BattleTech 17: Natürliche Auslese
ich nicht.«
»Und ich sage Ihnen, Sie können!« Victor wollte dem Mann an die Gurgel fahren, aber er beherrschte sich. Vor seinem inneren Auge sah er Phelan. Er grinste und schüttelte den Kopf. Bevor Victor Gelegenheit zu einer Trotzreaktion auf dieses Bild hatte, kehrte Galen in der Begleitung eines älteren Mannes mit stählernen Augen und einem Gesicht, das aus Eis gehauen schien, in die Kabine zurück.
Der Eismann tippte den Stationsvorsteher an. »Gehen Sie.«
Victor wollte den Neuankömmling anfahren, aber er sah Galen leise den Kopf schütteln. Der Prinz blieb stumm, während der Stationsvorsteher die Kabine verließ und der Eismann hinter ihm die Luke schloß. Er ließ sich Zeit dabei und überzeugte sich, daß sie sicher verriegelt war. Dann warf er einen Blick auf ein kastenförmiges Gerät an seinem Handgelenk. Er drückte zwei Knöpfe, wiederholte die Aktion noch einmal, und sah schließlich auf.
»Ich bin vom Geheimsekretariat. Ihre Anwesenheit hier und die Fluggeschwindigkeit von 1,5 g ergeben sich aus Sicherheitserwägungen.«
»Ich befehle, dieses Schiff wieder aufzuladen und tiefer ins Syste minnere zu springen, damit ich noch heute abend auf Tharkad eintreffen kann.«
Der Eismann schüttelte den Kopf. »Sie tun nichts dergleichen.« Victor wischte seinen Einwand beiseite. »Und ob ich das tue. Ich habe keine Angst vor einem Anschlag auf mein Leben.«
»Die hatte Ihre Mutter auch nicht.«
Das saß! Victor ballte die Fäuste. »Was glauben Sie eigentlich, wer Sie sind, Sie Hundesohn?«
»Ich weiß, wer ich bin.« In den Augen des Mannes tanzte ein eisblaues Feuer. »Ich bin verantwortlich dafür, daß mit Ihnen nicht dasselbe passiert wie mit dem Archon. Ich bin Teil des Apparats, der die Bestie ausfindig zu machen versucht, die das getan hat. Und im Augenblick bin ich – zusammen mit Kommandant Cox hier und möglicherweise Ihren Geschwistern – die einzige Person in diesem Sonne nsystem, die Wert darauf legt, daß Sie Tharkad überhaupt erreichen.«
Die Direktheit und Emotionslosigkeit des Mannes stießen durch die Bresche in Victors Zorn, die er mit seiner vorhergehenden Bemerkung geschlagen hatte. Der Prinz verdrängte das Bedürfnis, den Mann zu schlagen, und ging zu seinem Schreibtisch. Er setzte sich und bot Galen und dem Sicherheitsbeauftragten einen Platz an. »Na schön, Sie machen nur Ihre Arbeit. Gehört dazu auch, daß Sie mich von den Fortschritten der Untersuchungen unterrichten?«
Der Mann blieb stehen. »Die meisten Informationen sind nur auf Bedarfsbasis abrufbar.«
»Ich habe Bedarf.«
»Er nicht.«
Galen grinste. »Hervorragender Einwand, Agent Curaitis.« Galen wollte aufstehen, aber Victor schüttelte den Kopf. »Galen kann es ruhig hören. Wenn ich ihm nicht vertrauen kann, kann ich niemand trauen.«
Curaitis betrachtete Galen, dann wandte er sich wieder zu Victor um. »Der Attentäter benutzte einen höchst ausgeklügelten Plan, um die Sicherheitsvorkehrungen rund um Archon Melissa zu überwinden. Er erkannte, was wir leider erst zu spät bemerkten. Ihre einzige Schwäche war die für Mycosiablüten. Er benutzte die Töpfe, in denen die Blumen untergebracht waren, um sie zu töten.«
Victor konnte die Wut des Mannes spüren. Sie wurde vor allem in der stocksteifen Haltung deutlich, mit der er den Bericht lieferte. Zunächst machte sie Victor unbehaglich, aber dann beruhigte er sich, daß dieser Zorn gegen die gerichtet waren, die ihm Böses wollten.
»Wir haben den Zeitplan Ihrer Mutter ständig verändert, um die Möglichkeit eines Bombenattentats auszuschließen. Wer immer dieses Attentat ausgeführt hat, wußte das, und er wußte auch, daß wir Funkfrequenzscanner zur Ortung der Frequenzmodulationen durch die Chips einsetzen, die in computergesteuerten Bomben zum Einsatz kommen. Wenn die Chips gegen das Freiwerden von Frequenzmodulationen abgeschirmt sind, können sie auch nicht durch Funksignale von außen aktiviert werden. Also bleiben nur Zeitzünder, und die sind unzuverlässig.«
Weil der Zeitplan meiner Mutter ständig verändert wurde. Victor nickte. Offensichtlich hatte Curaitis nicht die Absicht, alles zweimal zu erklären. Victor konzentrierte sich, um nichts zu verpassen. »Wie hat die Bombe dann funktioniert?«
»Ein Plastiksprengstoff – SX-497, hergestellt auf Hesperus II, Teil einer beim Transport verlorengegangenen Lieferung – wurde in Blumentopfform modelliert. Danach wurde er gebrannt und mit Acryl überzogen, um zu verhindern,
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