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BattleTech 17: Natürliche Auslese

BattleTech 17: Natürliche Auslese

Titel: BattleTech 17: Natürliche Auslese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Handelsraumschiffers an, wie sie Negron tragen würde.
    Es dauerte keine vier Stunden, bis die Verwandlung von Carl Ashe in Carlos Negron komplett war.
    Carlos Negron schulterte den Seesack, den er acht Monate vorher in der Suite deponiert hatte, und machte sich auf den Weg zur Niederlassung der Handelsschiffergewerkschaft in der Nähe der Dockkragen am unteren Ende der Station. Er mischte sich unter andere Arbeiter, die kurz zuvor mit der Raumfähre eingetroffen waren, marschierte in die Halle und präsentierte seinen Mitgliedsausweis. Der Mann in der Tür schob die Karte durch ein Lesegerät und winkte ihn weiter.
    Damit war er in der Warteschlange für einen Job außerhalb des Systems. Da Carlos’ Referenzen ihn als erfahren im Betrieb von Lademaschinen und sogar leichter Konstruktionsmechs auswiesen, konnte er mit einem Job rechnen, der Maschinen dieser Art betraf. Seine Daten zeigten auch, daß er lange an der Marik-Grenze gearbeitet hatte, also würde er in diese generelle Richtung vermittelt werden, fort von Tharkad, und irgendwann sein eigentliches Reiseziel erreichen.
    Er hinterlegte seinen Seesack bei einem Lehrling und ging in die Bar. Entgegen allen Bestimmungen war die Luft rauchgeschwängert. Es war nicht viel los, was ihm durchaus entgegenkam. So bestand wenig Gefahr, jemandem zu begegnen, der sich von seinem letzten Besuch hier noch an ihn erinnerte. Noch wichtiger aber war, daß offenbar Bedarf nach Handelsschiffern bestand. Ein gutes Zeichen. Er würde Thuban bald verlassen können.
    Er setzte sich an die Theke und bestellte ein Bier. Der Bartender stellte ein Glas mit mehr Schaum als Flüssigkeit vor ihn und verschüttete davon noch die Hälfte. Carlos runzelte die Stirn und klopfte auf die Theke. »Was soll das?«
    Der Bartender sah, was er gemacht hatte, schüttelte den Kopf und nahm das Glas zurück. »Sorry, Mann. Das Holovid zeigt die Disk vom Begräbnis des Archon. Ich hab es beim ersten Durchlauf verpaßt. Hier, das ist voll, und es geht aufs Haus. Zum Gedenken an den Archon.«
    Carlos hob das Glas respektvoll. »Auf den Archon und ihren Platz an Gottes Tafel.«
    Eine Reihe der übrigen Gäste stimmte ein. Ein Mann an einem der hinteren Tische ließ sofort einen zweiten Trinkspruch folgen. »Und Gott verfluche den Bastard, der sich ihr Sohn schimpft.«
    Dieser Trinkspruch fand noch mehr Zustimmung als der erste. Der Attentäter war verwirrt. »Was hat Victor getan?«
    Die Miene des Bartenders verwandelte sich beinahe in eine Fratze. »Es geht nicht darum, was er getan hat, sondern darum, was er nicht getan hat. Erinnerst du dich, wie es war, als sein Vater starb? Der alte Hanse lag einunddreißig Tage aufgebahrt. Einen Monat und einen Tag! Was hat seine Mutter bekommen? Zwei Tage! Selbst Jesus hatte drei!«
    »Die hat er ihr nicht gegeben, aus Angst, sie könnte auferstehen!« ließ der Mann am Ende der Bar verlauten.
    Der Bartender beugte sich vor. »Nach dem, was wir mitbekommen haben, hat er Katrina eine Nachricht geschickt: ›Buddel die Kuh ein!‹. Er hat es ihr befohlen, jawohl. Er kam, ›so schnell er konnte‹, von der Drachengrenze – nächste Woche irgendwann wird er ankommen, hab ich mir von Leuten sagen lassen, die was davon verstehen -, aber das Begräbnis konnte nicht warten. Ihre anderen Kinder sind über eine Kommandostrecke von New Avalon gekommen – mehr als doppelt so weit wie Victor -, und sie waren zur Beisetzung da. Ist das zu fassen? Prinz Victor wollte nicht einmal beim Begräbnis seiner Mutter dabe isein?«
    Auf dem Holovidschirm in einer Ecke der Bar sah der Attentäter, wie die Kamera eine große, schlanke Frau heranholte, die von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet war. Links neben ihr stand ein großer, blonder Mann, den der Attentäter als Ryan Steiner erkannte. »Ist das die Tochter des Archons?«
    »Das Ebenbild ihrer Großmutter – trägt auch deren Namen. Victor hat sie das Begräbnis leiten lassen. Das sind ihre Brüder Peter und Arthur, und das Mädel da ist Melissas Jüngste, Yvonne.« Der Bartender schüttelte den Kopf, während er die Theke wischte. »Katrina hat Victor verteidigt und seine Abwesenheit mit Regierungsgeschäften erklärt. Die meisten haben Mitleid mit ihr, deswegen akzeptieren sie’s, aber tief drinnen kennen wir die Wahrheit.«
    Carlos nickte und trank sein Bier. »Nichts als Ärger, seit Melissa Hanse geheiratet hat.«
    Der Mann vom Ende der Bar kam herüber und setzte sich neben Carlos. »Du sagst es, Bruder. Aber wir wissen ja,

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