BattleTech 17: Natürliche Auslese
Ahnungen und dem Gefühl in seiner Magengrube gehangen. Und was die Banditen betraf, seine Magengrube ließ keinen Zweifel daran, daß irgend etwas mit ihnen nicht stimmte.
»Außerdem ist es gleichgültig, was für ein Motiv sie haben, Chris. Wichtig ist nur, daß wir sie besiegt haben.« Dan lächelte verschmitzt. »Nachdem die Wölfe sie auf Zhongshan entwischen ließen, wird sich der Druck auf den Archon verstärken, eine andere Einheit loszuschicken. Ich werde Morgan eine Nachricht zukommen lassen, daß wir bereit sind, und er kann Melissa informieren, wenn er sie nächsten Monat bei der Bibliothekseinweihung sieht.«
»Daraus wird nichts, Dan. Wir sind nicht politisch korrekt.« »Soll heißen?«
»Soll heißen, Ryan Steiner wird mit seinem Einfluß, dafür sorgen, daß für die Jagd auf die Banditen eine der alten Loyalisteneinheiten von Tamar oder Skye aktiviert wird.«
Dan lachte. »Soll ich dir mal was sagen, Chris? Du bist besessen von Ryan Steiner. Die Polizei hat bis heute kein Indiz dafür gefunden, daß Ragnarök in irgendeiner Verbindung zu Ryan Steiner steht oder stand.«
Chris stand auf und verschränkte die Arme. »Aber sie werden eins finden, Dan. So schlau ist Ryan nicht. Ich bitte dich, Ragnarök ist genau seine Handschrift. Die meisten Rasalhaager Flüchtlinge sind auf Welten weit hinter der Grenze geflohen, in Gebiete wie die Mark Donegal hier, die früher vor seinem Einfluß sicher waren. Mit einem minimalen finanziellen Aufwand kann er eine Menge Unterstützung aufbauen. Als Ragnar in Phelans Begleitung hier auftauchte, müssen Ryans Leute vor Freude Purzelbäume geschlagen haben. Wahrscheinlich wurden wir ständig überwacht, in der Hoffnung, daß sie irgendeinen Zwischenfall mit den Clannern gegen die Hounds oder Victor würden benutzen können. Als ich dann dumm genug war, Ragnar in die Stadt mitzunehmen, haben sie sich entschlossen, ihn zu packen.«
Dan starrte an Chris vorbei, dann nickte er. »Ryan hätte Ragnar im Austausch gegen die Anerkennung der alten Tamarpakt-Grenzen in die Freie Republik Rasalhaag bringen können. Prinz Haakon hätte mit der Gebietsabtretung nichts verloren, weil die Jadefalken ohnehin fast alle Tamarpakt-Systeme beider Seiten erobert haben.«
»Und damit hätte er einen ungeheuren Öffentlichkeitserfolg gehabt. Durch die Befreiung Ragnars hätte er die Rasalhaager auf seine Seite gebracht, und hier hätte er sich die Unterstützung aller Truppen gesichert, die den Waffenstillstand für falsch halten.« Chris schüttelte den Kopf. »Ryan kann genug Unterstützung mobilisieren, um Melissa zu zwingen, die von ihm ausgesuchten Einheiten gegen die Banditen einzusetzen.«
Dan lehnte sich mit fröhlicher Miene vor. »Aber kann Ryan Victor einen Schlag gegen die Banditen verbieten? Wenn Ryan Melissa zu sehr drängt, kann sie ihn übertrumpfen, indem sie Victor und die Untoten losschickt.«
»Victor würde mitmachen. Wahrscheinlich zerrt er jetzt schon an der Leine, aber wäre sie bereit, das Risiko einzugehen? Der Prinz ist in Ryans Einflußgebiet nicht gerade beliebt. Wenn Hanse Davion das Sagen hätte, wäre Victor der Mann für den Job, aber Melissa ist nicht so rachsüchtig wie er es war.« Chris kicherte. »Die beste Wahl wäre Katrina. Mit ihrem Charme würde sie die Banditen überreden, als Hauseinheit anzuheuern.« Er preßte die Lippen zusammen, dann blickte er zu seinem Kommandeur auf. »Was hältst du von der 31. Wolf-Solahma?«
Dan schüttelte den Kopf. »Dazu kann ich nichts sagen, Chris. Sie hatten Pech, und die Banditen sind ihnen durch die Lappen gegangen. Wieso?«
»Ich weiß nicht. Ich hab nur gehört, daß sie Zhorteshans Sprungpunkt verlassen haben, ohne ihren Antrieb an der Sonne oder der Ladestation aufzuladen.«
»Und?«
»Wenn sie noch eine Ladung in ihren Lithium-Fusionsbatterien hatten, warum sind sie nicht zum Piratenpunkt gesprungen und haben das Sprungschiff der Banditen ausgeschaltet?«
»Gute Frage.« Dan beobachtete Chris. »Mißtraust du den Wölfen über diesen Zwischenfall hinaus auch sonst?«
Dans Frage gab Chris zu denken. Während Phelans Aufenthalt auf Arc-Royal hatte Chris ihn als freundlich, aber niemals wirklich offen kennengelernt. Er hatte Phelan nie beiseite genommen, um ihn zu fragen, ob ihn ein Problem drückte, aber er hätte ein Dutzend Hinweise anführen können, daß dem so war. Phelan hatte Chris nicht eingeladen, bei der Übung in seinem Stern zu kämpfen. Mit der Wahl Marks hatte er dessen Haltung
Weitere Kostenlose Bücher