BattleTech 19: Stahlgladiatoren
was habe ich dabei zu tun?«
Rose atmete noch einmal durch, bevor er weitersprach. Das war der einzige Teil seines Plans, bei dem er unsicher war. »Du verpflichtest dich, Rianna, Angus und die beiden Mechs nach Outreach zu befördern.« Rachel sah hinüber zu Rianna und dann wieder auf Jeremiah, bevor sie nickte. Rose fuhr fort. Seine Worte kamen immer schneller. »Wir zahlen den Standardpreis. Aber wenn wir einmal einen Kontrakt haben, möchten Rianna und ich, daß du den Transport an unseren Einsatzort übernimmst.«
McCloud sagte nichts.
»Natürlich bedeutet es für uns mehr als für dich, aber ich halte es für einen guten Geschäftsvorschlag.«
McCloud sah zu ihm hoch. »Was weißt du vom Geschäftsleben?«
»Nur, was ich lese, aber denk doch mal nach. Wir wären in einer viel besseren Position bei den Vertragsverhandlungen, weil wir unsere eigene Transportmöglichkeit hätten. Die Bristol ist ein Landungsschiff der Union-Klasse. Sie kann eine komplette Kompanie plus Luft/Raumunterstützung transportieren. Wir können den Profit aus dieser verbesserten Ausgangslage zum größten Teil an dich weitergeben.«
»Stimmt schon, soweit«, gab Rachel zu. »Aber da gibt es noch eine Menge, woran ihr nicht gedacht habt. Erstens ist die Bristol ein ziviles Landungsschiff, ein kommerzieller Raumer. Sie wurde vielleicht als Militärschiff angelegt, aber die meisten Mechhangars sind für den Transport von Massengütern umgebaut worden. Eure Pläne würden einen Komplettumbau der Frachträume nötig machen. Außerdem habe ich nie ein Geschütz der Bristol einsetzen müssen. Stimmt, sie hat noch ihre volle Bestückung, aber ich habe nicht genug Besatzungsmitglieder, um die Geschütze zu bedienen. Das ist zu teuer. Und schließlich: Wie kommst du auf die Idee, daß ich überhaupt Interesse daran habe, eine Söldnerin zu werden? Ich bin eine Frachtschifferin, und meine Arbeit macht mir Spaß.«
»Rachel, versteh mich nicht falsch. Ich weiß, daß du ein guter Kapitän bist. Ich hielt es einfach für eine gute Idee.« Rose warf seiner Schwester, die dem Wortwechsel schweigend zugehört hatte, einen Blick zu. McCloud ließ den Kopf in die Kissen sinken.
»Rose, es ist spät. Meine Schulter brennt wie verrückt, und wir reden hier von meinem Schiff. Ich bin dir was schuldig, aber ich will jetzt keine Entscheidung fällen.«
»Ich brauche jetzt auch noch keine Entscheidung, Rachel.« Die Tür öffnete sich, und die Schwester winkte Rianna und Jeremiah aus dem Zimmer. »Ich muß nur wissen, ob du Rianna nach Outreach bringst.«
»Sicher, ich bring sie hin. Standardfrachtrate für die gesamte Ausrüstung.«
Rose nickte in Richtung Tür, und Rianna ließ die beiden allein. Als seine Schwester fort war, fragte er: »Rachel, ich weiß, deine Schulter macht dir Kummer, aber das kann nicht alles sein.«
McClouds Blicke sagten Rose, daß er irgendeine unsichtbare Linie überschritten hatte. Dann wurde ihre Miene wieder sanft, und sie schüttelte den Kopf.
»Es ist gar nichts. Ich werde nur nervös, wenn ich mich nach dem nächsten Auftrag umsehen muß. Den Teil meiner Arbeit hasse ich. Nach Fracht suchen und die Gefährlichkeit eines Fluges einzuschätzen. Frag meine Mannschaft. In der Zeit macht sie immer einen weiten Bogen um mich.«
Rose sah McCloud an und versuchte abzuschätzen, ob sie ihm die ganze Wahrheit erzählte. Er hatte keine Ahnung, wie McCloud war, wenn sie nach Fracht suchte. Er hatte sich auf Terra in letzter Minute an Bord der Bristol gedrängt.
»Ich nenne die Bristol zwar mein Schiff, aber in Wahrheit gehört sie fast zur Hälfte der Bank, und wenn ich in einem Hafen keine anständige Fracht auftreiben kann und mit den Raten in Verzug komme, nimmt sie sich ein etwas größeres Stück.« Sie fixierte Rose. »Das habe ich mit Geschäftsleben gemeint. Du mußt den Banken immer einen Schritt voraus bleiben. Ein guter Kämpfer zu sein, reicht nicht, wenn du es als Söldner zu etwas bringen willst. Du mußt auch ein guter Buchhalter sein.«
Rose wußte, daß sie recht hatte. Aber es würde ihn nicht daran hindern, am Aufbau einer Söldnerkompanie zu arbeiten. Nachdenklich ging er zur Tür, blieb stehen und drehte sich noch einmal um.
»Danke, Rachel. Wir kommen morgen wieder, und übrigens, du schuldest mir nichts.«
Rose zog leise die Tür ins Schloß und folgte seiner Schwester zu den Aufzügen am Ende des Ganges.
Käpten Rachel McCloud starrte noch minutenlang auf die Tür, bevor sie schließlich sagte:
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