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BattleTech 17: Natürliche Auslese

BattleTech 17: Natürliche Auslese

Titel: BattleTech 17: Natürliche Auslese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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kein vertrauliches Wissen gegen mich einsetzen, wenn wir einander beim Bieten gegenüberstünden?«
    »Ich weiß nicht, welche Antwort du erwartest, Victor.« Phelan zählte die Alternativen an den Fingern ab. »Ich könnte erklären, daß du natürlich recht hast, aber das würde nur das Bild von Clannern als sture Mordmaschinen bestätigen, an dem du dich ohnehin festklammerst.
    Ich könnte erklären, daß ich die Informationen nicht verwenden würde, weil du mein Vetter bist und ich unsere Verwandtschaft ernst nehme, aber darüber würdest du dich totlachen. Oder ich könnte wiederholen, daß ich nichts gesehen und auch nichts zu berichten habe, falls ich aufgefordert werden sollte, einen Bericht abzugeben.«
    »Du hast Vorgesetzte, Phelan. Du wirst einen Bericht abgeben.«
    »Ich bin ein Khan, Victor. Ich lasse mir nichts befehlen. Wenn der ilKhan einen Bericht verlangen sollte und ich Informationen zurückhielte, würde das nie jemand erfahren.« Phelan hob die Arme. »Langsam geht es zu weit. Ich bin nicht gekommen, um mit dir zu streiten.«
    »Warum dann?«
    »Um dich zu warnen.«
    »Es muß eine wichtige Warnung sein, wenn du dich dafür aus dem Netz meiner Schwester lösen konntest.« Die sardonische Note in Victors Stimme zeigte Phelan, daß der Prinz sich zu fragen begann, warum er Omi hatte gehen lassen.
    »In der Hinsicht haben wir etwas gemeinsam. Da sie meine Cousine ist, bietet mir das Inzesttabu eine gewisse Immunität. Außerdem ist da die Erinnerung an das Begräbnis deiner Großmutter, als sie sich die Haare färbte, um erwachsener auszusehen.«
    Victor krümmte sich vor Lachen. »Ja, sie wollte rote Haare haben wie Natascha Kerensky, aber sie schaffte nur Orange. Himmel, sah sie komisch aus.«
    »Und sie konnte es dennoch zu ihrem Vorteil wenden. Sie verwandelt jede Schwäche in eine Stärke. Sie ist außergewöhnlich.« Phelan setzte sich auf eine gekachelte Betonbank. Die Kälte der Kacheln drang sofort durch seine Kleider. »Wäre sie eine Wölfin, würde ich sie wahrscheinlich erschießen lassen.«
    »Wenn das deine Warnung war, vergiß es.« Victor brachte seine Frisur in Ordnung. »Romano Liaos Tod war der letzte Königsmord in der Inneren Sphäre, wenn es nach mir geht.«
    »Gut. Ich bin ganz deiner Meinung.« Phelan stützte sich mit beiden Händen auf der Bank ab und lehnte sich zurück. »Aber das war nicht die Warnung, von der ich gesprochen habe. Ich habe mich gefragt, warum Hauptmann Moran dich auf dem Empfang so heftig angegriffen hat. Als du mit der Tochter des Koordinators den Saal verlassen hast, hat Michelle dich gesehen. Ihre Miene versteinerte.«
    »Ihr Bruder starb auf Trellwan, und ich habe überlebt. Ich wurde gegen meinen Willen abkommandiert. Galen schlug mich nieder und schaffte mich an Bord eines Landungsschiffes.«
    »Das könnte der Kern ihrer Abneigung gegen dich sein, aber ich glaube, es liegt tiefer.«
    Victor kam herüber und setzte sich neben ihn. »Was?«
    »Wahrscheinlich irre ich mich, und vielleicht willst du es gar nicht hören.«
    »Raus damit.«
    »Bist du sicher?«
    Victor nickte.
    Phelan atmete tief durch. »Wir beide haben uns nie sonderlich verstanden. Ich hatte schon immer etwas gegen Autoritätsfiguren, die aufgrund ihres Ranges glaubten, alle Antworten zu kennen. Du weißt, daß ich am Nagelring eine Freundin hatte, die kurz nach dem Abschluß fiel, weil ein Schwachkopf von Kommandant ihre Lanze streng nach Vorschrift agieren ließ. Es waren Truppen der Liga Freier Welten, die sie getötet haben, aber der Kommandant konnte entkommen. Ich hoffe, die Jadenfalken haben ihn erwischt. Tor Miraborg auf Günzburg ist ein anderes Beispiel für jemand, dessen Autorität auf vergangenen Leistungen beruhte. Als ich ihm begegnete, war er ein verbitterter alter Mann, der entschlossen war, mich zu brechen. Ich lieferte ihm ein Objekt für seinen Haß, und es machte mir nichts aus, denn ich haßte ihn mindestens genauso. Dieser Haß kam uns beide teuer zu stehen – mich mein Leben in der Inneren Sphäre und ihn seine Tochter.« Phelan lehnte sich vor und stützte die Ellbogen auf die Knie. »Du warst meine Nemesis. Deine Autorität stützte sich allein auf den Zufall deiner Geburt. Am Nagelring hielt ich mich von dir fern, weil ich keine Lust hatte, von scharwenzelnden Höflingen umkreist zu werden, die über mich versuchten, in deine Nähe zu kommen. Ich habe mir große Mühe gegeben, jeden zu vertreiben, der so etwas glaubte. Manchmal habe ich dich so gehaßt,

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