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BattleTech 19: Stahlgladiatoren

BattleTech 19: Stahlgladiatoren

Titel: BattleTech 19: Stahlgladiatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James D. Long
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Der hatte die Augen zur Decke verdreht und bekam nichts davon mit, aber offensichtlich betrachtete er die Unterhaltung als beendet, denn er begann sich zu entfernen.
    »Moment noch, Slick. Wir sind noch nicht fertig miteinander. Wenn wir aufsetzen, bin ich am Frachtschott von Deck Zwo. Sehen Sie zu, daß Sie meinen schwarzen Koffer bereithalten. Auf den Rest werde ich wohl warten können. Haben Sie das verstanden?«
    »Ja, Mister Rose. Schwarzer Koffer, Frachtraum Zwo.«
    Rose war sich nicht sicher, ob er dem Steward trauen konnte. Verfluchte Zivilisten. Warum konnte nie etwas leicht sein – oder wenigstens vorhersehbar? Während er sich auf den Weg zur drei Decks höher
    liegenden Brücke machte, kreisten seine Gedanken ziellos um diese Frage. Die Brücke des Schiffes war ihm nicht gerade fremd, aber die Aufforderung, sich dort zu melden, war trotzdem überraschend gekommen. Bisher waren seine Besuche eher spontan gewesen und nicht gerade erfreut aufgenommen worden. Er entschloß sich, an Stelle des Aufzugs die Wartungsleiter zu benutzen. Das war zwar nicht der schnellste Weg, aber der Lift war selbst im günstigsten Fall launisch, und Rose traute dem Kapitän nicht so recht. In den letzten zwei Wochen des Fluges hatte die Leiter viel Betrieb gesehen, selbst wenn der Lift funktionierte. Rose schwang sich in den Schacht und kletterte nach oben. Er brauchte keine Minute.
    »Rose meldet sich zur Stelle, Kapitän«, erklärte er. Auf der Brücke war es ungewöhnlich warm. Der stämmige Kapitän zuckte bei Rose’ lauter Meldung zusammen und sah vom Schirm auf.
    »Sie sind also tatsächlich noch an Bord. Als wir nach dem letzten Kabinencheck Ihre Abwesenheit feststellten, dachte ich schon, Sie wären vor lauter Ungeduld ausgestiegen und zu Fuß gegangen.«
    »Der Gedanke ist mir noch gar nicht gekommen, Kapitän, aber jetzt, wo Sie es erwähnen…«
    Der Kapitän rieb sich das Doppelkinn und warf einen Blick zum Aufzug. »Sie haben die Leiter genommen?«
    »Wissen Sie, Kapitän, ich würde es Ihnen zutrauen, daß Sie den Aufzug zwischen zwei Decks anhalten, nur um mir eins reinzuwürgen.« Rose lächelte sein Gegenüber an, als ihm klar wurde, daß dieser genau das vorgehabt hatte.
    »Na gut, wo Sie schon mal hier sind, möchte ich die Gelegenheit benutzen, ›adios‹ zu sagen. Nicht ›auf Wiedersehen‹. Nicht ›leben Sie wohl‹. Ganz bestimmt nicht ›beehren Sie uns bald wieder‹. Einfach nur ›adios‹.« Der Kapitän blickte kurz auf den Schirm, als ein leichtes Zittern durch das Schiff ging. Auf den Hauptkontrollen leuchteten zwei rote Lämpchen auf, aber er schenkte ihnen keine weitere Beachtung. Obwohl das Schiff im letzten Landeanflug war, nahm sich Kapitän Waterson die Zeit, mit Rose zu reden. Entweder hatte der Kapitän enormes Vertrauen in seine Computer und seine Mannschaft, oder aber er hatte Rose etwas mitzuteilen, das nicht warten konnte. Jeremiah fragte sich, ob er sich über die roten Lämpchen Sorgen machen mußte.
    »Mister Rose, ich bin jetzt zwanzig Jahre Landungsschiffkapitän, aber ich habe noch nie, wirklich noch nie, jemanden getroffen wie Sie. Wenn ich behaupten würde, daß sie jedem einzelnen Mitglied meiner Crew verhaßt sind, wäre das eine Untertreibung epischen Ausmaßes. Ich bin ehrlich überrascht, daß es keine Meuterei gegeben hat, nur um Sie lynchen zu können. Kurz gesagt, Mister Rose, bitte ich Sie mein Schiff bei der erstmöglichen Gelegenheit zu verlassen und nie wieder – und ich meine niemals – zurückzukommen.«
    »Aber Kapitän…«
    »Kein Aber, Mister Rose. Keine klugen Antworten. Keine schlauen Entgegnungen. Setzen Sie sich einfach ohne ein Wort hin und warten Sie, bis Sie von Bord gehen können. Da Sie offensichtlich unfähig sind, in Ihrer Kabine zu bleiben, habe ich mich entschlossen, Ihnen den Aufenthalt auf der Brücke zu gestatten. Wenn Sie ruhig bleiben, bis wir aufgesetzt haben, wird mein Steward, Mister Pulanski, Sie und Ihr Gepäck persönlich zur Zollstelle bringen.«
    »Hören Sie…«
    »Keinen Ton, Mister Rose. Nicken Sie nur mit dem Kopf. Einverstanden?«
    Rose erwog das Vergnügen eines Wortwechsels mit dem Kapitän, aber der Steward war ein zu guter Verbündeter bei seinem Wunsch, das Schiff so schnell wie möglich zu verlassen. Er lächelte und entschied sich, das Angebot anzunehmen. Der Kapitän rieb sich mit einem Seufzen den breiten Nacken und kehrte an seine Arbeit zurück.
    Mit Pulanskis Hilfe gelang es Rose, die Zollstelle lange vor den

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