Das ist etwas anderes.« Victor klopfte sich den weißen Staub von den Händen. »Außer bei Omi, Galen und Kai seh ich die nur selten.«
    Phelan grinste. »Ich habe einen etwas größeren Kreis von Kritikern, aber das liegt daran, daß ich anders arbeite als du. Du und Omi, ihr gehört beide zu Herrscherfamilien. Das neutralisiert euren Status dem anderen gegenüber, und dadurch könnt ihr ganz ihr selbst sein. Ich weiß nicht, was mit Kai oder Galen ist, aber ich nehme es als gegeben an, daß beide auf irgendeine Weise etwas Besonderes sind.«
    »Das sind sie. Als ich Kai kennengelernt habe, hatte er so wenig Selbstachtung, daß ich ihn einfach aufbauen mußte. Er hätte im Traum nicht daran gedacht, um einen Gefallen oder irgend etwas anderes zu bitten, weil er sicher war, dessen nicht wert zu sein.« Victor griff sich ans Kinn und lachte. »Und Galen, na, den hat man mir aufgehalst, damit ich nicht versehentlich die Zwölften Donegal Guards in den Untergang führe. Das habe ich zwar trotzdem geschafft, aber er ist mir treu geblieben.«
    »Bei meinen Leuten ist es ähnlich. Sie alle haben mich gekannt und meinen Wert erkannt, als ich noch ein Leibeigener war. Evantha…«
    »Die Elementare?«
    »Ja. Sie hat mir das Leben gerettet, obwohl ich sie vor dem Khan ihres Clans und anderen Elementaren mit einem Hieb zu Boden geschickt hatte. Der Schlag hat ihr Angst gemacht, aber sie kam zu dem Schluß, daß ein Krieger wie ich die Mühe wert war. Ohne ihre Ausbildung wäre ich längst tot.«
    »Phelan, wie kannst du in einer hyperautoritären Kultur überleben, wenn du Autorität haßt?«
    Gute Frage.
    Phelan zuckte die Achseln, um sich Zeit zum Überlegen zu verschaffen. »Wahrscheinlich, weil die Clangesellschaft Konflikte so eindeutig kristallisiert, daß ich immer einen direkten Lösungsweg zur Verfügung habe. Wenn deine Mutter beispielsweise eine neue Steuer im gesamten Commonwealth erheben will, braucht sie dafür die Zustimmung der Generalstaaten. Dazu muß sie Kompromisse eingehen. Es muß ein Gleichgewicht der Kräfte hergestellt werden, und die Gegner ihres Planes würden ihr Bestes tun, dieses Gleichgewicht zu stören.«
    »Dieses Gleichgewicht nennt sich Politik, Vetter. Erzähl mir nicht, bei den Clans gäbe es keine Politik.«
    »Doch,

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